Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten über den Weiden: Roman (German Edition)

Schatten über den Weiden: Roman (German Edition)

Titel: Schatten über den Weiden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
falsche Wort.«
    »O Himmel.« Gabe fühlte sich plötzlich wie ausgelaugt. Erschöpft rieb er sich das Gesicht. Dann ging er zur ihr, zog sie eng an sich und hielt sie fest, als sie sich auf seinem Schoß zusammenrollte. »Kelsey, ich dachte, ich würde den Verstand verlieren.« Zärtlich küßte er ihr die Tränen von den Wangen. »Es tut mir so leid. Ich hole dir etwas Eis.«
    »Nein, geh nicht weg. Bitte, bleib hier.«
    »Ja. Dann laß mich mal sehen, ob du noch woanders verletzt bist.«
    »Mir tut nur der Kopf weh. Er muß direkt hinter mir gewesen sein. Ich weiß, es war dumm von mir, einfach so in den Stall zu stürzen, aber ich habe gar nicht überlegt. Mir fiel nur ein, was ihm schon früher beinahe zugestoßen wäre. Was Pride zugestoßen ist.«
    »Das nächste Mal denk lieber daran, wie es gehen könnte.« Er hob ihr Gesicht an. »Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren.«
    Kelsey ergriff seine Hand und preßte ihre Lippen auf seine zerschundenen Knöchel. »Ich schätze, wir könnten beide etwas Eis vertragen.«
    »Ja.«
    Doch sie blieben, wo sie waren, bis Rossi an die Tür klopfte.
     
    Eine Stunde später kamen Gabe und Rossi aus dem Stall. »In Ihrem Sicherheitssystem ist eine undichte Stelle, Mr. Slater.«
    »Das ist mir klar.« Es stimmte, dachte er ergrimmt, jemand mußte die Zeit genutzt haben, während der Nachtwächter seine stündliche Runde außerhalb des Stalles drehte.
    »Jemand ist von außen hier eingedrungen, jemand, der mit den Örtlichkeiten vertraut ist. Sie besitzen viel Land, also gibt es viele Wege hinein und hinaus.«
    Rossi suchte weiter im Dunkeln. Er beneidete Gabe nicht um seinen Besitz. Ihm waren sein ordentliches Apartment und die Stadt lieber.
    »Ich prüfe gern das Naheliegende«, fuhr er fort, »und konzentriere mich auf alle, die hier Bescheid wissen.«
    Auch Gabe hatte im Geist schon alle Insider überprüft, jeden Helfer, den er von Cunningham übernommen hatte, jeden Mann und jede Frau, die er in den letzten fünf Jahren eingestellt und entlassen hatte.
    »Sie haben bereits eine Liste aller Personen, die für mich arbeiten. Tun Sie damit, was Sie für richtig halten.«
    »Das hatte ich auch vor.«
    »Ich habe dafür gesorgt, daß zwei Männer den Hengst ständig bewachen. Wenn ich Kelsey nicht länger als unbedingt nötig allein lassen wollte, hätte ich selbst die Wache übernommen.«
    »Daraus kann ich Ihnen keinen Vorwurf machen.« Rossi hielt inne. Es war eine schöne Nacht – zumindest das, was noch davon übrig war. »Sie verkraftet das alles recht gut. Ihr scheint der Schlag auf den Kopf weniger ausgemacht zu haben als Ihrem Pfleger.«
    »Vielleicht hat sie einen härteren Schädel.« Sie hatten den stöhnenden Kip, der aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war, in der leeren Box neben Double gefunden. »Wir haben Kip sofort ins Krankenhaus bringen lassen.«
    »Sie wird wieder ganz gesund.« Rossi hatte eine Scherbe von chinesischem Porzellan entdeckt und tippte neugierig mit der Spitze seines Schuhs dagegen.
    »Ich hatte gerade zwei Becher Tee in der Hand, als ich das Pferd hörte«, erklärte Gabe. »Hab’ sie fallenlassen.«
    »Hmm. Wie ich schon sagte, es wird ihr bald besser gehen. Aber Sie sollten Ihre rechte Schulter schonen.«
    Instinktiv straffte sich Gabe. »Halb so wild. Der Hengst hat mich erwischt.« Und statt seiner Schulter hätte es Kelsey treffen können, ihren Kopf, ihr Gesicht. Beim Gedanken daran krampfte sich sein Magen zusammen. »Sie haben Informationen über mich eingeholt, nicht wahr, Rossi?«
    »Reine Routine.«
    »Dann wissen Sie ja auch so einiges über meinen Vater.«
    »Genug, um ihn nicht zum Vater des Jahres zu wählen.«
    »Er hält sich schon seit einigen Wochen in der Stadt auf.« Gabes Stimme klang so unbeteiligt, als ob er sich über das Wetter unterhalten würde. »Ich denke, ich war eine seiner ersten Stationen. Ich habe ihm etwas Geld gegeben. Allerdings wollte er mehr haben. So etwas reizt ihn. Und er kennt sich auf der Bahn und hier gut aus.«
    »Sie vermuten, Ihr Vater könnte versuchen, Ihnen auf diese Weise eins auszuwischen?«
    »Er haßt mich wie die Pest«, entgegnete Gabe sachlich. »Und er würde jede Gelegenheit nutzen, mir Schwierigkeiten zu machen, besonders, wenn dabei für ihn etwas herausspringt. Ich dachte, ich hätte ihn in der Derbywoche in Churchill Downs gesehen. Einer der Pfleger von Three Willows ist derselben Meinung. Und vor einigen Tagen habe ich ihn in Laurel erkannt, obwohl er das

Weitere Kostenlose Bücher