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Schatten über dem Paradies (German Edition)

Schatten über dem Paradies (German Edition)

Titel: Schatten über dem Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Make-up ließ ihre Augen noch größer erscheinen, aber ihr Mund war ungeschminkt. Das war eine Frau, die es verstand, ihr Aussehen zu ihrem Vorteil zu betonen, so dezent, dass ein Mann schon gefangen genommen wurde, bevor er feststellte, was die reale Maggie und was Illusion war. „Ich mag es, wie du reagierst“, fuhr Cliff fort. „Du verlierst nicht gern deine Beherrschung.“
    „Und du provozierst mich gern, bis ich sie verliere. Warum?“ fragte sie mit genervter Belustigung.
    „Ich bin nicht immun gegen dich“, antwortete Cliff so ruhig, dass ihre Finger sich um den Stiel ihres Glases spannten. „Ich möchte nicht glauben, dass du gegen mich immun bist.“
    Einen Moment saß sie aufgewühlt und verblüfft da. Bevor ihre Emotionen weiter an die Oberfläche steigen konnten, stand sie auf und begann den Tisch abzuräumen. „Nein, ich bin nicht immun. Möchtest du noch Wein oder Kaffee?“
    Seine Hände schlossen sich um die ihren. Langsam stand er auf, seinen Blick auf ihr Gesicht gerichtet. Maggie kam es so vor, als wäre die Küche geschrumpft. Das Klopfen der Regentropfen schien zu einem Trommelwirbel anzuwachsen.
    „Ich möchte dich lieben.“
    Ich bin kein Kind mehr, sagte sich Maggie. Nein, sie war eine erwachsene Frau, und Männer hatten sie schon früher begehrt. Sie hatte bereits früher Versuchungen widerstanden. Aber war jemals eine Versuchung so stark gewesen? „Das haben wir doch schon hinter uns gebracht.“
    Er hielt sie an den Händen zurück, als sie sich abwenden wollte. „Wir haben keine Lösung gefunden.“
    Nein, sie konnte sich von einem solchen Mann nicht abwenden und weglaufen. Sie musste sich gegen ihn behaupten. „Ich bin sicher, wir haben eine Lösung gefunden. Vielleicht wäre Kaffee das Beste, da du heute Abend noch fahren musst. Und ich muss arbeiten.“
    Cliff nahm das Geschirr und stellte es auf den Tisch zurück. Mit leeren Händen kam Maggie sich hilflos vor. Sie verschränkte die Arme, eine Gewohnheit, die Cliff bei ihr bemerkt hatte, wann immer sie verwirrt oder beunruhigt war. Im Moment war es ihm gleichgültig, was sie war, solange sie sich nicht endgültig von ihm abwandte.
    „Wir haben nichts gelöst“, wiederholte er und zog eine Nadel aus ihrem Haar. „Wir haben mit der Lösung noch nicht einmal begonnen.“
    Obwohl ihre Augen ihn ruhig anblickten, wich sie zurück. Es erzeugte in ihm das Gefühl, als würde er sie verfolgen – ein sonderbar erregendes Gefühl.
    „Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt“, brachte Maggie in einem, wie sie meinte, festen und abweisenden Ton vor.
    „Es ist klar, wenn ich dich berühre.“ Cliff drängte sie gegen die Theke und zog wieder eine Nadel aus ihrem Haar. „Es ist klar, wenn du mich so ansiehst wie jetzt.“
    Maggies Herz schlug heftig. Sie wurde allmählich schwach. Sie merkte es daran, wie ihre Glieder schwer, wie ihr Kopf leicht wurde. Verlangen war Versuchung, Versuchung eine Verführung in sich. „Ich habe nicht gesagt, dass ich dich nicht will ...“
    „Nein, das hast du nicht getan“, unterbrach Cliff sie. Als er die nächste Nadel herauszog, fiel ihr Haar schwer auf ihre Schultern. „Ich glaube nicht, dass dir das Lügen leicht fällt.“
    Wie konnte sie noch vor ein paar Momenten so locker gewesen sein und jetzt so verspannt? Jeder Muskel in ihrem Körper schien verkrampft zu sein, während sie das scheinbar Unvermeidliche bekämpfte. „Nein, ich lüge nicht.“ Ihre Stimme war noch leiser, noch heiserer. „Ich sagte, ich kenne dich nicht. Ich sagte, du verstehst mich nicht.“
    Etwas flammte in ihm auf. Vielleicht war es Wut, vielleicht war es Verlangen. „Es ist mir verdammt egal, wie wenig wir einander kennen oder wie wenig wir einander verstehen. Ich weiß, dass ich dich will.“ Er fasste mit einer Hand in ihr Haar. „Ich brauche dich nur zu berühren, um zu wissen, dass du mich auch willst.“
    Ihre Augen wurden dunkler. Wieso war ihr Verlangen immer mit Ärger vermischt und mit einer Schwäche, die sie verabscheute und doch nicht kontrollieren konnte? „Kannst du wirklich glauben, dass es so einfach ist?“
    Er musste es glauben. Um zu überleben, musste er alles zwischen ihnen absolut körperlich halten. Sie würden sich die ganze Nacht über lieben, bis sie erschöpft waren. Am Morgen würden dann Verlangen und Bindung verschwunden sein. Er musste es glauben. Andernfalls ... Er wollte sich mit dieser anderen Möglichkeit nicht beschäftigen.
    „Warum sollte es kompliziert sein?“

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