Schatten der Liebe
entspannten und für ihn öffneten, und die schmerzliche Süße ihres Nachgebens jagte unkontrollierbare Schauer der Leidenschaft durch seinen Körper. Sein Herz schien zu zerspringen, und er zitterte am ganzen Leib, während er auf sie glitt. Vergessen war die flüchtige Hoffnung, diesen unglaublichen Moment gegenseitigen Verlangens länger festhalten zu können. Das einzige, was jetzt für ihn zählte, war der Wunsch, wieder ein Teil von ihr zu werden. Langsam ließ er sich in sie hineingleiten, mit aller Kraft gegen das übermächtige Verlangen ankämpfend, sich vollständig in ihrer unfaßbaren Warmheit zu versenken, sie mit seinen Händen und seinem Mund zu verschlingen.
Seine Selbstbeherrschung schien dahin, als sie ihm ihr Becken entgegenwölbte, mit den Händen über seine Schultern fuhr und seinen Namen flüsterte; er öffnete seine Augen, sah sie an - und war vollends verloren: Dies war keine bloße Einbildung, kein Trugbild seiner fiebernden Phantasie - das Mädchen, das er geliebt hatte, war die Frau, die er in seinen Armen hielt; das wunderschöne Gesicht, das ihn bis in seine Träume hinein verfolgt hatte, war nur Zentimeter von seinem entfernt, gerötet von Leidenschaft, ihr glänzendes Haar über sein Kopfkissen gebreitet. Sie hatte im Krankenhaus auf ihn gewartet; sie hatte nie versucht, ihn oder ihr gemeinsames Baby loszuwerden. Sie war zu ihm gekommen, hatte seinen Haß erduldet und seinen Zorn über sich ergehen lassen - und dann hatte sie ihn um Verzeihung gebeten. Diese Erkenntnis war überwältigend, und doch hätte Matt sich vielleicht noch länger zurückhalten und weiterhin nur langsam und gleichmäßig bewegen können - hätte Meredith nicht gerade diesen Augenblick gewählt, ihre Finger durch seine Nackenhaare gleiten zu lassen, ihm ihren Unterleib entgegenzuheben und zu flüstern: »Bitte, Matt ...« Die Süße, die sein Name auf ihren Lippen annahm, das Erregende ihres hochgewölbten Körpers entriß ihm ein langgezogenes leises Stöhnen, dann drang er tief in sie ein, immer und immer wieder, heftig und heftiger, bis sie beide außer sich gerieten, zusammen danach verlangten ... im gleichen Moment Erfüllung fanden, gemeinsam explodierten und sich dann bebend aneinander klammerten. Arme und Beine ineinander verschlungen, mit stürmisch klopfenden Herzen, schloß er sie in eine feste Umarmung, setzte aber seine wilden Bewegungen fort, wollte elf Jahre verzweifelter Sehnsucht wettmachen, und Meredith klammerte sich an ihn, während das beseligende Pochen von neuem ihren Körper durchzuckte und ihn anschließend erneut verströmen ließ, so daß nichts außer einem Gefühl überschwenglicher Freude und Befriedigung in ihm zurückblieb. Er ließ sich auf sie fallen, drehte sich dann aber, um sie nicht mit seinem Gewicht zu erdrücken, mit ihr zusammen auf die Seite, den Arm um ihren Rücken geschlungen, die Finger in ihr seidiges Haar vergraben. Schweigend, noch immer in ihr, ließ er seine Hand ihre Wirbelsäule auf und ab gleiten in dem genußvollen Bewußtsein, von ihrer feuchten Warmheit festgehalten zu werden und die Berührung ihrer zarten Lippen auf seinem Schlüsselbein zu spüren.
Er schloß die Augen, genoß es, war voller Dankbarkeit für alles, was sie war, und für alles, was er durch sie erfahren durfte. Vor elf Jahren war er um sein Glück betrogen worden. Dieses Wochenende hatte er es wiedergefunden, und es gab nichts, was er nicht tun würde, um es diesmal festzuhalten. Damals hatte er ihr nichts bieten können außer sich selbst. Jetzt konnte er ihr die Welt zu Füßen legen - und sich selbst. Er spürte, wie ihr Atem gleichmäßiger wurde, ahnte, daß sie eingeschlafen war und lächelte, ein wenig beschämt über seine mangelnde Selbstbeherrschung, die sie beide so schnell und so völlig erschöpft hatte ... Eine Stunde würde er sie schlafen lassen. Dann wollte er sie aufwecken und sie wieder lieben, diesmal aber länger und gründlicher. Und danach würden sie reden. Sie würden gemeinsame Pläne schmieden. Obwohl er nicht erwartete, daß sie nach nur einem Nachmittag im Bett mit ihm ihre Verlobung lösen konnte, war Matt sich sicher, daß er sie von der simplen Wahrheit würde überzeugen können: Sie gehörten zusammen. Sie waren füreinander geschaffen ...
Durch ein Geräusch irgendwo im Haus aus dem Schlaf gerissen, öffnete Matt die Augen und blickte leicht verwundert auf das leere Kopfkissen neben sich. Es war dunkel im Zimmer, und er rollte sich auf die Seite,
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