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Schatten über den Weiden: Roman (German Edition)

Schatten über den Weiden: Roman (German Edition)

Titel: Schatten über den Weiden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Regentropfen. Sie hatte Kelsey den Arm fest um die Taille geschlungen, als die Pferde ins Ziel gingen. Double hatte sich die gelben Wicken redlich verdient, und High Water hatte den Hengst aus Arkansas auf den dritten Platz verweisen können.
    »Er hat’s geschafft!« Kelsey ließ beinahe ihr Fernglas fallen. »Der kleine Kerl hat’s doch tatsächlich geschafft!« Sie ließ ihrer Freude freien Lauf, indem sie Naomi um den Hals fiel. »Wer hätte das gedacht? Keiner von uns hätte mit einem solchen Ergebnis gerechnet!« Sie wirbelte herum und warf sich jauchzend in Gabes Arme. »Herzlichen Glückwunsch! Wie war die Zeit? Wie war seine Zeit?«
    Gabe hielt die Stoppuhr hoch und grinste, als Kelsey sie ihm aus der Hand riß. Eine Minute siebenundfünfzig fünfzehn.
    Wieder lachte sie, wobei der Regen aus ihrem Haar auf ihr Gesicht tropfte. »Gabriel Slater, du hast soeben den zweiten Zacken der Triple Crown gewonnen. Was hast du jetzt vor? Nach Disney World gehst du bestimmt nicht.«
    »Ich gehe nach Belmont.« Er hob sie hoch und schwang sie einmal herum, ehe er sie küßte. »Wir gehen nach Belmont.«
     
    Im Klubhaus prostete Rich Slater dem Bild seines Sohnes und Kelseys auf dem Monitor zu, dann kippte er seinen Scotch hinunter. Ein schönes Paar, dachte er. Sie waren wirklich ein schönes Paar, so wie er und Naomi eines gewesen wären, wenn sie ihm nicht die kalte Schulter gezeigt hätte.
    Aber im Moment hatte er andere Dinge zu tun. Außerdem gab es etwas zu feiern.
    Von den hunderttausend Dollar, die er aus Cunningham herausgepreßt hatte, hatte er zehntausend auf Doubles Nase gesetzt und war mit seinem Profit recht zufrieden.
    Fürs erste.
     
    »Ich hoffe, es stört dich nicht.« Kelsey öffnete die Champagnerflasche mit einem vernehmlichen ›Plop‹. Sie hatte zwar schon in der Suite ihrer Mutter einige Gläschen getrunken, aber die Nacht war noch jung. »Ich habe vor, diese ganze Flasche zu leeren, auch wenn ich einen gewaltigen Schwips kriegen werde.«
    Gabe setzte sich und schlug die Beine übereinander. Er
hatte mit dem Gedanken an eine heiße Dusche zu zweit gespielt, doch das konnte warten. Es wäre interessant, herauszufinden, wie viele Hemmungen Kelsey nach einer Flasche Dom Perignon fallenließ.
    »Nur weil ich nichts trinke, heißt das noch lange nicht, daß ich nicht gern dabei zusehe, wie du dir ein paar Drinks genehmigst.«
    »Das werde ich auch tun.« Kelsey schenkte sich ein Glas ein und sah zu, wie der Schaum über den Rand quoll. »Weißt du, ich war noch nie richtig betrunken. Manchmal zwar ziemlich nah dran, aber dann habe ich mich doch immer zurückgehalten.« Abwinkend trank sie einen großen Schluck. »Eine Frage der Erziehung. Benimm dich nie im Klub daneben, sonst kommst du ins Gerede. Benimm dich nie auf einer Party daneben, sonst kommst du auch ins Gerede.« Fröhlich schwenkte sie die Flasche. »Und die Bydens legen keinen Wert auf Tratsch.«
    »Worauf denn?«
    »Auf Ansehen, auf Respekt und vor allem auf Diskretion.« Da sie ihn nur noch verschwommen wahrnahm, kniff sie die Augen zusammen. »Ach, zum Teufel damit! Laß sie doch reden! Wir haben gewonnen, ist das nicht unglaublich?«
    »Da hast du recht.« Gabe lächelte sie an. Mittlerweile war sie barfuß, und ihr Haar schimmerte wie gesponnenes Gold.
    »Dabei waren wir vorher alle so niedergeschlagen, auch wenn es keiner zugeben wollte. Ich habe Reno auf dem Sattelplatz gesehen, und sein Anblick hat mir beinahe das Herz gebrochen.« Seufzend hob sie ihr Glas erneut an die Lippen. Die Wirkung des Champagners gefiel ihr, der Raum begann sich schon leicht um sie zu drehen. Ausgelassen drehte sie, das Glas noch in der Hand, zwei kleine Pirouetten.
    »Mach das noch mal.« Er liebte es, wenn ihr das Haar um den Kopf flog.
    Kichernd tat sie ihm den Gefallen. »Siehst du, die Ballettstunden zahlen sich doch noch aus. Außerdem hab’ ich
da Disziplin gelernt, körperliche und geistige. Auf diesem Körper kannst du Steine klopfen!«
    »Ich bin sicher, da fallen mir noch ganz andere Dinge ein.«
    Kelsey mußte wieder kichern. Sie wußte nur zu gut, daß seine Fantasie in dieser Richtung grenzenlos war. »Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, bei dem Rennen. Ich hoffe, Reno fühlte sich jetzt besser. Wie glücklich Naomi und Moses waren, konnte man sehen. Sogar Boggs, der arme alte Boggs, der sich Vorwürfe macht, weil er auf Pride gewettet hat. Dabei hatte das eine mit dem anderen gar nichts zu tun. Nur daß die Menschen immer nach

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