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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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Philippes Hand und hielt sie fest. Benjamin sah es und wusste, dass zumindest Lily es wusste. Er hatte Lily immer anders eingestuft, als andere Männer. Sie war noch sehr jung, aber hinter diesem Barbiepuppengesicht verbarg sich eine sehr nachdenkliche und verletzliche Frau. Vielleicht war sie die Richtige für Philippe, die mit Geduld ihn auch zähmen und ihm helfen konnte, wenn sie nicht vorher aufgab oder an Philippes Untreue scheiterte.
     
    „Wenn Savigny das weiß, frage ich mich nur, warum er es trotzdem tut?“ fragte Alvarez.
     
    „Noel akzeptiert kein Nein“, sagte Philippe.
     
    Benjamin lachte auf.
     
    „So ein Unsinn. Auch ein Savigny muss sich an die Gesetze der zivilisierten Welt halten.“
     
    „Noel hat sich noch nie an irgendwelche Gesetze gehalten“, meinte Caroline trocken.
     
    Benjamin zog die Stirn in Falten und strich sich durch seine kurzen blonden Haare.
     
    „Ist Noel nicht verheiratet?“ fragte er.
     
    Philippe lachte spöttisch.
     
    „Ja, ist er, aber das war so ein grausamer Scherz. Das Mädchen ist sogar sehr hübsch, die Tochter eines italienischen Architekten, die Mutter war mal Model.“
     
    Er brach ab und sah Lily an.
     
    „Deine Mutter kannte sie sicher. Die zwei sind ungefähr gleich alt.“
     
    „Ja und wenn schon...“
     
    Mama kannte viele und jetzt wollte sie das nicht mehr wahrhaben.
     
    „Ich sehe mir mal die Frau von Noel an“, sagte Benjamin langsam.
     
    Wozu, dachten alle, sagten aber nichts.
     
    „Gut, an der Sache ist nichts zu ändern, aber was können wir tun?“ fragte Alvarez.
     
    „Alle Aktien kaufen, die nicht bereits im Besitz von Ana und Savigny sind...“
     
    „Die Mehrheit ist in Familienbesitz“, unterbrach Alvarez ihn.
     
    „Aber dann verstehe ich nicht... Hat Ana Aktien?“
     
    „Sie hätte sie bekommen, wenn sie mein einziges Kind gewesen wäre, aber so gehören alle Philippe.“
     
    „Oh“, rutschte Philippe heraus.
     
    Er hatte zwar gewusst, dass er irgendwann etwas erben würde und Philippe gab gerne Geld aus, jedoch machte er sich wenig Gedanken darüber, woher es kam, solange es vorhanden war.
     
    Alvarez sah ihn an und schüttelte den Kopf.
     
    „Was dachtest du, wer alles bekommt?“ fragte er.
     
    Philippe zuckte mit den Schultern und Caroline lachte.
     
    „Philippe denkt darüber nicht nach“, sagte sie.
     
    „Natürlich bekommen meine zwei Töchter auch etwas – und meine Enkelkinder.“ Er sah Lily durchdringend an, die so tat, als würde sie es nicht bemerken.
     
    „Aber natürlich keine Anteile an den Firmen“, fügte Alvarez hinzu.
     
    „Und ich glaube, das weiß Ana nicht“, sagte Benjamin vorsichtig.
     
    „Nein, woher auch? Meine Tochter hat in den letzten Monaten mit mir ein einziges Mal kommuniziert. Sie schickte mir zwar die Geburtsanzeige, aber mehr nicht.“
     
    „Ich denke mal, sie rechnet damit...“
     
    „Aber was kann sie dann mit den Anteilen machen?“ fragte Philippe.
     
    „Schwierigkeiten. Sie kann alles auf den Markt werfen und den Wert schwächen“, sagte Benjamin.
     
    „Zum Beispiel...“ Alvarez rieb sich die Stirn.
     
    „Sie kann mir eine Menge Ärger machen, aber nicht wirklich schaden.“
     
    Philippe räusperte sich. Es war nicht nur Ana, die ihm Sorgen machte, auch Noel – und Harting. Ein klein wenig tat ihm Harting leid. Der Mann würde tief enttäuscht sein, wenn das Baby nicht von ihm war.
     
    „Vielleicht sollte ich mit ihr reden...“ 
     
    Von den Tiefen – oder Untiefen - der Wirtschaft hatte er wenig Ahnung.
     
    Alle sahen ihn an, als wäre er geisteskrank.
     
    „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist“, sagte schließlich Alvarez das, was alle dachten.
     
    „Was willst du ihr sagen?“ fragte Caroline.
     
    „Du kannst doch nicht hingehen und ihr die Wahrheit sagen.“
     
    Alle redeten auf ihn ein.
     
    „Stopp, es reicht. Ich war schon damals der Meinung, wir hätten Ana die Wahrheit sagen sollen!“
     
    „Aber jetzt?“ fragte Lily.
     
    „Ist das wirklich der richtige Zeitpunkt?“  Philippe nickte.
     
    „Ich muss nur herausfinden, wann Harting nicht da ist – und wo Ana ist.“
     
    Benjamin sah Caroline an, die ihre Lippen fest zusammenpresste, und Benjamin hatte genug Menschenkenntnis, um zu merken, dass Caroline nicht wollte, dass Philippe alleine zu Ana ging. Sie hatte ihm auch etwas verschwiegen, was Noel betraf und er würde es herausfinden.
     
    Benjamin sah Philippe an. Wie jung er noch war. Er hatte

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