Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
Daran, sich so zu fühlen, könnte sie sich gewöhnen.
     
    Sie wachte mitten in der Nacht von einem neuen Geräusch auf - der Heizkessel war angesprungen. Irgendwann war sie im Schlaf von Charles weggerollt. Er lag auf der anderen Seite des Bettes, das Gesicht entspannt. Er schnarchte leicht, beinahe ein Schnurren, und das brachte sie zum Lächeln.
    Sie streckte eine Hand nach ihm aus. Dann hielt sie inne. Was, wenn sie ihn weckte und er wütend wurde, weil sie seinen Schlaf gestört hatte?
    Sie wusste, wusste , dass es ihm nichts ausmachen würde.
Aber ihre Wölfin, die ihr durch alles geholfen hatte, was sie ihr angetan hatten, die erlaubt hatte, dass sie seine Berührung genoss, schlief ebenfalls. Anna rollte sich auf ihrer Seite des Bettes zusammen und drehte sich schließlich so, dass sie ihm den Rücken zuwandte. Ihre Ruhelosigkeit musste ihn aufgeweckt haben, denn plötzlich legte sich sein Körper von hinten um sie. Der kurze, scharfe Schreck, der sie bei seiner unerwarteten Bewegung durchfuhr, weckte die Wölfin.
    Er schob den Arm über ihre Taille. »Schlaf.«
    Da die Wölfin sie beschützte, konnte sie sich der Entspannung hingeben, die seine Körperwärme ihren Muskeln und Knochen brachte, konnte darin eintauchen, wie richtig sich seine Gegenwart anfühlte. Sie packte sein Handgelenk mit einer Hand und zog es über ihren Bauch, bevor sie zuließ, dass sie wieder einschlief. Er gehörte ihr.
     
    Als er aufwachte, war es noch dunkel draußen.
    »Morgen«, sagte er, seine Stimme ein Grollen an ihrem Ohr. Sie fühlte sich so gut an, dass Anna so tat, als schliefe sie noch.
    Er schlang die Arme um sie und rollte sich zweimal herum. Ihr gelang gerade noch ein Krächzen, als sie vom Bett rollten. Sie landete auf ihm, und ihre Hüfte auf seinem Bauch vibrierte von seinem leisen Lachen.
    »So ist das also?«, murmelte sie, und bevor sie sich an seine Wunde erinnerte, berührten ihre Finger auch schon den Muskel direkt unter seinen Rippen.
    »Lass das«, tat er knurrig und packte ihre Hand, so dass sie ihn nicht noch einmal kitzeln konnte. Er klang amüsiert, also hatte sie ihm offenbar nicht wehgetan. »Wir
haben eine Aufgabe zu erledigen, Frau, und du hältst uns nur auf.«
    »Ha«, sagte sie, wackelte ein wenig mit der Hüfte und machte ihnen beiden sehr klar, dass er wahrscheinlich mit einer Verspätung bei den Vorbereitungen einverstanden wäre. Dann bewegte sie sich ein wenig entschlossener und entzog sich schließlich seinem Griff.
    »Morgen«, sagte sie. »Zeit aufzubrechen.« Dann stolzierte sie nackt aus dem Zimmer und den Flur entlang ins Bad.
     
    Er sah ihr anerkennend hinterher und spürte den Funken wirklichen Glücksgefühls, der seine Seele erleuchtete. Sie sah an diesem Morgen überhaupt nicht zerschlagen aus - und dieser kleine Schwung ihrer Hüfte sagte ihm, dass sie sich ziemlich gut fühlte.
    Er hatte das bewirkt. Wie lange war es her, dass er der Grund gewesen war, dass jemand anderer sich glücklich fühlte?
    Er legte sich zurück auf den Boden, um es zu genießen, bis sein Gewissen sich einschaltete. Sie hatten eine Aufgabe zu erledigen. Je eher sie nach draußen in den Wald kamen, desto schneller würden sie wieder hier sein und konnten weiterspielen.
    Er überprüfte seine Wunden. Sie taten immer noch weh, und sie würden ihn ein wenig langsamer machen - aber wie Samuel versprochen hatte, fühlte er sich viel besser. Und nicht nur wegen Anna.
    Er war angezogen und holte sich seine Wintersachen aus dem Schrank - er würde einen anderen Platz für sie finden müssen, oder Anna könnte nicht die Hälfte des Schranks haben -, als sie wieder hereinkam. Sie war in ein
Badehandtuch gewickelt und hatte im Bad offenbar einen Teil ihrer Kühnheit verloren.
    Er beschloss, ihr ein wenig Raum zu geben. »Ich werde das Frühstück machen, während du dich anziehst.«
    Sie hatte den Blick gesenkt, als sie an ihm vorbeihuschte. Wenn seine Ohren nicht so gut gewesen wären, hätte er ihr nervöses »Okay« nicht einmal gehört.
    Aber nichts hätte den deutlichen Angstgeruch von seiner Nase fernhalten können. Er erstarrte, wo er war, und sah zu, wie sie in Unterwürfigkeit die Schultern hängen ließ, als sie sich auf den Boden neben ihren Karton mit der Kleidung kniete.
    Er versuchte, die Verbindung zwischen ihnen zu öffnen... aber sie war nicht stärker als am Vortag oder dem Tag, an dem sie sich begegnet waren.
    Er hatte nie zuvor eine Gefährtin gehabt, aber er wusste, wie es sein sollte. Liebe und

Weitere Kostenlose Bücher