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Schatten über dem Paradies (German Edition)

Schatten über dem Paradies (German Edition)

Titel: Schatten über dem Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gespielt, dass die Frau intelligent, erfolgreich und unabhängig war. Allein durch seine Existenz hatte der Mann den Blickwinkel und das Muster ihres Lebens verändert.
    Wenn mit ihr jetzt das Gleiche passierte, war noch Zeit, es aufzuhalten, bevor auch sie von Verlangen verzehrt wurde und von Begierde gelenkt, so dass nichts mehr so sein würde wie zuvor.
    In dem Film hatte die Beziehung zu Gewalttätigkeit geführt. Der Instinkt sagte ihr, dass zwischen ihr und Cliff etwas bestand, das dasselbe auslösen könnte. Beide besaßen sie nur wenig Mäßigung. Es waren die Extreme, die die menschliche Natur in Chaos stürzten.
    Vielleicht hatte das Schicksal sie zu diesem heiteren kleinen Flecken Erde mit der unterschwelligen Gewalttätigkeit geführt. Dasselbe Schicksal mochte sie mit diesem schweigsamen, sinnlichen Mann zusammengebracht haben, der sowohl mit der Stille als auch mit der Gefahr in Verbindung stand. Die Frage war jetzt, ob sie stark genug war und mit den Folgen umgehen konnte.
    Was wird als Nächstes passieren, fragte Maggie sich, während sie in die Dunkelheit starrte.
    Weil nichts so war, wie er es erwartet hatte, schwieg Cliff. Er hatte Leidenschaft gewollt, aber sich nie dieses Ausmaß vorgestellt. Er hatte sich gewünscht, wovon ihr Song geflüstert hatte, aber die Wirklichkeit war viel dramatischer gewesen als Worte oder Melodien.
    Er war sicher gewesen, dass sein Verlangen schwinden würde, sobald die Spannung zwischen ihnen ein Ventil gefunden hatte, sobald sie den Reiz zwischen ihnen akzeptiert hatten. Es stimmte, sein Körper war von einer Befriedigung gesättigt, wie er sie nie zuvor erfahren hatte, aber sein Geist ... Cliff schloss die Augen und wünschte sich, sein Geist würde genauso Frieden finden. Er war jedoch zu sehr von Maggie erfüllt. So sehr, dass schon eine Berührung seinen Körper wieder in Raserei versetzen würde. Diese Art von Verlangen grenzte zu sehr an Abhängigkeit, als dass er sich hätte wohl fühlen können. Er rief sich in Erinnerung, dass sie einander nichts zu bieten hatten, ein gewaltiges gegenseitiges Verlangen ausgenommen.
    Und plötzlich erinnerte er sich an eine Zeile aus ihrem Song: „Verlangen ist Irrsinn“.
    Hätte er sich daran hindern können, hätte er sie nicht wieder berührt, doch er griff bereits nach ihr.
    „Du frierst“, murmelte er und zog sie automatisch an sich, um sie zu wärmen.
    „Ein wenig.“ Sie empfand eine Befangenheit, die sie nicht mildern konnte, und ein Verlangen, das sie nicht erklären konnte.
    „Hier.“ Er zog die zerknüllte Decke über Maggie und drückte sie dann wieder an sich. „Besser?“
    „Ja.“ Ihr Körper entspannte sich, während ihr die Gedanken weiterhin durch den Kopf jagten.
    Sie verfielen erneut in Schweigen, weil keiner von ihnen wusste, wie sie mit dem umgehen sollten, was zwischen ihnen aufgelodert war. Cliff lauschte auf den Regen, dessen Trommeln am Fenster das Gefühl der Abgeschiedenheit verstärkte. Nicht einmal in einer klaren Nacht hätte man von einem Nachbarhaus ein Licht gesehen. „Hast du Probleme damit, dass du hier draußen allein bist?“
    „Probleme?“ Maggie zögerte. Sie wollte genauso bleiben, wie sie jetzt war, um ihn geschlungen, warm und sicher und ungestört. Sie wollte jetzt nicht daran denken, dass sie in diesem großen Haus allein war, allein schlief.
    „Dieses Anwesen ist isolierter als die meisten in der Gegend.“ Wie weich sie doch war. Es verschaffte ihm eine seltsame Befriedigung, ihr Haar auf seiner Schulter zu fühlen. „Viele Leute, die hier aufgewachsen sind, hätten Schwierigkeiten damit, so weit abgeschieden und allein zu leben, besonders nach allem, was passiert ist.“
    Nein, sie wollte nicht darüber sprechen. Maggie schloss die Augen und erinnerte sich daran, dass sie mit der Absicht hierher gekommen war, allein auf eigenen Füßen zu stehen und mit allem fertig zu werden, was auf sie zukam. Sie holte tief Luft, doch als sie von Cliff abrücken wollte, hielt er sie fest.
    „Du machst dir Sorgen.“
    „Nein. Nein, nicht wirklich.“ Ihr größtes Problem im Moment bestand darin, ihre Gedanken und ihren Körper daran zu hindern, noch mehr von ihm zu wollen. Sie öffnete wieder die Augen und blickte zu den mit Regentropfen bedeckten Fenstern. „Zugegeben, ich hatte ein paar unruhige Nächte, seit ... nun ja, seit wir mit den Grabungen zu dem Teich begonnen haben. Zu wissen, was vor zehn Jahren in diesem Graben passiert ist, regt meine Fantasie unerfreulich an,

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