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Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: c. Griethe
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zu entschuldigen und entlockt mir nur ein Augenrollen und einen leicht genervten Seufzer, der ihn allerdings schon wieder strahlen lässt.
    „Ich wollte auch nicht stören, wirklich, aber da vorne ist Kundschaft, die unbedingt mit dir sprechen möchte“, erklärt er mir grinsend den Grund seines Überfalls, was mich erneut aufstöhnen lässt, weil das Bedienen der meisten Kunden bei uns immens viel Zeit in Anspruch nimmt und mich somit eine ganze Weile beschäftigen dürfte, wo ich doch gerade beschlossen habe, Marc einen Brief zu schreiben und ihm mal gehörig meine Meinung zu sagen.
    „Kannst du nicht?“, setze ich meinen besten flehenden Blick auf, um Jan zu erweichen, der aber nur entschuldigend seinen Kopf schüttelt.
    „Er hat ausdrücklich nach dir verlangt.“

Kapitel 10
    Wieso dieser sich nicht von Jan bedienen lassen mag, wird mir sofort klar, als ich wieder nach vorne in unseren Empfangsbereich trete und unverkennbar Marc ausmache, der wahnsinnig interessiert die ausgestellten Fotografien und Arbeiten von mir inspiziert. Was mich kurz durchkalkulieren lässt, wie erfolgreich wohl eine heimliche Flucht von mir wäre, als er sich auch schon zu uns umdreht und mich sein reumüti ger Blick so heftig trifft, dass sich direkt wieder mein schlechtes Gewissen meldet. Obwohl es keinen Anlass dazu hätte, weil ich dieses Mal einen triftigen Grund hatte, um einfach zu verschwinden, ohne mich zu rechtfertigen oder zu verabschieden.
    Und auf der anderen Seite hat Marc keinerlei Recht, einfach hier aufzutauchen, in meinem neuen Leben, wo er sich neulich wie der letzte Arsch benommen hat. Ich habe ihm nicht erlaubt, meine ganze Welt durcheinander zu bringen und ich will verdammt noch mal, dass er wieder verschwindet. Dorthin wo er herkommt, in das kleine verhasste Dorf zu unseren damaligen Freunden und seiner Jennifer. Die ich grundlos hasse wie die Pest und mich nicht mal dafür schäme.
    „Ben!“, klingt seine Stimme hingegen wahnsinnig erleichtert, während sein Blick abschätzend prüfend über mich gleitet, weshalb ich ebenso an mir herabsehe, ob ich vielleicht etwas Unpassendes trage, aber nicht wirklich was auszusetzen an mir finde und ihm daher mit hochgezogener Augenbraue wieder ins Gesicht sehe.
    „Wieso gehst du nicht an dein Telefon?“, übergeht er meinen fragenden Blick allerdings und flüstert dabei, als wäre es ein wahnsinniges Geheimnis, dass ich überhaupt ein Telefon habe. Wobei mich die Tatsache, dass er scheinbar versucht haben muss, mich zu erreichen und demnach meine Nummer kennt, sofort stutzig macht, was ich mir aber natürlich nicht anmerken lasse, damit er nicht noch auf den Gedanken kommt, ich hätte vielleicht nur auf so was gehofft. Da kann er warten bis er schwarz wird.
    „Wieso verschwindest du nicht einfach wieder dorthin, wo du hergekommen bist und vergisst ganz schnell mal, dass ich so etwas wie ein Telefon überhaupt besitze?“, kann ich es nicht verhindern, dass meine Stimme verletzt und ein bisschen ärgerlich klingt, weil ich noch immer ziemlich sauer wegen dem Kuss bin und nicht verstehe, wieso er jetzt einfach hier steht, als wäre es das Normalste auf der ganzen Welt und er würde stets und ständig hier ein- und ausgehen. Obwohl er sich in den sechs Jahren nicht ein einziges Mal gemeldet hat und mir weiß Gott nicht vormachen kann, dass er nichts von mir und meinem Aufenthaltsort wusste, denn wenn er es nur wirklich gewollt hätte, dann hätte er einen Weg gefunden.
    Doch bevor ich ihm genau das an den Kopf werfen kann, fliegt plötzlich die Ladentür hinter ihm auf und verlangt unsere geballte Auf merksamkeit, weshalb er sich von mir abwendet und Bea verwundert betrachtet, als sie an ihm vorbeischießt und mir heulend um den Hals fällt, nur um sich direkt wieder zu lösen und auf mich einzuprügeln. Alles natürlich auf ihre sanfte Art, einfach nur um mir zu zeigen, dass ich irgendwie nicht ganz so funktioniere, wie sie es von mir erwartet.
    „Du verdammter, alter Sturschädel“, donnert sie mir unmittelbar entgegen und ich bin fast ein bisschen erleichtert, weil ich jetzt ja wenigstens erfahre, wofür ich gerade die Prügel von ihr einstecken musste, auch wenn es überhaupt nicht wehgetan hat. Dabei schenkt mir ein Blick zu Marc, der uns nur mit leicht geöffnetem Mund ein bisschen überfahren zusieht, ein kleines bisschen Genugtuung, weil ich in seinen Augen ganz genau den Zwiespalt erkennen kann, ob er sich besser raus hält oder beschützend dazwischen

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