Schatten über dem Paradies (German Edition)
Maggie Fitzgerald, Komponistin, Songschreiberin, die Erschafferin von Musik. Wenn sie das in Erinnerung behielt und nur das war, konnte sie sich vielleicht davon überzeugen, dass alles, was gestern geschehen war, einer anderen Person passierte.
Sie wusste, dass da draußen Männer säten und pflanzten. Büsche wurden gepflanzt, Strohabdeckungen ausgelegt, Sträucher abgeholzt. Balken für ihre Stützmauer waren angeliefert worden.
Nichts davon betraf sie. Die Filmmusik musste vollendet werden, und Maggie würde sie vollenden. Ein Job musste erledigt werden, ganz gleich, was um sie herum vor sich ging. Sie hatte gesehen, wie ihr Vater in einem Film Regie führte, obwohl die technische Ausrüstung zusammenbrach und seine Schauspieler Tobsuchtsanfälle bekommen hatten. Ihre Mutter war mit Fieber aufgetreten. Einen großen Teil ihres Lebens hatte sie in einer plüschigen Traumwelt zugebracht, aber sie hatte Verantwortung gelernt.
Sie schrieb gerade Noten nieder, als es an der Haustür klopfte. Das ruhige Landleben! Sie fragte sich, wo sie jemals diesen Ausdruck gehört hatte, während sie zur Tür ging.
Beim Anblick des Revolvers an der Hüfte des Mannes krampfte sich ihr Magen zusammen. Der kleine Stern an seinem Khakihemd verriet ihr, dass er der Sheriff war. Als sie den Blick auf sein Gesicht richtete, war sie von seinem Aussehen überrascht. Blond, gebräunt, blaue Augen mit Fältchen, die von Humor und Sonne stammten. Einen Moment hatte sie den verrückten Gedanken, dass C.J. ihn von einer Schauspieleragentur geschickt hatte.
„Miss Fitzgerald?“
Sie befeuchtete die Lippen, während sie versuchte, vernünftig zu sein. C.J. machte sich viel zu viele Sorgen, um ihr einen solchen Streich zu spielen. Außerdem sah der Revolver sehr, sehr echt aus. „Ja.“
„Ich bin Sheriff Agee. Hoffentlich störe ich Sie nicht.“
„Nein.“ Sie bemühte sich um ein höfliches Lächeln. Revolver und Dienstmarken. Zu viel Polizei in zu kurzer Zeit.
„Wenn es nicht zu sehr stört, möchte ich gern ein paar Minuten mit Ihnen sprechen.“
Es störte sie. Sie wollte es sagen und dann die Tür schließen. Feigling, schalt sie sich und trat zurück, um ihn einzulassen. „Ich nehme an, Sie sind wegen des gestrigen Fundes hier.“ Maggie drückte die Tür mit ihrer Schulter zu. „Ich wüsste nicht, was ich Ihnen erzählen könnte.“
„Es war sicher ein hässliches Erlebnis, Miss Fitzgerald, das Sie gern vergessen möchten.“ In seiner Stimme schwang die genau richtige Menge Mitgefühl, gemischt mit beruflicher Sachlichkeit mit. Sie fand, dass er sein Geschäft verstand. „Ich hätte das Gefühl, meine Pflicht als Sheriff und Nachbar nicht zu erfüllen, wenn ich Ihnen nicht alle Hilfe anbiete, die ich Ihnen geben kann.“
Maggie sah ihn wieder an. Diesmal fiel ihr das Lächeln leichter. „Vielen Dank. Ich kann Ihnen Kaffee anbieten, wenn Sie sich nicht an der Unordnung in der Küche stören.“
Er lächelte zurück und wirkte so solide, so freundlich, dass Maggie beinahe den Revolver an seiner Hüfte vergessen hätte. „Kaffee lehne ich nie ab.“
„Die Küche ist hier“, setzte sie an und lachte. „Das brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen, oder? Sie kennen dieses Haus so gut wie ich.“
Er ging neben ihr her. „Ich war öfter vor dem Haus und habe Unkraut entfernt oder gejagt, aber ich war nur ein paar Mal im Haus selbst. Die Morgans zogen weg, als Joyce noch ein Kind war.“
„Ja, das hat sie mir erzählt.“
„Seit mehr als zehn Jahren wohnt keiner mehr hier. Louella kümmerte sich nicht mehr darum, nachdem ihr Mann gestorben war.“ Er blickte zu der abblätternden Farbe an der Decke hoch. „Sie hielt das Haus als Treuhänderin, bis Joyce es mit fünfundzwanzig erbte. Sie haben wahrscheinlich gehört, dass ich Joyce vom Verkaufen abgehalten habe.“
„Nun ja ...“ Maggie beschäftigte sich am Herd, weil sie nicht wusste, was sie antworten sollte.
„Ich dachte, wir würden das Haus irgendwann herrichten und wieder vermieten.“ Er klang wie ein Mann, der Träume hatte, aber nie Zeit für sie fand. „Aber ein großer alter Besitz wie dieser hier verlangt viel Zeit und Geld, das man hineinsteckt. Joyce hat es wahrscheinlich richtig gemacht, dass sie verkauft hat.“
„Ich bin froh, dass sie es getan hat.“ Nachdem sie die Kaffeemaschine eingeschaltet hatte, deutete Maggie auf einen Stuhl.
„Mit Bog für die Reparaturen und Delaney für den Garten haben Sie sich die Richtigen ausgesucht.“ Als
Weitere Kostenlose Bücher