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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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fiel.
    Sofort war sie wieder in der Gegenwart, umgeben von Eiswänden und einer Kälte, die bis ins Mark ging. Sie wusste, dass die Szenen aus der Vergangenheit oft nur Sekunden dauerten, auch wenn sie sich danach so ausgelaugt und erschöpft fühlte, als wären es Stunden gewesen, aber das lag eher an der Intensität der Bilder als an ihrer Dauer.
    Jetzt blieb ihr nur wenig Zeit, sich in der Gegenwart zurechtzufinden. Entsetzt über das Blut an Vikirnoffs Hals und den Anblick der zwei Vampire, die auf ihn losgingen, rannte sie sofort auf Arturo zu und schleuderte dabei mehrere Wurfsterne in seine Richtung. Die kleinen Geschosse bohrten sich tief in die Brust des Vampirs, der noch dabei war, die Gestalt eines Wolfs anzunehmen.
    Du verlierst zu viel Blut, Vikirnoff. Ihn so zu sehen, brachte sie beinahe um ihre Zuversicht. Wenn sie seine Blutung nicht stoppten, sank ihre Aussicht auf Entkommen praktisch auf null. Sie katapultierte sich mit einem Salto über Arturo hinweg und versetzte ihm dabei einen Tritt gegen die Schnauze, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Als sie hinter ihm landete, langte sie nach ihrem Rucksack und zog ein Hemd heraus. Arturo fuhr mit gefletschten Zähnen zu ihr herum.
    Du wirst die Wunde kauterisieren müssen, Natalya. Ich kann die Tätigkeit von Herz und Lungen im Moment nicht einstellen, und es besteht kaum Hoffnung, dass die beiden mir die Zeit geben, mich selbst zu heilen. Vikirnoff fing Cezar in der Luft ab, als das behaarte Geschöpf mit gezückten Krallen und peitschendem Schwanz beinahe auf seinem Kopf landete. Vikirnoff taumelte unter dem Gewicht des Vampirs, der sich mit der Agilität seiner Tiergestalt wütend zur Wehr setzte.
    »Arturo, ich wette, du hast mich vermisst.« Natalya war bereits wieder in Bewegung, indem sie dicht an ihm vorbeiwirbelte, gerade eben außerhalb seiner Reichweite, und eine Messerklinge über seine Brust zog, bevor sie den Zeremoniendolch mit ihrem Hemd aufhob und beides tief in ihren Rucksack schob. Ich weiß nicht, ob ich das kann, Vikirnoff. Die Vorstellung war so grausig, dass ihr schlecht wurde.
    Vikirnoff schüttelte Cezar ab, indem er herumfuhr und sich mit seinen eigenen Krallen an den messerscharfen Klauen vorbeikämpfte, um die Brust des Vampirs aufzureißen. Cezar wich zurück, um Vikirnoffs Angriff auszuweichen und ihn gleich darauf erneut zu attackieren. Diesmal klonte er sich, sodass drei Kreaturen statt einer, mit scharfen Zähnen und Krallen bewaffnet, vorsprangen.
    Das Blut schoss in einem dicken Schwall aus Vikirnoffs Hals, und er wurde zusehends schwächer. Du bist eine starke Frau, Natalya, und wirst tun, was getan werden muss. Er setzte wieder die Feuerpeitsche ein, um die Untiere in Schach zu halten. Gib auf Arturo acht. Erführt etwas im Schilde.
    Ohne Arturo aus den Augen zu lassen, hielt Natalya die Klinge ihres Messers in die orangeroten Flammen der Feuerpeitsche, bis die Klinge vor Hitze glühte. Arturo, halb Wolf, halb Mensch, belauerte sie. Die Klinge ist heiß genug, Vikirnoff. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Vikirnoff hielt sie für stark, aber die Vorstellung, eine heiße Messerklinge auf die schreckliche Wunde an seinem Hals zu pressen, war grauenhaft.
    Jetzt, Natalya. Ich bin zu schwach, um noch lange durchzuhalten, und der andere ist nahe. Ich kann seine Gegenwart nicht fühlen, doch Arturo und Cezar sind plötzlich beide sehr erregt. Spürst du die Veränderung an ihnen ?
    Die Luft knisterte, als wäre sie elektrisch aufgeladen. Was sie auch erwarten, es kann nichts Gutes für uns bedeuten. »Arturo, dein Fell sieht ziemlich räudig aus.« Sie rückte mit ihrer glühend heißen Messerklinge näher an Vikirnoff heran.
    Arturo sperrte sein Maul weit auf, um seine gewaltigen Fänge zu entblößen.
    »Hast du aber große Zähne, Großmutter«, spottete Natalya, während sie sich innerlich dagegen wappnete, die Wunde an Vikirnoffs Hals zu verätzen. Sie holte tief Luft. Tut mir leid. Sie drückte die Klinge an den Hals ihres Gefährten, bevor sie die Nerven verlieren konnte. Obwohl er versuchte, es zu verhindern, blieb sie eng mit seinem Bewusstsein verbunden, weil sie den Schmerz mit ihm teilen wollte. Er erschauerte vor Qualen, und an seinem Körper brach Schweiß aus. Natalya würgte bittere Galle hinunter. Es tut mir so leid, Vikirnoff. Tränen brannten unter ihren Lidern.
    Tu, was notwendig ist. Nimm dir Arturo vor, aber bleib aus seiner Reichweite. Er ist stark.
    »Arturo! He, Babe, komm, tanz mit mir!« Sie

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