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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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antwortete Bran sanft. »Asil, geh nach Hause. Ich will, dass du dich heute zu Hause ausruhst. Ich sage dir Bescheid, sobald ich etwas höre.«
    Asil stolperte an Sage vorbei und machte sich keine Gedanken mehr um Charles. Diese Färbung mochte bei Schäferhunden üblich sein, aber man sah sie nicht oft bei Werwölfen.
    Sarai hatte so ausgesehen, hell- und dunkelbraun mit einem sattelförmigen großen Fleck auf ihrem Rücken. Ihre linke Vorderpfote war weiß gewesen.
    Zu aufgeregt, um seine Kraft zu bedenken, brach er den Griff seiner Autotür ab und musste von der Beifahrerseite aus hineinrutschen. Er nahm die Fahrt zu seinem Haus kaum wahr, nur ein Bedürfnis, sich zu verbergen, das noch mächtiger war als die Notwendigkeit, seinem Alpha zu gehorchen.
    Er gab sich nicht die Mühe, sein Auto in die Garage zu fahren; eine Nacht würde es die Elemente schon ertragen
können, ebenso wie er es musste. Er ging in sein Schlafzimmer und riss den Schrank auf. Er holte ihr Lieblingshemd heraus, verschlissen von Alter und Berührungen. Selbst für seine Nase roch es nicht mehr nach Sarai, aber es hatte einmal ihre Haut berührt und das war alles, was er hatte. Er legte es auf sein Kissen, ließ sich auf dem Bett nieder und rieb die Wange gegen das Hemd.
    Nun war es wirklich geschehen, dachte er. Er hatte den Verstand verloren.
    Es konnte unmöglich seine Sarai sein. Erstens würde sie niemals jemanden umbringen, wenn es dafür keinen Grund gab. Zweitens war sie tot. Er hatte sie selbst gefunden, Tage nachdem sie gestorben war. Er hatte ihren armen Leichnam gewaschen. Hatte ihn mit Salz und Weihwasser verbrannt. Nachdem er wusste, wer sie getötet hatte, hatte er auf keinen Fall gewollt, dass sie von den Toten auferstand, obwohl weder Mariposas Familie noch die Hexe, zu der sie sie zur Ausbildung geschickt hatten, zu der Art Hexen gehörten, die mit den Toten spielten.
    Nein. Es war nicht Sarai.
    Sein Magen zog sich zusammen, er bekam einen Kloß in der Kehle und in seinen Augen brannten Tränen - und alles von der alten Wut, die ihm das Blut gefrieren ließ. Er hätte die Hexe töten sollen, aber er war stattdessen gezwungen gewesen zu fliehen. Davonzulaufen, während die Mörderin seiner Frau lebte, weil er Angst vor dem hatte, was Mariposa geworden war. Angst vor der Hexe, die ihn jagte, wie sie seine Sarai gejagt hatte.
    Nur als er es nicht mehr ertragen konnte davonzulaufen, als offensichtlich wurde, dass die Zeit sie nicht töten würde, wie sie sollte, war er hergekommen - um zu sterben und sich endlich mit seiner Geliebten zu vereinen. Aber
er hatte sich vom Marrok... und später von seinen Rosen überreden lassen, zu warten.
    Und bisher schien sie ihn hier nicht gefunden zu haben. Vielleicht hatte sie ja schließlich doch aufgegeben, nach ihm zu suchen und war jedes Jahr mächtiger geworden, bis sie ihn nicht mehr brauchte. Vielleicht beschützte ihn ja die Macht des Marrok, wie sie den Rest des Rudels schützte.
    Als er hechelnd auf seinem Bett lag, wurde er sich immer klarer darüber, dass es Zeit für ihn war zu sterben. Er faltete das Hemd liebevoll, ließ es liegen, wo es war, und ging zurück zur Haustür. Diesmal würde er Bran überzeugen.
    Aber er konnte die Tür nicht öffnen, konnte seine Hand nicht zwingen, den Türknauf zu berühren. Er brüllte vor Zorn, aber das änderte nichts. Er konnte Bran nicht ungehorsam werden. Er war so verzweifelt gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, dass Bran ihm einen wirklichen Befehl gegeben hatte: Bis zum nächsten Tag würde er hier bleiben müssen, in diesem Haus, wo er so viele Jahre allein verbracht und sich vor der Mörderin seiner Gefährtin versteckt hatte.
    Also morgen. Er beruhigte sich mit dem Gedanken. Aber erst würde er wiedergutmachen, was er angerichtet hatte. Morgen würde er Charles mit dem Abtrünnigen helfen, würde ihm alles geben, was er konnte und was für ihn nützlich sein würde, wenn er eine Omega zur Gefährtin hatte - und dann würde es vorbei sein. Als Erleichterung ihn erfasste, gelang es ihm zu lächeln. Wenn Bran ihn auch gestern nicht umbringen wollte, war er sicher, dass Charles das nur zu gerne übernehmen würde.
    Er war ruhig, als er wieder in sein Bett ging, und das Gewicht der Jahre wurde leichter bei dem Gedanken, dass es
so bald von ihm genommen würde. Er berührte das Hemd mit der Hand und stellte sich vor, dass sie neben ihm lag.
    Nach und nach verschwand der Schmerz, gedämpft von seinem Wissen, dass er diesen Schmerz bald für

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