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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ebenfalls, was seine Annahme bestätigte, dass es sich nicht um Geister handelte.
    »Zeit zum Essen«, sagte er und reichte ihr einen Müsliriegel und ein Stück Trockenfleisch.
    Sie nahm sie, wischte einen Teil des Schnees von einem
umgestürzten Baum und setzte sich dann auf den Stamm. »Es ging mir gut, bis wir in dieses Tal kamen. Jetzt bin ich erschöpft und friere, und es ist gerade erst ein Uhr. Wie schaffen normale Menschen das?«
    Er setzte sich neben sie und aß sein eigenes Trockenfleisch - es schmeckte erheblich besser als Pemmican, war allerdings ohne all das Fett erheblich weniger kräftigend. »Die meisten versuchen es nicht einmal, vor allem nicht in dieser Jahreszeit. Ich habe uns ein bisschen gedrängt, damit wir aus dem Tal herauskommen - das ist es, was du spürst.« Er sah sie argwöhnisch an. »Du hast doch nicht geschwitzt, oder? Sind deine Socken trocken? Ich habe Ersatzsocken dabei. Feuchte Socken bedeuten Erfrierungen - du könntest eine Zehe verlieren.«
    Sie wackelte mit den Schneeschuhen, die etwa einen Fuß hoch über dem Boden hingen. »Ich dachte, wenn man ein Werwolf ist, ist man unzerstörbar, wenn einen keiner umbringt.«
    Etwas in ihrem Gesicht sagte ihm, dass sie an die Prügel dachte, die sie erhalten hatte, weil das Rudel in Chicago sie zu etwas machen wollte, was sie nicht war.
    »Die Zehe wächst vielleicht wieder«, sagte Charles und beruhigte Bruder Wolf, der es nicht mochte, dass Anna unglücklich war. »Aber es wird keinen Spaß machen.«
    »Cool.« Und dann, sehr beiläufig: »Meine Socken sind übrigens trocken.«
    »Gut. Lass es mich wissen, wenn sich das ändert.«
     
    Die Schneeschuhe wurden immer schwerer. Sie warf Charles einen theatralisch entnervten Blick zu - das war sicher, denn sie sah nur seinen Rücken. Trotz seiner Verletzungen schien er keine Schwierigkeiten zu haben. Er
hinkte kaum, als sie die Flanke eines weiteren Bergs hinaufkletterten. Er war langsamer geworden, aber das half nicht so sehr, wie sie gehofft hatte. Wenn er ihr kein frühes Lager oben am Ende des nächsten Aufstiegs versprochen hätte, wäre sie vielleicht einfach zusammengebrochen, wo sie war.
    »Nicht mehr weit«, sagte er, ohne sich umzudrehen. Ihr Hecheln sagte ihm wahrscheinlich alles, was er wissen musste.
    »Es liegt zum Teil an der Höhe«, fügte er hinzu. »Du bist an mehr Sauerstoff in der Luft gewöhnt und musst angestrengter atmen, um diesen Unterschied auszugleichen.«
    Er fand Entschuldigungen für sie - und das ließ sie wieder entschlossener werden. Sie würde diesen Aufstieg hinter sich bringen, und wenn er sie umbrachte. Sie grub die Kante ihres Schneeschuhs in den Schnee, um den nächsten Schritt zu machen, als plötzlich ein wilder Schrei durch die Bäume hallte und bewirkte, dass sich ihre Nackenhaare sträubten. Sein Echo wurde von den Bergen zurückgeworfen.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    Charles lächelte finster über die Schulter. »Werwolf.«
    »Kannst du feststellen, woher es kam?«
    »Ostlich von hier«, sagte er. »So, wie Geräusche sich hier ausbreiten, muss er ein paar Meilen entfernt sein.«
    Sie schauderte ein wenig, obwohl sie keine Angst haben sollte. Immerhin war sie ebenfalls ein Werwolf, oder? Und sie hatte gesehen, wie Charles mit ihrem ehemaligen Alpha den Boden gewischt hatte, und das trotz mehrerer Schusswunden.
    »Er wird dir nicht wehtun«, sagte Charles.

    Sie sagte nichts weiter, aber er beobachtete ihr Gesicht, und sein Blick wurde weicher. »Wenn du wirklich nicht magst, dass ich meine Nase einsetze und dir sage, was du empfindest, kannst du es mit Parfum versuchen. Das funktioniert gut.«
    Sie schnüffelte und roch nur die Leute, die Charles ihre Kleidung geliehen hatten. »Du benutzt kein Parfum.«
    Er grinste, seine Zähne blitzten weiß in dem dunklen Gesicht. »Zu weibisch für mich. Ich musste stattdessen lernen, meine Gefühle zu beherrschen.« Dann nahm er alles, was ihre Knie noch aufrecht hielt, einfach weg, indem er ein wenig bedauernd hinzufügte: »Bis ich dir begegnet bin.«
    Er ging weiter den Hang hinauf, und sie musste sich anstrengen, ihn einzuholen. Wer war sie, dass sie diesen Mann berühren konnte? Warum sie? Lag es nur daran, dass sie eine Omega war? Irgendwie glaubte sie das nicht. Nicht mit diesem ironischen Geständnis, das nun zwischen ihnen hing.
    Er gehörte ihr.
    Nur, um sicher zu sein, zählte sie an ihren behandschuhten Fingern ab: Vor einer Woche um diese Zeit hatte sie bei Scorci’s bedient, hatte nie

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