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Schatten über den Weiden: Roman (German Edition)

Schatten über den Weiden: Roman (German Edition)

Titel: Schatten über den Weiden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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liefert. Das wird das Hauptthema auf dem Ball sein.« Verständnisheischend blickte Kelsey zu ihrem Vater. »Und ich will dabeisein, wenn Pride gewinnt.«
    »Das ist unentschuldbar«, erwiderte Milicent scharf. »Die Bydens sind Gründungsmitglieder des Wohltätigkeitsvereins und haben bisher keinen einzigen Ball versäumt.«
    »Die Dinge ändern sich eben.« Es fiel Kelsey schwer, einen ruhigen, vernünftigen Tonfall beizubehalten. »Ich habe einen Job und somit eine gewisse Verantwortung, außerdem freue ich mich auf das Derby; und all das werde ich nicht wegen einer ländlichen Tanzveranstaltung hintanstellen. So sehr ich deine Mühe auch zu schätzen weiß, Candace, ich will nicht, daß man mir einfach einen Begleiter zuteilt. Ich habe nämlich einen Freund.«
    »Oh.« Candace zwinkerte überrascht und setzte ein betont erfreutes Gesicht auf. »Das ist natürlich etwas anderes, Liebes. Wie schön für dich. Du mußt ihn unbedingt mitbringen.«
    »Lieber nicht«, Kelsey legte Candace. freundschaftlich die Hand auf die Schulter, »er ist nicht ganz der Typ für Frühlingsbälle.«
    »Vermutlich einer deiner Stallburschen«, bemerkte Milicent bitter.
    »Nein.« Unfähig, sich einen bösen Seitenhieb zu verkneifen, sprach Kelsey weiter: »Er ist ein Spieler.«
    »Du bist genau wie deine Mutter!« Milicent erhob sich. Ihre ganze Haltung drückte Abwehr aus. »Ich habe dich gewarnt«, sagte sie zu Philip, »aber du wolltest ja nicht auf mich hören, weder bei Naomi noch bei deiner Tochter. Und nun müssen wir alle dafür büßen.«
    »Milicent.« Rasch sprang Candace auf und lief ihrer Schwiegermutter nach, die empört das Zimmer verlassen hatte.
    Kelsey stellte ihre Tasse ab. Sie hatte ihre Worte schon bedauert, kaum daß sie heraus waren, aber nicht aus Rücksicht auf Milicents Gefühle, sondern wegen ihres Vaters.
    »Das war wohl nicht sehr taktvoll von mir«, begann sie.
    »Takt war noch nie deine Stärke – aber Ehrlichkeit.«
    Seine Stimme klang traurig, was ihre Schuldgefühle noch verstärkte.
    »Du bist enttäuscht von mir. Ich wünschte bloß, ich könnte einen Weg finden, wie ich mich verhalten muß, ohne dir Kummer zu bereiten.«
    »Wir befinden uns in einer Situation, in der man es nicht jedem recht machen kann.« Er stand auf und ging, ihr den Rücken zukehrend, zum Fenster und schaute auf seine Azaleen. Bald würden sich ihre Blüten aus dem sicheren Schutz der Knospe befreien und zu eigenem Leben erwachen.
    »Du hast dich mit Naomi angefreundet«, sagte er weich. »Ich kann nicht behaupten, daß mich das wundert. Ihr seid euch so ähnlich, nicht nur äußerlich. Aber ein Teil von mir – ein Teil, dessen ich mich schäme – möchte dich warnen. Dir sagen, daß du einen Fehler machst; daß du nicht dorthin gehörst. Dieser Teil von mir möchte nicht wahrhaben, daß du glücklich bist, eben weil du dorthin gehörst.«
    »Ich habe das Gefühl, als ob ich gefunden hätte, wonach ich schon immer gesucht habe. Ich muß nicht mehr wie unter Zwang immer wieder etwas Neues ausprobieren, hinter etwas herrennen, was vielleicht noch interessanter und noch befriedigender sein könnte als das, was ich vorher getan habe. Das habe ich nämlich mein Leben lang getan, wie wir beide wissen.«
    »Du warst auf der Suche nach einem Ziel, Kelsey. Dessen muß man sich nicht schämen.«
    »Ich schäme mich ja auch nicht. Aber ich mag nicht mehr suchen. Ich liebe die Pferde und bin gut in meinem Job. Ich kann einfach nicht mehr in mein Apartment zurückkehren, zu den Nullachtfünfzehn-Jobs, zu den Wochenenden im Klub. Ich komme mir vor, als ob ich . . .«
    »Aufblühe?« Plötzlich empfand Philip den Anblick der Blumen als schmerzlich und drehte sich um. »Als ob du deine Fesseln sprengst?«
    »Genau so. Ich wußte gar nicht, wie unzufrieden ich war – besonders mit mir selbst.«
    »Das mag ja sein.« Candace rauschte zur Tür herein, die Zähne zusammengebissen, die Augen funkelnd vor Wut. »Aber das ist keine Entschuldigung für dein Benehmen. Dein Vater und ich und auch deine Großmutter versuchen nur, dir in einer schweren Zeit beizustehen.«
    »Ich glaube«, sagte Kelsey bedächtig, »das eigentliche Problem besteht darin, daß all das für mich nicht so schwer ist, wie ihr denkt.«
    »Dann könntet du wenigstens etwas Rücksicht auf andere nehmen, auf Philips Gefühle zum Beispiel, und darauf, wie dein Verhalten auf Außenstehende wirken muß.«
    »Candace«, mischte sich Philip ein, »das ist nun wirklich nicht

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