Schatten Der Versuchung
gebettet, damit ihre Wunden heilen können.
Joie und Traian, Gabrielles Angehörige, können ihre Reise fortsetzen und werden hier sein, wenn sie aufwacht. Dann werde ich nicht länger gebraucht.« Er nahm Natalya in seine Arme und legte seine Wange auf ihren Scheitel.
»Ich brauche dich.« Sie fuhr mit ihren Händen über seinen Rücken. »Tut mir leid, dass ich nicht eine von diesen perfekten Frauen bin.«
»Perfekte Frauen?« Er hob den Kopf und starrte sie verwirrt an. Er konnte ihrem Gedankengang nicht folgen, und das, obwohl er den Vorteil hatte, in ihrem Bewusstsein zu sein. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
»June Cleaver und Donna Reed. Deine Traumfrauen.« Eine gewisse Schärfe schwang in ihrer Stimme mit, obwohl sie versuchte zu scherzen.
Er stöhnte. »Willst du mir das ewig vorhalten? Ich will weder diese Frauen noch eine, die so wie sie ist. Ich will dich.« Wie zur Strafe biss er sie leicht in die Schulter. »Nur dich.«
»Jetzt kann ich die anderen Karpatianer auch rufen hören. Wie viele von ihnen werden da sein?«
Vikirnoff hörte ihr an, wie nervös sie war. Gegen Vampire zu kämpfen, in seine Welt einzutreten, seine Frau zu sein, stundenlang Sex mit ihm zu haben, all das konnte sie verkraften, aber andere Karpatianer zu treffen, ängstigte sie. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber sie schmiegte sich eng an ihn, und er konnte fühlen, dass sie zitterte.
Er trug sie aus dem Wasser. Nachdem sie sich abgetrocknet hatten, zogen sie Sachen an, die Vikirnoff für sie machte. Er gab Natalya einen Kampfanzug, in dem sie sich am wohlsten fühlte. Schweigend verstaute sie ihre Waffen, nahm den Rucksack und hängte ihn über ihren Rücken, bevor sie ihre Arnis-Stöcke in die Laschen schob.
»Mikhail und Raven, seine Gefährtin, müssen anwesend sein. Und ich bin sicher, dass Falcon und Sara auch da sein werden.«
Er schickte dem Prinzen auf telepathischem Weg eine Frage, wartete auf die Antwort und gab sie an Natalya weiter. »Mikhail sagt, dass Jubal bei Slavica ist, um auf die sieben Kinder aufzupassen, für die Falcon und Sara sorgen.«
Natalya schlang einen Arm um seinen Hals, als er seine Gestalt änderte. »Nicht allzu viele also. Damit werde ich schon fertig.« Während Vikirnoff und sie in den Nachthimmel aufstiegen, hoffte sie, dass das auch stimmte. Farben blendeten ihre Augen. Alles, auch ihre eigenen Empfindungen, schienen viel intensiver als früher zu sein. Ihr Wahrnehmungsvermögen war weit schärfer, was so weit ging, dass sie mit der Einstellung ihres Gehörs herumexperimentieren musste, um zu vermeiden, dass sie Gesprächsfetzen hörte, als sie über das Dorf flogen.
Die Höhle der Heilung war wunderschön, geschaffen aus Kristallen und fließendem Wasser. Hitze und Feuchtigkeit verschmolzen so stark miteinander, dass Natalya anfänglich leichte Beklemmungen hatte. Eiskaltes Wasser schäumte aus einer Wand einige Meter tief in eine heiße Mineralquelle, und über dem schimmernden Wasser schwebte wie Wolken dichter weißer Dampf.
Gabrielle lag in der Mitte der Höhle. Die Erde, schwarz und gehaltvoll, war bereits geöffnet, um sie aufzunehmen. Die junge Frau war blass und lag so regungslos da, dass Natalya nur noch Mitleid mit ihr hatte und sich für ihre Eifersucht schämte. Sanft berührte sie die andere, entschlossen, Vikirnoff dabei zu helfen, alles zu tun, um Gabrielle zu retten.
Sara und Raven empfingen Natalya mit einer Umarmung und einem warmen Lächeln. Die Männer begrüßten Vikirnoff, indem sie ihre Hände nach Art der alten Krieger um seinen Oberarm legten. Mikhail und Falcon verbeugten sich mit der Förmlichkeit der Alten Welt vor Natalya. Ein dritter Mann trat aus dem Schatten, so unvermittelt, dass sie zusammenfuhr und ihr Schwert zog, bevor sie erkannte, dass auch er Karpatianer war.
»Ich wollte dir keinen Schreck einjagen.« Falls er Belustigung empfand, ließ er es sich nicht anmerken. Die Jahrhunderte, die er in Brasilien verbracht hatte, hatten sein Aussehen leicht verändert. Er wirkte aristokratisch und ein wenig reserviert, gut aussehend wie alle Karpatianer, aber in einem völlig anderen Stil gekleidet, sodass er eher wie ein vermögender Rancher wirkte. »Ich bin Manolito de la Cruz.«
Natalya hob ihr Kinn. »Ich habe keinen Schreck bekommen.« Sie hielt seinem Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken.
Mikhail wandte sich mit einem leichten Lächeln ab. »Manolito hat uns Neuigkeiten über eine kleine Gruppe von
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