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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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entgehen. Der Rebellen-Pilot war gut, aber er hatte keine Chance, ihm zu entkommen.
    Vader gab sich beim Anvisieren des Gegners ganz der dunklen Seite hin. Spürte, wie die Zielerfassung seiner Waffen einrastete.
    Aber er feuerte nicht.
    Angewidert brach er seinen Angriff ab und erlaubte dem X-Flügler die Flucht. Dies war unter seiner Würde. Seit er auf der Galerie der Stadt in den Wolken mit Luke gekämpft hatte, war ihm kein Gegner gegenübergetreten, der ihm gewachsen war. Nun gut. Vielleicht stellte der Kriminelle Xizor eine Herausforderung dar, aber das war etwas anderes, das war nicht die Herausforderung eines Kriegers. Xizor war lediglich hinterhältig und tückisch; er würde es niemals wagen, den Dunklen Lord der Sith offen herauszufordern.
    Vader blickte dem fliehenden X-Flügler nach. Die Schlacht war allem Anschein nach vorbei. Die Rebellen-Werft brannte, und ihre Luft- und Treibstoffvorräte nährten die Feuersbrunst. Hunderte von Schiffen waren zerstört, Tausende von Soldaten ausgelöscht, ein großer Sieg für das Imperium.
    Vader schüttelte den Kopf. Ein großer Sieg. Früher hätte ihn ein derartiger Erfolg mit Stolz erfüllt. Und heute? Heute ließ es ihn so kalt wie das Abschlachten dieser schwachen X-Flügler-Piloten.
    Ein Krieger mußte sich mit gleichwertigen Gegnern messen. Obi-Wan war tot, und die anderen Jedi waren bis auf einen ausgerottet, der der stärkste von allen war. Sein eigener Sohn.
    Er hatte dem Imperator versprochen, daß Luke Skywalker sich ihnen anschließen oder sterben würde. Die Wahrheit sah etwas anders aus: Luke würde sich Darth Vader anschließen oder sterben.
    Es war etwas, auf das er sich freuen konnte.
    Es würde der Zweikampf seines Lebens werden. Der Ernstfall, keine Spielerei.
    Er kehrte mit seinem Jäger zum Schiff zurück.
    Vader trat in das Holokamfeld und ging auf Sendung. Das Ho-lonetz stellte mit vielfacher Überlichtgeschwindigkeit die Hyperraumverbindung her. Die Luft flimmerte und schimmerte, als der Imperator aus dem Nichts auftauchte.
    Vader sank auf ein Knie. »Mein Master«, sagte er.
    »Ah, Lord Vader. Ihr Bericht?«
    »Die Rebellen-Werft existiert nicht mehr. Sie haben Widerstand geleistet, aber nur kurz. Wir haben Hunderte von Schiffen und Tausende von Feinden vernichtet.«
    »Gut, gut.« Der Imperator machte eine Handbewegung, und sein Abbild wurde kleiner, als die Holokamera an seinem Ende der Verbindung den Blickwinkel vergrößerte.
    Der neue Blickwinkel enthüllte Xizor, der ein paar Meter entfernt stand.
    Vaders unwillkürliche Reaktion überforderte sein Beatmungsgerät. Er zwang sich zur Ruhe, damit das Gerät wieder normal arbeiten konnte.
    »Prinz Xizor hat mir gerade erzählt, wie glücklich er war, das Imperium mit den Positionsdaten der Rebellen-Basis versorgen zu können. Wir scheinen ihm großen Dank zu schulden, meinen Sie nicht auch?«
    Vader knirschte mit den Zähnen. Er hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen und sie hinuntergeschluckt, statt sich bei Xi-zor zu bedanken, vor allem vor dem Imperator, aber er hatte keine Wahl. Der Imperator liebte es, hin und wieder mit der Peitsche zu knallen, um zu zeigen, daß er sie immer noch in der Hand hatte und nicht davor zurückschreckte, sie auch zu benutzen.
    Vader sah Xizor an. Es war gut, daß sie sein Gesicht nicht erkennen konnten, als er antwortete. »Das Imperium schuldet Ihnen Dank, Prinz Xizor.«
    Der Imperator lächelte.
    Xizor lächelte noch breiter. Sagte: »Oh, nicht der Rede wert, Lord Vader. Ich bin immer froh, Ihnen zu Diensten zu sein.«
    Der Tonfall des Mannes war so selbstlos und servil, daß er ebensogut die Stiefel des Imperators hätte lecken können. Gut, daß er Lichtjahre entfernt war und nicht vor ihm stand; Vaders Zorn war so groß, daß er sich vielleicht nicht zurückgehalten und Xizor getötet hätte, trotz der Ermahnungen des Imperators.
    »Ich erwarte Sie in Kürze in meinem Palast zu sehen, Lord Vader.«
    »Ja, mein Master. Wir befinden uns bereits auf dem Rückflug.«
    »Gut.«
    Das Bild flackerte und verschwand.
    Vader war allein. Er wandte sich zum Ausgang der Holo-kammer.
    Ein Unteroffizier eilte ihm auf dem Gang entgegen. »Lord Vader, ich.«
    Weiter kam er nicht. Vader ballte die Faust und öffnete sich der dunklen Seite.
    Der Offizier griff sich an die Kehle und brach zusammen.
    »Ich wünsche nicht gestört zu werden«, sagte er zu dem auf dem Deck liegenden Mann. »Haben Sie das verstanden?«
    Vader öffnete die Faust.
    Der Offizier

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