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Schatten über dem Paradies (German Edition)

Schatten über dem Paradies (German Edition)

Titel: Schatten über dem Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wurde und sie wegzogen.“
    „Wer ist danach hierher gezogen?“ fragte Cliff.
    „Dieses alte Paar aus Harrisburg – die Faradays. Sie waren lange hier, bis der alte Mann starb und die Frau zu ihren Kindern zog.“
    Cliff kniff die Augen zusammen, während er versuchte, sich zu erinnern. „Das war zwei Monate, bevor Morgan von der Brücke stürzte. Seither hat hier niemand gewohnt.“
    Bob zuckte die Schultern. Sie beide blickten zu dem Graben. „Ist wohl zehn Jahre her, seit hier jemand gewohnt hat.“
    „Zehn Jahre“, wiederholte Cliff. „Eine lange Zeit.“
    Beide blickten bei dem Geräusch eines Wagens zur Zufahrt.
    „Die Ermittler“, sagte Bob und rückte wieder seinen Hut zurecht. „Die übernehmen jetzt.“
    Von der Ecke der Veranda aus beobachtete Maggie die geschäftigen Aktivitäten. Sie kam zu dem Schluss, wenn die Polizei sie brauchte, würde man sich schon bei ihr melden.
    Sie sah zu, wie die Leute schaufelten und Erdreich siebten und systematisch einpackten, was nützlich sein konnte. Maggie redete sich ein, sobald das alles von ihrem Grund und Boden entfernt war, würde sie es vergessen. Es würde sie nicht länger bedrücken.
    Sie wünschte sich nur, sie könnte das glauben! Was jetzt in Plastikbehälter verfrachtet wurde, war einst ein lebendes Wesen gewesen. Ein Mann oder eine Frau, einst ausgestattet mit Gedanken und Gefühlen, hatte nur wenige Meter von ihrem neuen Zuhause entfernt gelegen. Nein, das konnte sie bestimmt nicht vergessen.
    Sie musste wissen, wer diese Person gewesen war, warum sie gestorben war und warum sich ihr Grab auf Maggies Land befand, sonst war es nicht vorüber. Sie brauchte die Antworten, wenn sie weiterhin friedlich in dem Haus wohnen wollte, das sie für sich ausgesucht hatte. Sie leerte ihre Kaffeetasse, als sich jemand von der Polizistengruppe löste und zu der Veranda kam. Maggie ging ihm an die Stufen entgegen, um ihn zu begrüßen.
    „Ma’am.“ Er nickte ihr zu und zeigte ihr kurz eine Dienstmarke. „Ich bin Lieutenant Reiker.“
    Sie fand, dass er wie ein Buchhalter mittleren Alters aussah, und fragte sich, ob er eine Waffe unter seinem Jackett trug. „Ja, Lieutenant?“
    „Wir sind fast fertig. Entschuldigen Sie die Störung.“
    „Das ist schon in Ordnung.“ Sie legte ihre Hände um die Kaffeetasse und wünschte sich, zu ihrer Musik hineingehen zu können.
    „Ich habe den Bericht des Streifenpolizisten, aber vielleicht könnten Sie mir schildern, wie Sie die Überreste gefunden haben.“
    Überreste, dachte Maggie schaudernd. Das war ein sehr kaltes Wort. Zum zweiten Mal schilderte sie, wie der Welpe gegraben hatte. Sie tat es jetzt ruhig und ohne zu zittern.
    „Sie haben den Besitz eben erst gekauft?“
    „Ja, ich bin erst vor wenigen Wochen hier einge zogen.“
    „Und Sie haben Delaney für die Landschaftsarchitektur angestellt.“
    „Ja.“ Sie blickte zu Cliff, der mit einem anderen Mitglied des Teams sprach. „Der Handwerker, den ich zuerst einstellte, hat ihn empfohlen.“
    „Mhm.“ Der Ermittler machte sich sehr lässig Notizen. „Delaney sagt, Sie wollen den Graben zu einem Teich umgewandelt haben.“
    Maggie befeuchtete ihre Lippen. „Richtig.“
    „Hübscher Platz für einen Teich“, bemerkte er nebenbei. „Ich möchte Sie allerdings bitten, damit eine Weile zu warten. Vielleicht müssen wir wiederkommen und uns noch einmal umsehen.“
    „In Ordnung.“
    „Wir möchten dieses Gebiet absperren.“ Er stellte einen Fuß auf eine Stufe. „Maschendraht“, meinte er beiläufig, „um Ihren Hund oder herumstreunende Tiere am Graben zu hindern.“
    So wie auch Menschen, dachte Maggie und fand, dass man kein Genie sein musste, um zwischen den Zeilen zu lesen. Noch bevor der Tag vorüber war, würde dies die größte Neuigkeit im County werden. „Tun Sie, was Sie tun müssen.“
    „Wir sind Ihnen für Ihr Entgegenkommen dankbar, Miss Fitzgerald.“ Er drehte seinen Stift zwischen den Fingern und zögerte.
    „Gibt es noch etwas?“
    „Ich weiß, es ist ein schlechter Zeitpunkt“, sagte er mit einem verlegenen Lächeln, „aber ich kann mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Könnten Sie mir auf meinem Block ein Autogramm geben? Ich war ein großer Fan Ihrer Mutter, und ich kenne die meisten von Ihren Songs.“
    Maggie lachte. Es tat gut zu lachen. Der Tag hatte aus einer Reihe unglaublicher Ereignisse bestanden. „Möchten Sie, dass ich etwas Bestimmtes schreibe?“
    „Vielleicht könnten Sie einfach schreiben: ,Für

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