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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Arturo vor sich geschoben hatte. Die Peitschenschnur wickelte sich um den Hals des geringeren Vampirs und zog ihn mit einem Ruck näher an Vikirnoff heran.
    Der Vampir stieß einen Schrei aus, so hoch und schrill, dass mehrere Stalaktiten wie Speere von der Decke fielen, direkt auf Vikirnoff zu. Er löste sich in Luft auf und errichtete hastig einen Schutzschild um Natalya, bevor er an dem geringeren Vampir vorbeiglitt und, jetzt wieder in seiner natürlichen Gestalt, auf Arturo losging.
    »Schnapp dir die Frau, Cezar!«, befahl Arturo, der vor dem plötzlichen Angriff zurückwich.
    Natalya, die sich auf drei Seiten von dem Schutzschild umgeben fühlte, sprach ein stummes Dankgebet, dass Vikirnoff sie in der Eile nicht von dem Behältnis mit dem Dolch getrennt hatte. Sie legte ihre Handflächen aneinander, hob sie in einer zeremoniellen Geste, murmelte einen kurzen, aber mächtigen Schutzzauber und zeigte mit ihren Fingern genau auf die Mitte der Kiste. Mit zusammengepressten Händen stieß sie direkt in das Zentrum der Barrikade hinein und löste ihre Hände voneinander, als sie kein Hindernis mehr spürte. Sie nahm eine unglaubliche Hitze wahr, aber der Schutz hielt. Natalya streckte ihre Hand nach dem juwelenbesetzten Griff des Messers aus.
    Vikirnoff stieß seine Faust durch die Knochen direkt in Artu-ros Brust. Der Vampir stieß einen Wutschrei aus, warf sich nach vorn und bohrte seine Zähne in Vikirnoffs Hals, durchtrennte Haut und Gewebe, Arterien und Nerven. Vikirnoff packte das geschwärzte Herz und riss es dem Vampir im selben Moment aus der Brusthöhle, als Natalya nach dem Messer langte.
    Sowie sich ihre Finger um den Griff schlossen, spürte sie, wie sich die Fundamente der Zeit verschoben und verzerrten, und wusste sofort, dass sie einen schrecklichen Fehler begangen hatte. Sie hätte das Messer nie direkt an ihre Haut kommen lassen dürfen. Vikirnoff! Hilf mir! Du musst mit mir verschmelzen, rief sie, als sie in die gewalttätige Vergangenheit des Messers hineingezogen wurde.
    Vikirnoff verband sofort sein Bewusstsein mit ihrem. Im Geist lief er mit Natalya durch die gewundenen Gänge, war in der Vergangenheit ebenso wie in der Gegenwart. Da er geistesgegenwärtig genug gewesen war, das Herz des Vampirs nicht loszulassen, zog er jetzt seine Faust aus der Brust des Untoten und schleuderte es auf den Boden. Zu seiner Überraschung rollte das Organ nicht in Arturos Richtung, sondern auf die brodelnde rostrote Lache zu.
    Arturos Schrei war voller Wut und Schmerz. Er machte einen Satz, um sein Herz zurückzuholen, und rief es zu sich, aber sein Befehl blieb unbeachtet. Als der Vampir auf den Boden fiel und über die Eisfläche kroch, ließ Vikirnoff die Feuerpeitsche direkt auf den Weg schnalzen, der zur Pfütze führte. Das Herz berührte die tanzenden Flammen im selben Moment, als Arturo seine Hand auf das Organ legte.
    Du magst mich töten können, Xavier, aber du wirst niemals mein Volk vernichten. Mein Blut fließt in den Adern meiner Kinder, doch es wird dir nicht die Unsterblichkeit geben, nach der du gierst.
    Vikirnoff fuhr abrupt herum, als er die Stimme von Rhiannon hörte. Sie klang so klar und so nahe, dass er erwartete, sie hinter sich stehen zu sehen, und es dauerte einen Moment, bis er erkannte, dass er mit Natalya die Vergangenheit erlebte.
    Arturo nutzte den Umstand, dass Vikirnoff abgelenkt war, sofort aus, indem er seine versengte Hand aus den Flammen zog und sein Herz wieder in seine Brust schob. Blut strömte ebenso über den Oberkörper des Vampirs wie über Vikirnoffs Hals. Arturo hob einen Arm, verschmierte das Blut des Jägers auf seiner Hand und leckte daran. »Du hättest dich uns anschließen sollen. Dein Prinz ist verwundet, sein Jäger befindet sich unter der Erde, und jetzt wirst du zusammen mit der Frau sterben.«
    Vikirnoff war bereits in Bewegung, um blitzschnell dem Angriff der beiden Vampire auszuweichen. Der Blutverlust schwächte ihn, und es war schwierig, an zwei Orten zugleich zu sein. Natalya und er brauchten Hilfe, und die anderen Karpatianer in ihrer Nähe hätten die Gegenwart von etwas Bösem längst spüren müssen. Er hatte sich schon gefragt, warum Mikhail Dubrinsky, Prinz der Karpatianer, ihnen bei ihrem ersten Kampf mit den Vampiren nicht zu Hilfe gekommen war. Vikirnoff konnte sich nur vorstellen, dass Mikhail seine Verletzungen in der Erde ausheilte und den Kampf im Wald nicht wahrgenommen hatte.
    Cezar prallte gegen den Schutzschild, der Natalya

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