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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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die Augen.
    Auch jetzt waren diese eisblau, aber nun durchzogen von blutroten Schlieren.
    Wieder weckten sie den Dämonen in Broxx. Ein unsagbares Verlangen nach Erlösung von den dadurch entstehenden Schmerzen breitete sich in ihm aus.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit, die in Wirklichkeit nur wenige Augenblicke darstellten, hielt er es nicht mehr aus und gab dem Drang nach. Er verwandelte sich wieder in die dämonische Gestalt.
    Im Grunde genommen unterschied er sich jetzt kaum mehr von seinen Feinden, jedoch überragte er sie bei Weitem.
    So packte er den immer noch nach ihm schnappenden Kumupen an beiden Armen und zog mit einer Gewalt daran, die ihm nur durch die Kräfte des Dämons zugänglich war. Es stellte ein leichtes dar, den wehrlosen Wolfsmenschen in einem Gewitter aus Blut und Gedärmen in der Mitte auseinander zu reißen.
    Er wischte sich mit den krallenbesetzten Klauen den dunkelroten Lebenssaft aus dem Gesicht, dann wandte er sich den übrigen Feinde zu.
    Mit seinen Krallen zerfetzte er sie, zermalmte sie unter seinen Fäusten.
    Er wütete und verfolgte jeden, der zu fliehen versuchte, kannte kein Erbarmen.
    Sie musste restlos vernichtet werden, stellten sie doch eine zu große Infektionsgefahr dar und bald lagen alle Werwölfe tot um die Tribüne verteilt.
    Nach ihrem Ende verwandelten sie sich zurück in ihre menschliche Form und Broxx tat es ihnen letztendlich gleich.
    Er hatte ein Gemetzel veranstaltet. Das Blut seiner Opfer tränkte den Boden und Leichenteile lagen überall verstreut.
    Wenn er es sich jetzt so ansah, bereute er es beinahe.
    Es war richtig. Die Gefahr, die von ihnen ausging, war zu groß.
    Auch die anderen betrachteten die Leichenberge. Sichtlich angewidert, wandte Lurd sich ab und übergab sich mehrmals. Margha half ihm, sich nicht zu verschlucken und redete ihm gut zu.
    Eine ganze Dorfgemeinschaft war durch die Gruppe ausgelöscht worden.
    Die Einwohner waren Bestien gewesen, aber dennoch belastete es Broxx Gewissen ein wenig.
    Jetzt bemerkte er, dass Margha Lurds Arm begutachtete.
    Als er näher an die beiden herantrat, erkannte er eine leichte Wunde an dessen Schulter.
    „Wie ist das passiert?“
    „Ein Werwolf hat mich erwischt. Aber es ist nicht so schlimm.“
    „Doch. Es ist eben schon schlimm. Hast du Kumupen nicht zugehört? Du könntest dich verwandeln!“
    Lurd schwieg betreten und starrte ins Leere.
    Broxx bedeutete Margha, ihm ihr Ohr zu leihen, dann flüsterte er hinein:
    „Wir müssen ihn töten. Er ist eine Gefahr für uns alle!“
    Entsetzt entfernte sich die Halborkin von ihm und schaute ihn ernst und enttäuscht an.
    „Broxx! Ist das Blutbad, das wir hier angerichtet haben, nicht genug? Jetzt reicht es!“, sagte sie erbost. „Außerdem sieh dich doch an. Der Dämon, der in dir versiegelt ist, könnte jederzeit die Kontrolle übernehmen!
    Du hast genauso wenig, wie irgendjemand anders das Recht, ihn zu richten, obwohl er nichts verbrochen hat.“
    Leiser fügte sie hinzu: „So kenne ich dich gar nicht.“
    Er senkte die Augen. „Du hast Recht. Es tut mir Leid. Ich glaube, die Bosheit des Dämons hält mich immer noch umklammert.
    Auf jeden Fall müssen wir herausfinden, ob er infiziert ist.“
    „Einverstanden. Ich bereite sobald wie möglich ein Elixier zu, das ihn auf Krankheiten überprüft.“
    Broxx nickte. „Wir übernachten am besten in einer der Wohnungen. Vielleicht finden wir dort auch etwas vernünftiges zu Essen.“
    Dann nahm er den Verletzten auf seine Schultern und forderte die anderen auf, ihm zu folgen.
     

     

    *** 
     
    Nachdem die Gefährten in einem Gasthaus mit genug Betten für alle geschlafen und sich an den Vorräten bedient hatten, gingen sie zu den Kutschen zurück.
    Als sie sie erreichten, dösten die Moohls zufrieden in der Nachmittagssonne des nächsten Tages.
    Sie packten ihre Siebensachen und begannen die Reise zurück nach Hammerfall.
    Während dem ständigen Ruckeln der Kutsche auf den unebenen Wegen, dem Auf und Ab der Landschaft und mehreren Sonnenzyklen, fand Broxx wieder viel Zeit nachzudenken.
     

    Bin ich den Werwölfen wirklich so ähnlich?
    Ja, letztendlich schon. Zwar kommt meine Fähigkeit, mich in ein wolfsähnliches Wesen zu verwandeln vom Dämon in mir und nicht von einer mysteriösen Infektion, aber mein Zustand ist nicht anders. Zerstörungswut und Aggressivität beherrschen mich immer mehr.
    Selbst nach meiner Rückwandlung hat die dämonische Aura noch nachgewirkt. Margha hat Recht. Ich kann

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