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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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verkündete sie gereizt. Wenn du weißt, was gut für dich ist, hältst du jetzt lieber die Klappe. Und wehe, du grinst! Ich weiß nämlich echt nicht, was ich mache, wenn du so blöde und unsensibel bist.
    Man hat mir noch nie vorgeworfen, unsensibel zu sein. Vikirnoff war sich nicht ganz sicher, ob diese Behauptung zutraf. Destiny, die Gefährtin seines Bruders, hatte einige spitze Bemerkungen über seine mangelnden Kenntnisse fallen lassen, was Frauen anging.
    »Natürlich, Natalya«, sagte Slavica freundlich. »Ich bin für jede Hilfe dankbar. Einen Karpatianer zu heilen, ist etwas ganz anderes, als einen Menschen zu heilen.«
    »Hast du es schon mal gemacht?«, fragte Natalya neugierig. Es schien wenig wahrscheinlich, dass die Karpatianer so wichtige Informationen wie ihre Art des Heilens an Menschen weitergaben.
    Natalya schaute unwillkürlich zu Vikirnoff. Ihr Herz klopfte unruhig. War er schon die ganze Zeit so blass gewesen? Unter seinen eingesunkenen Augen lagen dunkle Schatten. Die weißen Linien um seinen Mund waren die einzigen äußeren Anzeichen von Schmerzen, aber sie konnte sie fühlen, obwohl sie wusste, dass er sie irgendwie davor abschirmte. Das irritierte sie fast noch mehr.
    Sie war genauso mächtig wie er. Sein Wissen, dass man das Herz eines Vampirs in Brand stecken musste, um den Untoten endgültig auszuschalten, machte ihn nicht mächtiger oder gefährlicher, sondern bewies nur, dass er in diesem Fall mehr wusste. Wieder warf sie ihm einen verstohlenen Blick zu, während sie die Erde knetete und dabei versuchte, nicht darauf zu achten, dass Slavica ihn berührte. Es war eine ganz unpersönliche Berührung, das las sie in Slavicas Bewusstsein. Die Krankenschwester konzentrierte sich nur darauf, Vikirnoffs Wunden zu heilen. Dazu kam die echte Sorge, dass sie ihn vielleicht nicht würde retten können. Trotzdem war es ein unangenehmes Gefühl, die Hände einer anderen Frau auf seinem Körper zu sehen.
    »Sag mir, was er sonst noch braucht«, bat Natalya, bevor sie es verhindern konnte. Ein leises, gereiztes Fauchen entschlüpfte ihr, doch sie fuhr grimmig entschlossen mit ihrer Arbeit fort. Sie wusste, wie wichtig es war, Erde auf Vikirnoffs Wunden zu legen, »Er braucht Blut, sehr viel Blut. Und er braucht die Erde und jemanden, der in seinen Körper eindringen und ihn von innen heraus heilen kann.«
    Natalya lehnte sich an die Wand. Zum Teufel mit dem Kerl! Ich hab echt keine Lust, in deinem Körper und deinem Bewusstsein herumzukriechen.
    Das würde ich nie von dir verlangen.
    Natalya biss die Zähne zusammen. Natürlich würde er es nicht verlangen. Und wenn, würde sie ihm sagen, dass er sich zum Teufel scheren solle. Er hatte ja unbedingt stark und heroisch sein müssen. Vikirnoff hatte sie auch nicht darum gebeten, ihn ins Gasthaus zu bringen, doch er hatte sie aus diesen eindringlichen schwarzen Augen angeschaut und ihr keine andere Wahl gelassen.
    Ich war bewusstlos.
    Wenn du wüsstest, was gut für dich ist, wärst du jetzt immer noch bewusstlos. Sie starrte ihn böse an, aber er hatte die Augen geschlossen. Und das lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf seine unglaublich langen schwarzen Wimpern.
    »Ich habe mich selbst schon auf diese Weise geheilt, Slavica. Es erfordert äußerste Konzentration, und wenn er sich ruhig verhält und kein dummes Zeug redet, das mich auf die Idee bringen könnte, ihm noch ein paar Wunden zuzufügen, könnte es funktionieren.«
    Vikirnoffs Mund verzog sich zu einem schwachen Lächeln. »Wie liebevoll sie klingt.«
    Slavica lachte. »Allerdings, Mr von Shrieder.«
    »Vikirnoff«, verbesserte er sie. »Ich glaube, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Formalitäten. Wenn du unter dem Schutz unseres Prinzen stehst, stehst du auch unter meinem Schutz und bist eine Freundin.«
    Natalya schnaubte abfällig. »Im Moment könntest du nicht mal ein nasses Huhn beschützen, Prinz Charming, also hör auf zu flirten und lass mich an die Arbeit.«
    Vikirnoff machte ein verdutztes Gesicht. »Warum sollte ich ein nasses Huhn beschützen wollen?«
    Slavica hielt sich eine Hand vor den Mund und hüstelte verhalten.
    »Du hast da irgendwas nicht mitbekommen«, sagte Natalya und setzte sich auf die Matratze. Ihr Oberschenkel streifte seinen.
    »Ich verstehe nicht, warum du Slavica mit einem nassen Huhn vergleichst.« Vikirnoff runzelte die Stirn. »Ich sehe keine Gemeinsamkeiten.«
    Slavica entschlüpfte hinter der vorgehaltenen Hand ein Kichern. Sie beeilte sich,

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