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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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der Mann nicht Französisch mit ihm, so wie es auch seine Schwester tat?
     
    „Wenn die Schwester Caroline heißt, dann schon“, sagte Benjamin.
     
    Philippe rutschte auf den Barhocker neben Ben und sagte zum Barkeeper: „Martini, trocken.“
     
    „Wir haben soviel gefressen. Mir ist richtig übel“, sagte er dann zu Benjamin.
     
    „Wo ist Caroline?“
     
    „Die kommt gleich. Ich ging vor, weil ich raten wollte, wer auf sie wartet.“
     
    Philippe grinste.
     
    „Bin ich denn ihr Typ?“
     
    Bis jetzt war sich Benjamin nicht sicher. Die Frau hielt ihn hin. Er kam kaum einen Schritt weiter bei ihr.
     
    Philippe musterte sein Gegenüber von oben nach unten.
     
    „Blond, groß, sieht so aus...“
     
    „Benjamin Lewis-Cohen“, stellte er sich vor.
     
    „Ich weiß. Ich habe Sie einmal in New York bei einer Vernissage gesehen.“
     
    „Tatsächlich?“
     
    „Sie mich nicht, denn ich stand im ersten Stock. Es war die Vernissage eines Künstlers, den ich entdeckt hatte. Ich wollte ihm nicht die Show stehlen.“
     
    Das war ohne Eitelkeit gesagt, denn es war so, wenn Philippe auftauchte, stand er im Mittelpunkt.
     
    „Habe ich von ihm etwas gekauft?“ fragte Benjamin.
     
    „Ja, ein Bild. Der Maler hieß Baruch Lerch.“ 
     
    „Sie haben Baruch entdeckt?“ fragte Benjamin erstaunt.
     
    „Ich mag Kunst. Ich habe jetzt eine kleine Galerie in Buenos Aires und sammle Kunst aus Südamerika.“
     
    Nicht, dass die Galerie erfolgreich war. Er müsste vielmehr Zeit damit verbringen, aber es gab so viele Dinge, die ihn interessierten...
     
    „Interessant. Bleiben Sie denn in Argentinien, jetzt wo Ihr Vater tot ist?“
     
    Philippe erwiderte nichts und winkte Caroline, Lily und Geraldo zu.
     
    „Er war nicht mein Vater. Geraldo Alvarez ist mein leiblicher Vater“, sagte Philippe und sah zu seiner Familie, die langsam in die Bar kam.
     
    „Ich weiß.“
     
    „So?“
     
    Philippe sah Benjamin erstaunt an.
     
    „Deshalb bin ich doch hier, weil ich solche Dinge weiß.“
     
    „Von meiner Schwester?“
     
    „Nein, nicht von Caroline.“
     
    „Darf ich vorstellen, Doktor Benjamin Lewis-Cohen“, sagte Caroline und gab Benjamin einen kurzen Kuss auf die Wange.
     
    „Mein Vater Geraldo Alvarez. Lily kennst du ohnehin schon – und meinen Bruder scheinbar auch“, fügte sie hinzu.
     
    Wer kannte Philippe nicht?
     
    „Du hast ihn tatsächlich erkannt“, sagte sie zu Philippe.
     
    „Es war nicht so schwer. Er war blond und mit Abstand der schönste Mann im Hotel.“
     
    Benjamin ertappte sich dabei, dass er rot wurde. Nur gut, dass das niemand sah. Als schön hatte ihn noch niemand bezeichnet. Er war nicht hässlich, ja, aber Philippe war schön – zu schön für einen Mann. Wie sagte Tante Jolesch: „Was ein Mann schöner ist als ein Aff, ist Luxus.“
     
    Alvarez war skeptisch. Der Name sagte ihm nicht viel, außer dass es ein jüdischer Name war und dieser hünenhafte Blonde mit dem kantigen Gesicht und den breiten Schultern sah Caroline an, als würde er sie mit Haut und Haaren auffressen wollen.
     
    „Was wissen Sie, was wir nicht wissen?“ fragte er daher direkt und ein wenig forsch.
     
    „Caroline hat mir nur erzählt, dass Sie wissen wollen, wer Aktien aus ihren Firmen kauft.“
     
    „Und was wollen Sie dafür?“ fragte Geraldo.
     
    Philippe lachte auf.
     
    „He, gib ihm eine Chance, Geraldo. Ich denke, er bekommt ohnehin was er will.“
     
    Philippe sah Caroline an, die verschämt in die andere Richtung sah und so tat, als hätte sie seine Bemerkung nicht gehört.
     
    Benjamin dachte bei sich, dass er längst nicht das bekam, was er wollte, aber das würde er hier an dieser Stelle nicht diskutieren, höchstens vielleicht bei dem versprochenen Abendessen mit Caroline...
     
    „Die Sache ist doch so, Doktor Lewis-Cohen ist ein Freund von Caroline und möchte ihr helfen“, erklärte Lily ruhig.
     
    „Die Damen, etwas zu Trinken?“ unterbrach der Barkeeper.
     
    „Einen Cognac“, sagte Lily.
     
    „Ein Mineralwasser. Ich habe heute schon genug getrunken“, meinte Caroline.
     
    „Einen Whiskey“, murmelte Alvarez, der einiges vertrug.
     
    „Wir sollten uns in eine Ecke setzen. Es muss uns niemand zuhören“, schlug Benjamin vor und zeigte auf einen leeren Tisch beim Fenster.
     
     
     
     
    Zwei Minuten später saßen alle an diesem Tisch.
     
    „Meine Tochter Ana ist mit Peter Harting verheiratet“, begann Alvarez.
     
    „Ich weiß“,

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