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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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schließen. Sein Fell war nass, aber nach einem ersten Zusammenzucken merkte sie, dass er jede Menge Körperwärme abgab. Der Motor schnurrte und blies kalte Luft in der Kabine herum. Sobald sie sicher war, dass der Motor nicht ausgehen würde, rutschte sie in die Mitte.
    Als der meiste Schnee vom Truck gefegt war, warf Bran den Besen wieder ins Wagenbett und stieg ein. »Hank sollte bald kommen.« Er sah, dass sie schauderte, und betrachtete sie stirnrunzelnd. »Wir suchen dir einen wärmeren Mantel und ein paar Stiefel, die für den Winter hier geeignet sind. Chicago ist nicht gerade eine tropische Region - du solltest eigentlich bessere Wintersachen haben als die da.«

    Während er sprach, kletterte Charles über sie hinweg und zwang sie, zum äußeren Beifahrerplatz zu rutschen. Er setzte sich zwischen sie, aber damit er auf den Sitz passte, musste er sich halb über ihren Schoß drapieren.
    »Ich musste Elektrizität, Gas, Wasser und Miete bezahlen«, sagte sie leichthin. »Uff, Charles, du wiegst eine Tonne! Wir Kellnerinnen verdienen nicht genug für Luxus.«
    Die hintere Tür wurde geöffnet, Hank stieg ein und legte den Sicherheitsgurt an, bevor er sich in die Hände blies. »Dieser Wind hat wirklich Biss.«
    »Zeit heimzufahren«, stimmte Bran zu und fuhr los, aber wenn er einer Straße folgte, lag sie im Schnee begraben. »Ich setze erst mal Charles und seine Gefährtin ab.«
    »Gefährtin?« Sie schaute weiter nach vorn, aber es war unmöglich, Hank nicht anzuhören, wie überrascht er war. »Kein Wunder, dass der Bursche so durcheinander ist. Mann, Charles, das war schnelle Arbeit. Und hübsch ist sie auch.«
    Sie wusste nicht sonderlich zu schätzen, wenn man von ihr so sprach, als wäre sie überhaupt nicht da. Auch wenn sie zu eingeschüchtert war, um das zu sagen.
    Charles drehte den Kopf zu Hank und zog die Oberlippe hoch, um seine sehr scharfen Zähne zu zeigen.
    Der Pilot lachte. »Schon gut, schon gut. Aber wirklich, gute Arbeit, Mann.«
    Erst jetzt sagte ihre Nase ihr etwas, was sie im Flugzeug nicht bemerkt hatte: Hank war kein Werwolf. Aber er wusste eindeutig, dass Charles einer war.
    »Ich dachte, niemand dürfte es wissen?«, sagte sie.
    »Was wissen?«, fragte Bran.

    Sie warf einen Blick zurück zu Hank. »Dass wir sind, was wir sind.«
    »Oh, das hier ist Aspen Creek«, antwortete Hank ihr. »Alle wissen von den Werwölfen. Wenn man nicht mit einem verheiratet ist, wurde man von einem gezeugt - oder eines deiner Elternteile. Das hier ist das Territorium des Marrok, und wir sind alle eine große, glückliche Familie.« Lag so etwas wie Sarkasmus in seiner Stimme? Sie kannte ihn nicht gut genug, um sicher sein zu können.
    Die Luft, die ihr ins Gesicht blies, hatte sich endlich aufgewärmt. Das und Charles’ Nähe bewirkten, dass sie sich langsam weniger wie ein Eiswürfel fühlte.
    »Ich dachte, Werwölfe hätten keine Familien, nur das Rudel«, wagte sie zu sagen.
    Bran warf ihr einen Blick zu, bevor er wieder zur Straße schaute. »Du und Charles, ihr werdet euch lange unterhalten müssen. Wie lange bist du schon Werwolf?«
    »Drei Jahre.«
    Er runzelte die Stirn. »Hast du Verwandte?«
    »Vater und Bruder. Ich habe sie nicht mehr gesehen, seit...« Sie zuckte die Achseln. »Leo hat gesagt, ich müsse alle Verbindungen zu ihnen abbrechen - oder er würde sie als Gefahr für das Rudel betrachten.« Und sie töten.
    Bran runzelte die Stirn. »Außerhalb von Aspen Creek dürfen Wölfe nur ihren Ehegatten sagen, was sie sind - das erlauben wir um der Sicherheit ihrer Frauen oder Männer willen. Aber es ist nicht nötig, dich von deiner Familie zu isolieren.« Beinahe zu sich selbst fügte er hinzu: »Ich nehme an, Leo hatte Angst, dass deine Familie sich in das einmischen würde, was er versuchte, dir anzutun.«
    Sie konnte ihre Familie anrufen? Beinahe hätte sie Bran
danach gefragt, beschloss dann aber, zu warten und lieber mit Charles zu reden.
     
    Wie der Flug war Charles’ Haus anders, als sie erwartet hätte. Da es im Hinterland von Montana stand, hatte sie erwartet, dass es eines dieser großen Blockhäuser war, oder ein großer alter Kasten, wie das Herrenhaus des Rudels. Aber das Haus, an dem Bran sie absetzte, war weder riesig noch aus Stämmen gebaut. Stattdessen sah es aus wie ein schlichtes einstöckiges Haus, gestrichen in einer angenehmen Kombination von Grau und Grün. Es schmiegte sich an die Seite eines Hügels und schaute über eine Reihe von umzäunten Wiesen hinaus,

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