Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)
keinen Grund für dieses unheilige, zwanghafte Bedürfnis, bei ihr zu sein.
»Gerry dachte, sein Vater würde den Wolf akzeptieren, um den Marrok besiegen zu können«, murmelte Samuel. »Wer kann sagen, ob er nicht Recht hatte? Vielleicht hätte er seinen Vater retten können. Ist das, was er tat, wirklich falscher, als wenn Dad uns zum Töten ausschickt?«
»Und wenn Gerry Recht hätte? Wenn all seine Pläne Frucht getragen hätten, wenn sein Vater nur einen Grund brauchte, um seinen Wolf zu akzeptieren, und wenn er mit Hilfe von Gerrys neuer Droge unseren Vater getötet und die Herrschaft als Marrok übernommen hätte, was dann?«, fragte Charles. »Doc war ein guter Mensch, aber was glaubst du, wie er als Marrok gewesen sein würde?«
Samuel dachte darüber nach, dann seufzte er. »Er war nicht dominant genug, um die Herrschaft halten zu können. Es hätte Chaos gegeben, wenn die Alphas um die Herrschaft kämpften, und Gerry hätte wie ein Schakal im Schatten versucht, sie umzubringen.« Er parkte vor der Praxis, versuchte aber, noch nicht auszusteigen. »Aber würdest du nicht ohnehin für Dad töten? Selbst wenn es
nicht für das Überleben der Wölfe in diesem Land wichtig wäre? Hatte Gerry so Unrecht?«
»Er hat die Gesetze gebrochen«, antwortete Charles. Er wusste, dass solche Dinge für seinen Bruder nicht so schwarzweiß waren. Samuel war nie gezwungen worden, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie waren - nicht so wie Charles. Also ging er die Tatsachen nach etwas durch, das helfen würde.
»Gerry hat Unschuldige getötet. Nicht für das Überleben des Rudels, sondern für die schwache Chance, dass sein Vater überleben würde.« Er lächelte ein wenig, als etwas, das richtige Etwas, ihm einfiel. »Wenn entweder du oder ich einen Unschuldigen töteten, um Dad zu schützen und nicht für das Überleben von uns allen, würde er uns selbst umbringen.«
Die Spannung in Samuels Schultern ließ nach. »Ja, das würde er.«
»Fühlst du dich nicht besser, auf der Seite der Engel zu sein?«, fragte Charles, als ihr Vater neben ihnen parkte.
Samuel grinste müde. »Das werde ich Dad sagen, dass du ihn einen Engel genannt hast.«
Charles stieg aus und begegnete dem amüsierten Blick seines Vaters über die Motorhaube von Samuels Auto hinweg mit einem Achselzucken.
Samuel machte das Licht in der Praxis an und ging voran in einen der Untersuchungsräume.
»Also gut, mein Alter«, sagte er. »Sehen wir uns diese Kugellöcher mal an.« Aber sein Lächeln verschwand schnell, als Charles anfing, mit seiner Anzugjacke zu kämpfen.
»Warte«, sagte er und zog eine Schublade auf, um eine Schere herauszuholen. Als er Charles’ Gesicht sah, grinste
er. »Hey, es ist nur ein Anzug. Ich weiß, dass du dir leisten kannst, ihn zu ersetzen.«
»Es geht ums Maßnehmen«, fauchte Charles. »Viermal Maßnehmen und Reisen in die Stadt, wo mich jemand schubst und sticht. Nein danke! Dad, kannst du mir helfen, das hier auszuziehen und deinen Sohn und seine Schere außer Reichweite halten?«
»Leg die Schere hin, Samuel«, sagte Bran. »Ich nehme an, wenn er das Sakko anziehen konnte, können wir es auch ausziehen, ohne es zu zerschneiden. Nicht nötig zu knurren, Charles.«
Mit einiger Hilfe war es tatsächlich möglich, das Sakko auszuziehen, aber Charles geriet ins Schwitzen, und sein Vater murmelte beruhigende Worte. Sie baten ihn nicht einmal um Hilfe, das Hemd aufzuknöpfen, als sie es ihm abnahmen.
Samuel sah sich den rosa Verband an und grinste. »Das hier war nicht deine Idee.«
»Anna.«
»Ich glaube, ich mag deine kleine Wölfin. Sie bekommt vielleicht ein bisschen zu leicht Angst, aber sie hat Asil problemlos auf seinen Platz verwiesen. Und jede, die dich knallrosa verbinden würde -«
Samuel war jedoch sofort wieder ernst, als er das alberne rosa Zeug durchschnitt und die Löcher vorn und hinten sah. Er brachte sein Gesicht dicht an die Wunde und schnupperte, bevor er Charles wieder mit etwas weniger Spektakulärem verband.
Charles war erheitert, festzustellen, dass er den knallrosa Verband vorzog, weil sie ihn ihm angelegt hatte.
»Damit hätten wir dich beinahe verloren, kleiner Bruder. Aber die Wunde riecht sauber und sieht aus, als würde
sie gut genug heilen. Jetzt lass die Hosen runter, ich will mir dieses Bein ansehen, das du versuchst, nicht zu schonen.«
Charles zog sich ungern aus - zu viel Indianer, nahm er an. Das, und ein gewisses Zögern, seine Wunden zu entblößen. Er mochte es
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