Schatten des Imperiums
Nervenfasern zusammenklebte. Der Falke wurde langsamer, langsamer... und kam zum Halt.
Die Hülle des nächsten Frachtbehälters war drei Meter entfernt.
»Gute Arbeit«, lobte Luke. Lando war tatsächlich ein hervorragender Pilot.
»Ja, aber das war der leichte Teil. Jetzt müssen wir warten, bis wir in die Atmosphäre eintreten und der Schlepper seine Fracht in einen Spiralorbit schickt. Ich werde den Transponder und alle nicht lebenswichtigen Systeme abschalten. Schließlich wol- len wir nicht, daß man unsere Positionsleuchten oder die Streustrahlung unserer aktiven Sensoren entdeckt. Von jetzt an ist alles eine Frage des Sitzfleisches.«
»Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, wie wir nach der Landung vorgehen?«
Lando schnaubte. »Zuerst müssen wir sicher landen, nicht wahr? Ich kenne ein paar Leute, ich habe ein paar Kontakte. Wir werden schon durchkommen.«
Luke nickte. Er hoffte, Lando hatte recht.
Natürlich konnten sie auf dem Weg zum Planeten vom Kurs abkommen und von einer Laserbatterie geröstet werden, womit sich das Problem von selbst erledigte. Nicht, daß er sich bei diesem Gedanken besser fühlte.
Er griff mit der Macht hinaus und suchte nach Leia. Strengte sich bis zur Erschöpfung an.
Nichts. Wenn sie sich auf dem Planeten befand, so war er noch zu weit entfernt, um sie zu spüren.
Nun gut. In Kürze würden sie näher sein. Falls sie überlebten, würde er es erneut versuchen.
Falls sie überlebten.
Darth Vader saß nackt in seiner Kammer und unterzog sich seinen heilenden Meditationsübungen, als er plötzlich die Stirn runzelte. Da war eine Störung in der Macht. Er griff mit der Kraft der dunklen Seite hinaus.
Aber was immer die Störung auch bewirkt hatte, er bekam keine Verbindung.
Abrupt endete das Kräuseln in der Macht.
Die dunkle Seite hielt noch immer Überraschungen für ihn bereit. Wie ein Feuer konnte sie wärmen oder verbrennen, und man mußte äußerste Vorsicht walten lassen, damit man nicht stolperte und von ihr verschlungen wurde. Er hatte gesehen, was der exzessive Gebrauch der dunklen Seite dem Imperator angetan hatte; sie hatte ihn körperlich zerfressen. Aber das würde Vader nicht passieren, denn er beabsichtigte, sich die dunkle Seite Untertan zu machen. Er war auf dem besten Weg dazu. Es war nur noch eine Frage der Zeit, des Wann, nicht des Ob. Und wenn er Luke endlich in seiner Gewalt hatte, würde der Prozeß schneller voranschreiten. Zwei starke Magneten konnten mehr dunkle Energien anziehen als einer. Gemeinsam würden sie die Macht schneller manipulieren können als jeder für sich allein.
Wie stark der Junge war! Wer hätte es geahnt? Luke Skywal-ker - sein Sohn - war vielleicht der mächtigste Mann in der Galaxis.
Er gestattete sich ein Lächeln, obwohl sich dadurch das Narbengewebe spannte und ihm Schmerzen bereitete. Er konnte Schmerz ertragen.
Er war der Dunkle Lord der Sith, und er konnte alles ertragen.
30
»Ich halte dies wirklich für keine gute Idee, Master Luke. Ich glaube, es wäre viel besser, wenn R2 und ich Sie und Master Lando begleiten würden.«
R2 zwitscherte zustimmend.
»Seht mal, ihr beide seid auf dem Schiff gut aufgehoben«, erwiderte Luke. »Wir brauchen euch hier für den Fall, daß wir Hilfe benötigen. Außerdem ist es dort draußen viel gefährlicher als hier drinnen.«
»Ah. Nun, in diesem Fall sollten wir doch besser im Schiff bleiben.«
R2 zwitscherte.
»Nein, du hast gehört, daß uns Master Luke auf dem Schiff braucht für den Fall, daß irgend etwas schiefgeht.«
»Schiefgehen? Was soll denn schiefgehen?« warf Lando ein. »Nur weil überall in der Galaxis eine riesige Belohnung auf uns ausgesetzt ist, tot oder lebendig, und wir so tollkühn sind, uns mitten ins schwarze und böse Herz des Imperiums zu wagen?«
Luke schüttelte den Kopf. »Komm schon. Wo würde uns ein imperialer Agent oder ein Kopfgeldjäger zuletzt suchen?«
»Ja, ich schätze, du hast recht. Sie werden wohl kaum annehmen, daß jemand so dumm ist. Ein Glück für uns, daß sie nicht wissen, wie dumm wir wirklich sind.«
Luke schüttelte wieder den Kopf. Diese Frotzeleien waren nur ein Versuch, sich über den Ernst der Lage hinwegzutrösten. In Wahrheit handelte es sich um ein gefährliches Unternehmen, daran gab es nichts zu rütteln. In einem etwas ernsteren Tonfall sagte er zu 3PO: »Hör zu, ich will ehrlich sein. Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß wir nicht zurückkommen. Wenn das passiert, darfst du keine Hilfe
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