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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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annähernd so verbreitet; Bran nahm vielleicht einfach nur an, dass der Abtrünnige männlich war.
    Er hatte die Hexe fast ein halbes Jahrhundert nicht mehr
gesehen und keine Witterung von ihr erhalten, seit er auf diesen Kontinent gekommen war. Er hatte seine Spuren verwischt und Bran gebeten, über seine Anwesenheit hier Schweigen zu bewahren.
    Und wenn sie hier war und ihn haben wollte, warum war sie nicht einfach gekommen und hatte ihn geholt?
    Sie war es nicht... er wartete darauf, dass Erleichterung ihn durchflutete. Sie war es wahrscheinlich nicht.
    Sarai war für ihn verloren. Sie war seit zwei Jahrhunderten tot; er hatte sie selbst begraben. Er hatte noch nie von einer Illusion gehört, die Menschen verletzen konnte.
    Vielleicht war die Illusion die Leiche gewesen, die er verbrannt hatte...
    Ruh dich aus, hatte Bran ihm gesagt, und er spürte, wie sein Körper träge wurde, obwohl sich seine Gedanken überschlugen. Er stellte seinen selten benutzten Wecker auf eine Minute nach Mitternacht. Bran mochte ihm befohlen haben, bis zum Morgen hierzubleiben, aber Asil konnte »Morgen« interpretieren, wie es ihm passte. Und am Morgen würde er losziehen und seine Antworten suchen.
     
    Anna bewegte sich, ehe sie Zeit hatte nachzudenken. Mary griff nach ihr und behielt eine Handvoll von Annas Haar in der Hand, als sie sich losriss - um sich zwischen die Frau und was auch immer in den Bäumen sein mochte zu stellen. Es klang für sie nach einem Werwolf, aber der Wind wollte nicht mitmachen und seinen Geruch zu ihr bringen. War der Wolf, den Charles gejagt hatte, wieder zurückgekehrt?
    Aber das Ungeheuer, das aus dem Schatten des Unterholzes auftauchte, war größer als das, dem Charles folgte.
Es sah beinahe aus wie ein Deutscher Schäferhund, nur dass es hundert Pfund schwerer war, längere Zähne hatte und sich eher wie eine Katze als wie ein Hund benahm.
    Es gab zwei Werwölfe.
    Was, wenn es noch mehr waren? Was, wenn Charles einem Wolf nachgejagt und dann umzingelt worden war?
    Der Werwolf ignorierte die andere Frau und konzentrierte sich vollkommen auf Anna. Als er vorwärtssprang, rannte Anna. Die Schneeschuhe halfen nicht gerade, aber sie brauchte auch nicht weit zu rennen - und sie war ebenfalls ein Werwolf.
    Drei Schritte, und sie riss Charles’ kaputtes Gewehr am Lauf vom Boden. Dann stellte sie sich fest hin und schlug mit der Waffe nach dem angreifenden Ungeheuer, mit der Erfahrung von vier Sommern Softball und der Kraft eines Werwolfs.
    Offensichtlich hatte der andere Wolf Annas Kraft nicht erwartet. Er hatte kein bisschen versucht, ihrem Schlag auszuweichen. Niemand würde dieses Gewehr wieder abschießen können, aber Anna traf den Wolf voll an der Schulter, mit einem Krachen, das ihr sagte, dass sie Knochen gebrochen hatte. Der Wolf bewegte sich mit dem Schlag, heulte aber vor Schmerz auf, als er wieder auf alle Viere kam.
    Etwas schoss an Anna vorbei, und der Wolf kläffte wieder, als Blut von seiner Hüfte tropfte. Ein kleiner Stein fiel zu Boden. Der Wolf schaute über Annas Schulter und verschwand mit einem letzten Knurren zwischen den Bäumen. Anna versuchte nicht, ihm zu folgen, aber sie starrte weiter zu der Stelle, wo der Wald den Wolf mit den Schäferhund-Farben verschluckt hatte.
    »Ist bei dir alles in Ordnung, Liebes?«

    Der Klang von Charles’ vorsichtiger Stimme bewirkte, dass ihr vor Erleichterung geradezu schwindlig wurde. Sie hoffte, dass er es gewesen war, der den Stein geworfen hatte, aber es hätte vielleicht auch Marys verschwundene Partnerin sein können. Sie ließ die Überreste des Gewehrs auf den Boden fallen und rannte zu ihm.
    »He«, sagte er und schlang die Arme um sie. »Es war nur ein Hund - ein verdammt großer Hund. Aber jetzt bist du in Sicherheit.« Obwohl er eindeutig für die Frau Theater spielte, zog er sie beschützend an seine Jacke - eine dunkelrote Jacke, die besser zu ihm passte als die grellbunte, die der Wolf zerfetzt hatte.
    Es war gut, dachte sie, dass er sich bei einer Veränderung bekleiden konnte. Sonst wäre es ziemlich schwierig gewesen, zu erklären, wieso er pudelnackt einen Bären verfolgt hatte.
    »Das war kein schlechter Wurf«, murmelte sie ihm zu und unterdrückte ein unangemessenes Kichern. Sie hatte es getan, dachte sie. Sie hatte sich gegen ein Monster verteidigt und gewonnen. Sicher in Charles’ Armen, überstrahlte die Begeisterung schnell alles andere, was sie empfunden hatte. Sie hatte diesen Werwolf nicht nur davon abgehalten, ihr

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