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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie eingekreist hatten. Und glaub bloß nicht, dass du mich zu irgendetwas zwingen kannst. Du willst bestimmt keinen Streit mit mir, oder?
    Vikirnoff fluchte halblaut, während er nach dem Wolf trat, der mit scharfen Zähnen über sein Bein herfiel. Der Vampir hat es auf einen möglichst starken Blutverlust abgesehen, um mich zu schwächen. Wenn ich versuche, dich zu beschützen – und das werde ich –, muss ich meine Kräfte aufteilen.
    Tja, dann vergiss es lieber. Ich habe schon genug zu tun, auch ohne mir Sorgen um einen Amateur zu machen. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Ich bin hier ziemlich beschäftigt, also halt gefälligst die Klappe, ja?
    Vikirnoff errichtete eine unsichtbare Barriere um sie herum, um sie vor den Wölfen abzuschirmen, während er das Tier, das an seinem Oberkörper hing, mit beiden Händen packte und ihm den Hals umdrehte, bis das Genick mit einem ekelerregenden Knacken brach. Er schleuderte den Kadaver von sich, aber immer mehr Wölfe strömten geifernd und mit gefletschten Zähnen aus dem Wald, duckten sich zum Sprung und schnappten nach seiner Kehle.
    Vikirnoff wartete, bis die Wölfe fast bei ihm waren, und schlug dann einen Salto direkt zu Arturo, der die Tiere offensichtlich dirigierte. Die Luft vibrierte vor Energie, als er die dünne Barriere durchbrach, die der Vampir hastig zu seinem eigenen Schutz aufgestellt hatte. Als Vikirnoff landete, brach direkt vor seinen Füßen der Boden auf und ein klaffender Abgrund trennte ihn von dem Vampir. Vikirnoff, der bedrohlich an der Kante schwankte, starrte auf die scharfen Felsen unter ihm und hob dann den Kopf, um zu sehen, wie der Vampir seine Lippen langsam zu der Parodie eines Lächelns verzog.
    Der Boden schwankte hin und her, als wollte er Vikirnoff auf die scharfen Felsspitzen schleudern, die unter ihm lauerten. Gleichzeitig fühlte er die Kraft des heulenden Windes in seinem Rücken. Er konnte sich nicht mehr aufrecht halten und begann noch im Fallen, hastig seine Gestalt zu verändern. Halb Mann, halb durchsichtige Erscheinung, prallte Vikirnoff an eine massive unsichtbare Mauer. Als er schnell den Kopf wandte, sah er, dass Natalya den Schutzschild, den er um sie errichtet hatte, aufgehoben hatte, um ihn rund um Vikirnoff erneut aufzubauen und seinen Sturz abzufangen.
    Bleib, wo du bist, bis ich das hier erledigt habe. Er ist nicht  mal ein besonders mächtiger Vampir. Ich habe ihn schon zweimal getötet. Ihre Stimme klang sarkastisch.
    Vikirnoff konnte an ihr keine Furcht entdecken, nur äußerste Entschlossenheit. Natalya schien zu glühen, als sie mit einem Satz mitten in die Wölfe sprang. Ihre Haut war von einem leuchtenden warmen Goldbraun, ihre Haare strahlten vor Leben und schimmerten überall, wo ein Lichtstrahl sie traf, und ihre Augen verwandelten sich wieder von einem intensiven Grün in tiefes Blau. Wie ein Orkan wirbelte sie durch die Wölfe hindurch, und die Tiere duckten sich zitternd vor ihr und zogen sich tiefer in den Wald zurück.
    Unter dir! Der Vampir ist nur ein Köder. Spürst du nicht, wo die wahre Gefahr lauert? Verschwinde von hier! Weg vom Boden! Wenn er dich vernichtet, vernichtet er uns beide.
    Vikirnoff zerstörte mühelos die ursprünglich von ihm erschaffene Barriere, die Natalya um ihn herum errichtet hatte. Hier gab es noch eine Falle, eine, die sich ihnen noch nicht erschlossen hatte, aber Natalya schien die Gefahr nicht zu wittern. Er hingegen spürte sie überall, sogar in der Luft, die rings um ihn vibrierte. Er stürzte zu Natalya, als sie von unten attackiert wurde. Der Boden unter ihren Füßen brach auf, zwei klauenartige Hände packten sie an den Knöcheln, und lange, scharfe Krallen bohrten sich tief in ihre Haut, um sie unter die Erde zu zerren.
    Vikirnoff ließ sein Bewusstsein mit ihrem verschmelzen und band Natalya an sich, indem er ihr das Bild von Nebelschwaden schickte und es vor ihrem geistigen Auge festhielt. Du musst vollständig mit mir verschmelzen! Verzweiflung schwang in seinem Befehl mit.
    Natalya wehrte sich nach Leibeskräften gegen das Geschöpf, das ihre Knöchel gepackt hielt, aber die nadelspitzen Krallen waren tief in ihr Fleisch geschlagen. Sie konnte fühlen, wie sich die Nägel in ihre Knochen bohrten.
    Vikirnoff tauchte in den klaffenden Riss im Boden, um Nata-lya da herauszuholen. Er spürte ihr Entsetzen und ihre Schmerzen, als sich die Krallen tief in ihre Knöchel gruben und sie umklammerten, während sie versuchte, die Veränderung ihrer Gestalt

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