Schatten über dem Paradies (German Edition)
er die Fähigkeit zu klarem Denken verloren hatte. Maggie ließ ihn so heftig fühlen, dass kein Platz für Vernunft blieb. Seine Hände erforschten Maggie, glitten unter ihr Shirt, um die weiche, erhitzte Haut zu finden, von der er geträumt hatte. Sie bog sich ihm entgegen, bot mehr an. Er fühlte, wie ihre Lippen an seinem Mund seinen Namen formten. Etwas Wildes, Ungestümes brach in ihm los.
Er war nicht sanft, obwohl er als Liebhaber noch nie grob gewesen war. Er sehnte sich zu sehr nach der Berührung, um zu begreifen, dass er vielleicht zu fest zupackte. Der Kuss wurde ungezügelt. Er konnte gar nicht genug von ihr bekommen. Mehr und immer mehr wollte er, obwohl ihr Mund genauso fordernd war wie der seine.
Er trieb sie zum Irrsinn. Niemand hatte ihr je zuvor solches Verlangen gezeigt. Hunger entfachte Hunger, bis sie darunter litt. Sie wusste, dass sie davon aufgezehrt werden konnte, vielleicht sogar sie beide. Ein so heißes Feuer konnte sie beide ausbrennen und mit nichts zurücklassen. Der Gedanke brachte sie erneut zum Stöhnen. Sie klammerte sich an ihn. Sie wollte mehr. Und doch fürchtete sie sich davor, mehr zu nehmen und sich selbst leer vorzufinden.
„Nein.“ Seine Lippen an ihrer Kehle ließen ihre Knie weich werden. „Nein, das ist verrückt“, brachte sie hervor.
Er hob den Kopf. Seine Augen waren jetzt fast schwarz, sein Atem ungleichmäßig. Zum ersten Mal verspürte Maggie Furcht. Was wusste sie von diesem Mann?
„Du hast es Irrsinn genannt“, murmelte er. „Du hattest Recht.“
Ja, sie hatte Recht gehabt, und sie hatte an ihn gedacht, als sie diese Worte schrieb. Doch sie sagte sich, dass sie einen klaren Verstand brauchte. „Keiner von uns sollte sich das wünschen.“
„Nein.“ Seine Selbstbeherrschung geriet in Gefahr, völlig zusammenzubrechen. Langsam strich er mit der Hand über ihr Haar. „Aber es ist schon viel zu spät, um aufzuhören. Ich will dich, Maggie, ob ich es sollte oder nicht.“
Hätte er ihren Namen nicht benutzt ... Bis dahin hatte sie nicht gewusst, dass er ihren Namen aussprechen und sie damit schwach machen konnte. Als Verlangen erneut hochstieg, ließ sie den Kopf auf seine Brust sinken. Es war diese ungekünstelte und nicht geplante Geste, die seine hektischen Gedanken klärte und etwas anderes als Verlangen in ihm auslöste.
Sie war eine der Frauen, die einem Mann unter die Haut gehen konnten. War das einmal geschehen, würde er nie wieder frei von ihr sein. Sobald er das erkannt hatte, unterdrückte er das überwältigende Verlangen, sie wieder an sich zu ziehen. Er wollte sie, und er würde sie auch bekommen. Das bedeutete jedoch nicht, dass er sich auf eine Bindung einlassen wollte. Sie beide wussten, dass früher oder später vollzogen werden musste, was sich zwischen ihnen entzündet hatte. Es war nur natürlich, nichts Kompliziertes. Und sie beide würden unbeschadet daraus hervorgehen.
Die Erregung, die er verspürt hatte, hatte ihm keine Sorgen bereitet, die Zärtlichkeit, die er jetzt empfand, dagegen schon. Sie sollten lieber wieder auf den richtigen Weg zurückfinden. Er packte Maggie an den Schultern und schob sie zurück.
„Wir begehren einander.“ Es klang einfach, wie er das sagte. Cliff wollte daran glauben, dass es so war.
„Ja.“ Sie nickte und hatte sich fast schon wieder gefasst. „Aber du hast sicher genau wie ich gelernt, dass man nicht alles haben kann, was man will.“
„Ganz richtig. Aber es besteht für keinen von uns ein Grund, warum wir nicht haben sollten, was wir diesmal ersehnen.“
„Mir fallen ein paar Gründe ein. Der erste ist, dass ich dich kaum kenne.“
Er betrachtete stirnrunzelnd ihr Gesicht. „Spielt das für dich eine Rolle?“
Maggie zuckte so schnell zurück, dass seine Hände von ihren Schultern glitten. „Dann glaubst du also alles, was du liest.“ Ihre Stimme war jetzt spröde, ihre Augen kalt. „Los Angeles, Stadt der Sünde und der Sünder. Tut mir Leid, dich zu enttäuschen, Cliff, aber ich habe mein Leben nicht mit unzähligen namenlosen Liebhabern ausgefüllt. Das hier füllt mein Leben aus.“ Sie schlug mit der Hand auf das Klavier. Papiere glitten auf den Fußboden. „Und wenn du schon so viel über mich liest und weißt, dann weißt du auch, dass ich bis vor zwei Jahren verheiratet war. Ich hatte einen Ehemann, und so lächerlich das klingen mag, ich war sechs Jahre lang treu.“
„Meine Frage hatte überhaupt nichts damit zu tun.“ Seine Stimme war im Gegensatz zu der
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