Schatten über dem Paradies (German Edition)
bellen. Sekunden später hörten sie beide das Geräusch eines näher kommenden Wagens.
„Er könnte tatsächlich einen guten Wachhund abgeben“, sagte Cliff sanft. Der Welpe jagte wie verrückt im Kreis herum und versteckte sich dann hinter einem großen Stein. „Andererseits ...“
Als das Polizeiauto in Sicht kam, bückte Cliff sich und streichelte dem Hund über den Kopf, bevor er an das Ende der Auffahrt eilte. Maggie folgte ihm. Ihr Land, ihr Problem, ihre Verantwortung, sagte sie sich. Sie wollte den Bericht abgeben.
Ein Polizist stieg aus dem Wagen, rückte seinen Hut zurecht und begann zu lächeln. „Cliff, mit dir habe ich hier draußen nicht gerechnet.“
„Bob.“ Da zu der Begrüßung kein Händedruck gehörte, nahm Maggie an, dass die Männer einander gut kannten und sich oft sahen. „Meine Firma hat die Gartengestaltung übernommen.“
„Der alte Morgan-Besitz.“ Der Polizist sah sich interessiert um. „Ist schon eine Weile her, dass ich hier war. Du hast etwas ausgegraben, worüber wir Bescheid wissen sollten?“
„Sieht so aus.“
„Jetzt ist es der Fitzgerald-Besitz“, warf Maggie knapp ein.
Der Polizist tippte an die Hutkrempe und setzte zu einer höflichen Antwort an. Seine Augen weiteten sich, als er sie das erste Mal genauer ansah. „Fitzgerald“, wiederholte er. „Hey, sind Sie nicht Maggie Fitzgerald?“
Sie lächelte. „Ja, die bin ich.“
„Hol mich der Teufel! Sie sehen genau wie auf den Fotos in den Illustrierten aus. Ich kann jeden Ihrer Songs summen. Sie haben den Morgan-Besitz gekauft?“
„Stimmt.“
Er schob den Hut auf seinem Kopf zurück, was Maggie an Cowboys erinnerte. „Wenn ich das meiner Frau erzähle! Wir haben ,Forever‘ auf unserer Hochzeit spielen lassen. Du erinnerst dich, Cliff? Cliff war Trauzeuge.“
Maggie sah den Mann neben sich an. „Wirklich?“
„Wenn du damit fertig bist, beeindruckt zu sein“, sagte Cliff sanft, „könntest du dir vielleicht ansehen, was da unten in dem Graben liegt.“
Bob lächelte liebenswürdig. „Dafür bin ich hier.“ Gemeinsam gingen sie zu dem Graben. „Nur vom Ansehen ist es schwer festzustellen, was von einem Menschen und was von einem Tier stammt. Könnte sein, Ma’am, dass Sie ein Reh ausgegraben haben.“
Maggie blickte zu Cliff. Sie konnte noch immer fühlen, wie ihre Hand in die Öffnung des vermeintlichen Steins geglitten war. „Ich wünschte, ich könnte das glauben.“
„Da unten“, sagte Cliff, ohne auf ihren Blick zu reagieren. „Der Abstieg ist etwas schwierig.“ Mit einer schnellen Bewegung versperrte er Maggie den Weg. „Warum warten Sie nicht hier?“
Das wäre leicht gewesen. Viel zu leicht. „Es ist mein Land.“ Maggie schob sich an ihm vorbei und zeigte den Weg. „Der Hund hat in diesem Haufen gegraben.“ Sie hörte die Nervosität in ihrer Stimme und kämpfte dagegen an. „Ich kam hier herunter und wollte ihn wegziehen, und da sah ich ...“ Ihre Stimme erstarb, als sie darauf deutete.
Der Polizist kauerte sich hin und stieß einen leisen Pfiff aus. „Verdammt“, murmelte er, wandte den Kopf und sah Cliff an, nicht Maggie. „Sieht nicht nach einem Reh aus.“
„Nein.“ Lässig versperrte Cliff Maggie die Sicht. „Was jetzt?“
Bob stand auf. Jetzt lächelte er nicht mehr, aber Maggie glaubte, ein erregtes Schimmern in seinen Augen zu erkennen. „Ich muss die Ermittlungsabteilung anrufen. Die Jungs werden sich das ansehen wollen.“
Maggie schwieg, während sie den Hang wieder hinaufkletterten. Sie wartete, bis der Polizist zu seinem Wagen gegangen war, um seinen Bericht über Funk durchzugeben. Als sie endlich sprach, verdrängte sie bewusst den Grund, warum sie alle mitten am Nachmittag hier draußen standen.
„Ihr kennt euch also“, hob sie an, als wäre das eine ganz normale Bemerkung an einem ganz normalen Tag.
„Bob und ich sind zusammen zur Schule gegangen.“ Cliff beobachtete eine große schwarze Krähe, die über die Bäume dahinzog. Er erinnerte sich an Maggies Gesichtsausdruck, kurz bevor sie zu schreien begonnen hatte. „Vor zwei Jahren hat er eine Cousine von mir geheiratet.“
Sie bückte sich, pflückte eine Blume und begann sie zu zerpflücken. „Sie haben eine Menge Cousins und Cousinen.“
Er zuckte die Schultern. „Genug.“
„Ein paar Morgans.“
Das ließ ihn stutzen. „Ein paar, ja“, sagte er langsam. „Warum?“
„Ich habe mich gefragt, ob es an Ihrer Verbindung mit den Morgans liegt, dass Sie mir den Erwerb
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