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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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veränderte, hatte sie staunende Ehrfurcht verspürt.
    Diesmal war es anders. Es war so langsam und quälend wie ihre eigenen Veränderungen. Er hatte nicht an die Verbände gedacht, und die waren nicht dazu gemacht, sich mit ihm zu verändern, Sie wusste, dass das Material schließlich reißen würde, aber auch, dass es sicher wehtäte.
    Also schob sie sich an der Wand entlang, um ihn nicht zu berühren, und eilte in die Küche. Sie zog Schubladen auf und suchte hektisch, bis sie die eine fand, in der er seine scharfen und spitzen Dinge aufbewahrte, darunter auch eine Schere. Sie kam zu dem Schluss, dass sie mit einer Schere weniger Gefahr lief, ihn zu verletzen, packte sie und eilte zurück.
    Sie schnitt, während er sich weiter veränderte, und ignorierte sein Grollen, als sie die Klinge unter das zu eng gewordene Tuch zwang. Der zusätzliche Druck würde ihm Schmerzen verursachen, aber das wäre immer noch besser, als zu warten, bis der Stoff schließlich zerriss.
    Das Tempo seiner Veränderung verlangsamte sich mehr und mehr, bis Anna sich Sorgen machte, dass er auf halbem Weg stecken bleiben würde; sie hatte Albträume davon gehabt, stecken zu bleiben und weder die eine Form zu haben noch die andere. Aber schließlich lag er dann doch zu ihren Füßen auf dem Bauch, wieder ein Mensch.
    Sie dachte, die Verwandlung wäre abgeschlossen, aber dann bildete sich Kleidung um seinen nackten Körper, floss über seine Haut, wie die Haut über das Fleisch geflossen war, als er sich veränderte. Nichts Besonderes, nur
Jeans und ein schlichtes, weißes T-Shirt, aber sie hatte nie einen Werwolf gekannt, der das tun konnte. Das hier war echte Magie.
    Sie wusste nicht, wie viel echte Magie er wirken konnte. Sie wusste überhaupt nicht viel über ihn, nur dass er ihr Herz schneller schlagen lassen und ihre übliche halb panische Verfassung einfach wegwischen konnte.
    Sie schauderte, dann bemerkte sie, dass es kalt im Haus war. Er hatte wohl die Heizung heruntergedreht, als er nach Chicago gereist war. Sie sah sich um und fand eine kleine gesteppte Decke über der Lehne des Schaukelstuhls und griff nach ihr. Vorsichtig, um ihn nicht zu fest an der überempfindlichen Haut zu berühren, legte sie die Decke über ihn.
    Er blieb am Boden, eine Wange an die Dielen gedrückt, schaudernd und atemlos.
    »Charles?« Ihr erster Impuls war, ihn zu berühren, aber nach einer Veränderung war für sie das Letzte, was sie wollte, berührt zu werden. Seine Haut würde sich neu und wund anfühlen.
    Die Decke glitt von seiner Schulter, und als sie sie aufhob, um ihn wieder zuzudecken, sah sie, dass ein dunkler Fleck hinten an seinem Hemd schnell größer wurde. Wenn seine Wunden von der üblichen Art gewesen wären, hätte die Veränderung sie besser heilen lassen. Doch Wunden, die Silber geschlagen hatte, heilten langsamer.
    »Hast du einen Verbandskasten?«, fragte sie. Der Verbandskasten ihres Rudels war ausgerüstet, um mit Wunden fertigzuwerden, die bei den halbernsten Kämpfen entstanden, die stattfanden, wenn das ganze Rudel zusammenkam. Unmöglich zu glauben, dass Charles nicht so gut vorbereitet war wie ihr... wie das Rudel in Chicago.

    »Bad.« Seine Stimme war rau vor Schmerzen.
    Das Bad befand sich hinter der ersten Tür, die sie öffnete, ein großer Raum mit einer Badewanne mit Füßen, einer großen Duschkabine und einem weißen Porzellanwaschbecken auf einem Sockel. In einer Ecke stand ein Schrank für Handtücher und Bettwäsche. Auf dem untersten Regal fand sie einen großen Erste-Hilfe-Kasten und nahm ihn mit ins Wohnzimmer.
    Charles’ Haut hatte normalerweise einen warmen Braunton, aber jetzt sah sie grau aus. Er hatte die Zähne wegen der Schmerzen zusammengebissen, und seine schwarzen Augen glänzten vom Fieber und glitzerten leicht golden, passend zu dem Ohrstecker, den er trug. Er hatte sich aufgesetzt und die Decke um sich gelegt.
    »Das war dumm von dir. Sich zu verändern hilft nicht gegen Silberwunden«, schalt sie ihn, und ihr Zorn wurde größer von dem Schmerz, den er selbst bewirkt hatte. »Du hast die Energie, die dein Körper zum Heilen braucht, einfach verschwendet. Ich werde dich verbinden und dann etwas zu essen für dich suchen.« Sie hatte selbst ebenfalls Hunger.
    Er lächelte sie an - nur ein wenig. Dann schloss er die Augen. »Also gut.« Er klang immer noch heiser.
    Sie würde ihm die meiste Kleidung ausziehen müssen, mit der er sich überzogen hatte. »Wo kam deine Kleidung her?«
    Sie hatte

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