Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)
würde sie nicht ohne Zwang oder einen Trick in einen dieser Säcke kriegen. Er zog seine eigenen Stiefel aus und steckte die Socken in den Rucksack. Dann holte er zwei Paar frische Socken heraus und steckte sie unten in den Schlafsack, damit sie morgen früh warm sein würden.
Er hatte auch eine zusätzliche Decke eingepackt, die er nun ausschüttelte und sich um die Schultern legte. Dann ging er zum Felsen und sprang neben Anna. Es gab hier nicht sonderlich viel Platz, aber es gelang ihm, Schulter an Schulter mit ihr zu stehen.
»Meine Vettern haben ihre Frauen mit Decken umworben«, sagte er, ohne sie anzusehen. Sie sagte nichts, zog nur die Zehen hoch und bog sie, damit sie wärmer wurden.
»Man nennt das eine Fangdecke«, sagte er. »Man ging zu dem Mädchen, das man umwarb, und streckte langsam
den Arm aus.« Er hielt die Ecke der Decke fest und legte den Arm um ihre Schultern. »Und dann wickelte man die Decke um sie. Wenn sie nicht zurückwich, zog man sie an sich.« Er zog, und Anna machte einen Schritt zur Seite, bis sie unter seinem Arm war und die Decke sie beide fest umschlang.
»Eine Fangdecke?« Sie klang amüsiert, aber ihr Körper war immer noch steif.
Wolf, dachte er, aber nicht vollkommen. Wenn er nicht danach gesucht hätte, hätte er die Witterung ihrer Wölfin nicht aufgenommen, die sich mit dem Duft, der Anna war, mischte.
»Mein Bruder Samuel ist noch geschickter damit als ich«, sagte er und bewegte sich ein wenig mehr, bis sie vor ihm war und ihre kalten Füße auf seinen standen.
Sie holte tief Luft und stieß sie in einem langen frostigen Atemzug wieder aus, und ihr Körper an seinem wurde weicher.
»Erzähl mir von der Bindung zwischen Gefährten«, bat sie.
Er schlang die Arme fest um sie. »Ich bin darin selbst ziemlich neu.«
»Du hast dich nie zuvor gebunden?«
»Nein.« Er atmete ihren Duft ein, ließ ihn tief in sich sinken und seine Brust wärmen. »Ich habe dir schon einiges davon erzählt. Ein großer Teil des Werbens ist wie bei den Menschen. Man heiratet, und für gewöhnlich nimmt der Wolf schließlich seine Gefährtin an.«
»Und was ist, wenn das niemals geschieht?«
»Dann passiert es eben nicht.« Er war nicht annähernd so unbeschwert, wie er sich anhörte. »Ich hatte den Gedanken praktisch aufgegeben, eine Gefährtin zu finden,
aber dann bin ich dir begegnet.« Er musste einfach lächeln, als er an die verwirrende Freude ihrer ersten Begegnung dachte. »Bruder Wolf hat dich als meine Gefährtin gewählt, sobald er dich sah, und ich kann ihm nur zu seiner Vernunft und seinem guten Geschmack gratulieren.«
»Was würde passieren, wenn du mich hasstest?«
Er seufzte in ihr Haar. »Dann wären wir nicht hier. Ich werde nicht enden wie mein Vater und Leah.«
»Er hasst sie?«
Er zuckte die Achseln. »Nein. Nicht wirklich. Ich weiß es nicht.« Wie waren sie auf dieses Thema gekommen? »Er würde nie etwas in einer oder der anderen Richtung sagen, aber es stimmt nicht zwischen ihnen. Vor langer Zeit hat er mir einmal gesagt, dass sein Wolf zu dem Schluss gekommen war, er bräuchte eine Gefährtin, die meine Mutter ersetzte.«
»Was ist schiefgegangen?«, fragte sie, und ihr Körper wurde noch nachgiebiger.
Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht den Wunsch, den Marrok so etwas zu fragen, und ich würde dir raten, das ebenfalls nicht zu tun.«
Sie dachte an etwas anderes. »Du sagtest etwas von einer Zeremonie bei Vollmond?«
»Ja«, bestätigte er. »Es gibt eine Zeremonie unter dem Vollmond, um unsere Verbindung zu heiligen - wie eine Hochzeitszeremonie, nehme ich an, aber nur unter uns Werwölfen. Du wirst auch zu einem vollständigen Mitglied des Rudels meines Vaters.« Er spürte, wie sie starrer wurde; die Rudelzeremonie, die auch buchstäblich das Teilen von Fleisch und Blut des Alpha einschloss, konnte ziemlich beängstigend sein, wenn man dafür nicht bereit war. Und warum sollte Leo das richtig gemacht haben,
wenn er so viel falsch gemacht hatte? Er kam zu dem Schluss, dass sie darüber sprechen sollten, wenn er nicht gerade versuchte, sie zu entspannen und dazu zu bringen, mit ihm in verbundene Schlafsäcke zu kriechen. »Wenn du willst, können wir unabhängig davon eine Hochzeit in der Kirche haben. Deine Verwandten einladen.«
Sie drehte sich, so dass sie sein Gesicht sehen konnte. »Wie kannst du sagen, dass wir nicht bereits verbunden sind?«
»Es ist beinahe wie Rudelmagie«, erklärte er. »Einige Wölfe spüren sie kaum. Rudelmagie
Weitere Kostenlose Bücher