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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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sammeln und dann darauf zu wetten, daß die daraus resultierende Kombination entweder mehr Gesamtpunkte hatte als die der anderen Spieler oder einem vorgegebenen Wert am nächsten lag. Allerdings war Leia nicht sicher, ob sie diesen Teil richtig verstanden hatte. Offenbar bekamen alle Spieler am Anfang eine bestimmte Punktzahl, und der Gewinner war derjenige, der am Ende der Runde den höchsten Wert hatte.
    Lando schien Glück zu haben. Der elektronische Zähler vor ihm zeigte einen positiven Punktewert, der nur von einem einzigen Mitspieler übertroffen wurde.
    »Der Einsatz beträgt fünfzehn«, erklärte der Droide. »Die Summe liegt beim Minimum, und die Farbe ist offen.«
    »Ich gehe mit«, sagte der kahlköpfige Mann neben dem Geber. »Setze auf Grün.«
    »Ich gehe ebenfalls mit und setze auf Blau«, sagte die junge Rodianerin an seiner Seite.
    »Ich verdopple«, verkündete Lando. »Und setze auf Rot.«
    Die anderen Spieler stöhnten auf.
    Lando lächelte.
    3PO und Chewie standen hinter ihm und verfolgten das Spiel. 3PO raunte: »Ich begreife einfach nicht, wieso er dauernd gewinnt. Er spielt nicht korrekt. Die Chancen bei dem Spiel, das er gerade angemeldet hat, stehen achthundertsechs zu eins. Es dürfte überaus schwierig sein, diese Kombination zu bekommen.«
    »Er blufft«, flüsterte Leia.
    3PO drehte sich zu ihr um. »Das halte ich nicht für besonders klug.«
    Drei der Spieler warfen ihre Karten auf den Tisch.
    »Wieso?« fragte Leia. »Er gewinnt, und sie scheuen das Risiko. Statt noch mehr Geld zu verlieren, passen sie lieber.«
    »Aber was ist, wenn einer der anderen Spieler ein besseres Blatt hat und nicht paßt?«
    »Warte ab«, flüsterte sie.
    Jetzt waren nur noch Lando, der kahlköpfige Mann und die Rodianerin im Spiel.
    »Ich gehe mit«, sagte der Kahlkopf.
    »Ich erhöhe um ein Zehntel«, erklärte die Rodianerin.
    »Ich verdopple erneut«, sagte Lando. »Setze auf Rot, maximale Punktzahl.«
    »Das kann er unmöglich schaffen«, wisperte 3PO.
    Chewie knurrte ihn an.
    »Wie unhöflich. Ich habe nur eine Tatsache festgestellt...«
    »Sei still«, wies ihn Leia zurecht. Sie war sehr gespannt darauf, wie die anderen auf Landos Gebot reagierten.
    Der kahle Mann schüttelte den Kopf und stieg aus. »Das ist mir zu hoch.«
    Die Rodianerin sah ihre Karten an, wobei sie sie so hielt, daß Leia keinen Blick darauf erhäschen konnte, und fixierte dann Lando.
    Lando lächelte sie an. Sein Gesichtsausdruck war warm und gleichzeitig spöttisch. Er wirkte selbstzufrieden, zuversichtlich, sogar ein wenig süffisant.
    Oh, er war gut.
    Die Rodianerin murmelte etwas Unverständliches, vielleicht einen Fluch, wie Leia vermutete. Sie warf ihre Karten zurück in den Mischer.
    »Die Runde geht an den Spieler Nummer drei«, erklärte der Droide.
    Lando schob seine Karten in das Mischgerät und drehte sich grinsend zu Leia um.
    »Ich glaube es einfach nicht«, sagte 3PO.
    »Manchmal«, eröffnete ihm Leia, »ist der Anschein der Stärke effektiver als die Stärke selbst. Nimm zum Beispiel die Bulano-schlange, die über keine Zähne oder Klauen oder Giftdrüsen verfügt, sich aber zu dem Fünffachen ihrer normalen Größe aufpumpen kann, wodurch sie wilder und gefährlicher wirkt. Es ist nicht wichtig, ob man einen Gegner schlagen kann; was zählt, ist, daß er es glaubt.«
    »Ich nehme an, damit haben Sie recht«, sagte 3PO. Aber er klang nicht überzeugt.
    Leia hoffte, daß sich zumindest Lando amüsierte; sie amüsierte sich jedenfalls nicht. Sie waren jetzt schon drei Tage hier, und da sie kein Interesse an den Glücksspielen hatte, die in diesem Loch angeboten wurden, langweilte sie sich. Sie hatte sich ein rodianisches Sprachprogramm besorgt und ein paar Wörter und Sätze gelernt. Sie war einige Male ausgegangen, begleitet von Chewie, der ihr wie ein Schatten folgte, aber das war auch kein reines Vergnügen gewesen. Wie in Mos Eisley war es auch in Äquator City um diese Jahreszeit sehr heiß. Außerdem gab es hier nicht weit vom Casinokomplex entfernt ein Meer, und deshalb war die Luftfeuchtigkeit viel höher als auf Tatooine. Also war es heiß und schwül, was kaum eine Verbesserung darstellte.
    Sie nahm an, daß sie ans Meer gehen und sich an den Strand setzen konnte, wenn sie wollte. Avaro hatte erzählt, daß viele Touristen dort ihre Tage verbrachten, schwammen oder motorsurften, während ihre Freunde oder Verwandten die Casinos besuchten. Natürlich konnte es Spaß machen, am Strand zu sitzen und die

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