Schatten des Imperiums
hatten sich dort Scheingefechte mit harmlosen Lichtstrahlen statt Lasern geliefert. Außerdem hatte er Wompratten gejagt, von denen manche bis zu drei Metern groß wurden, die aber schwer zu treffen waren, wenn man nur einen energiearmen Sportlaser hatte und mit hoher Geschwindigkeit flog.
Die Flitzerbande war noch immer hinter ihm, als er die Schlucht erreichte. Sie hatten ihn nicht eingeholt, sah man von einem Rocker ab, der sich ihm bis auf rund hundert Meter genähert hatte. Aber die Bande war auch nicht zurückgefallen; nur ein paar hundert Meter trennten sie von dem vordersten, blaugekleideten Rocker, und sie hielten weiter mit.
Luke grinste. Mal sehen, wie sie sich auf meinem Territorium schlagen.
Die Route namens Hauptstraße führte fast zwei Kilometer schnurgeradeaus, um dann abrupt nach rechts abzuknicken. Die Biegung wurde Totenmanneskurve genannt, und das aus gutem Grund. Luke verringerte seine Geschwindigkeit, als er sich der Abzweigung näherte. Wenn man versuchte, sie zu schnell zu nehmen, endete man als Schmierfleck an der Felswand.
Er fuhr die Retros hoch, verstellte die Turbojets und scherte hart nach rechts aus. Der Flitzer schleuderte leicht und rutschte nach links; dann schwenkten die Düsen zurück in die Mitte, und ihr Schubstoß stabilisierte die Maschine.
Es war so einfach wie Niesen.
Der Rocker hinter ihm, der die Canyons offenbar nicht kannte, verlangsamte seine Geschwindigkeit nicht genug.
Luke hörte das Krachen, als der Flitzer gegen die gegenüberliegende Wand der Kurve prallte. Die Treibstoffzelle schlug leck, und ein greller gelborangener Blitz und ein Feuerball stiegen in die Luft.
Er hatte keine Zeit, sich umzudrehen; die nächste Kurve raste heran, eine langgestreckte Zickzackbahn, die zuerst nach links, dann nach rechts und wieder nach links abknickte, und er mußte seine Maschine in der Mitte des Korridors halten, der sich im Zentrum des langgestreckten Z verengte.
Er konnte den Rest der Flitzerbande nicht entdecken, aber wenn sie ihn haben wollten, mußten sie irgendwo dort hinten stecken. Sie konnten natürlich in die Höhe gestiegen sein, aber um ihn zu sehen, mußten sie so hoch steigen, daß sie ihn unmöglich einholen konnten. Und wenn sie so weit zurückfielen, mußte er sich nur unter einem Felsvorsprung verstecken, und sie würden ihn nie finden.
Vier erledigt, acht sind noch übrig.
Sekunden später erschien auf Lukes Heckmonitor einer der Grauträger.
Er mußte ziemlich gut sein, wenn er so schnell aufschloß. Oder ziemlich dumm.
Grau kam näher. Er war jetzt nur noch sechzig oder siebzig Meter entfernt.
Höchste Zeit, sich durchs Nadelöhr zu fädeln. Dort war es schon, direkt vor ihm.
Das Nadelöhr war ein schmaler, von gezackten Felszähnen gesäumter Spalt.
Luke fuhr die Turbojets hoch. Schoß durch den Spalt. Spürte, wie eine Felsspitze seine Jacke zerriß. Mann...!
Grau war Luke dicht auf den Fersen und wollte ihm folgen.
Schaffte es nicht.
Bumm.
Die anderen waren noch immer hinter ihm her. Und die Chancen standen noch immer schlecht. Es würde ein langer Nachmittag werden. Oder ein kurzer...
Als vor ihm eine enge Kurve auftauchte und er abbremste, hörte er einen heiseren Schrei: »Er hat Hilfe bekommen! Wir erwischen ihn nicht mehr, Spiker! Laß uns abdüsen!«
Was? Hilfe?
Luke warf einen Blick über die Schulter.
Ein Flitzer stürzte lautlos, mit abgeschalteten Motoren, im freien Fall vom Himmel. Der Mann auf der Maschine war ganz in Schwarz gekleidet. Ein Fliegerhelm mit polarisiertem Visier verbarg sein Gesicht, und er hielt in seiner ausgestreckten rechten Hand einen funkelnden Blaster. Er schoß auf die Rocker.
Wenn dieser Bursche auf dem Flitzer nicht bald seine Motoren anwarf, würde er die teure Maschine und sich selbst in einen großen rauchenden Krater verwandeln.
Als hätte er Luke gehört, sprangen die Motoren des fallenden Flitzers an. Die kleine Maschine stürzte weiter, aber viel langsamer als zuvor.
Es sah nicht so aus, als hätte er die Repulsoren rechtzeitig aktiviert.
Im Sturz feuerte er weiter. Er verfehlte die Flitzer, trieb sie aber auseinander. Wer...?
Eine Handspanne über dem Boden endete der Sturz des Flitzers. Er schwebte bewegungslos in der Luft.
Mann, was für ein Pilot!
Die Flitzer flohen. Nach einem Moment steuerte der Fremde seine Maschine in Lukes Richtung und hielt vor ihm an.
Der Mann nahm seinen Visierhelm ab.
Dash Rendar!
»Was machen Sie denn hier?« fragte Luke.
Dash zuckte die
Weitere Kostenlose Bücher