Schattenbluete - Band 1 - Die Verborgenen
keine Ahnung, was jetzt kommt. Versprich mir, dass du auch morgen noch da bist.»
Ich antworte nicht. Ich habe einen blauen Filzstift in der Tasche. Nehme mir Thursens rechte Hand, schiebe den Ärmel hoch und schreibe auf seinen Unterarm. Mitten zwischen die feinen weißen Narben, die man jetzt, wo seine Haut nicht mehr blass ist, so viel deutlicher sieht. Schreibe meinen Namen. Luisa Folkert. Meine Handynummer und auch die vom Festnetz.
«Wenn du morgen aufwachst», flüstere ich ihm zu, «dann soll das das Erste sein, was du siehst. Dann weißt du gleich, wo du mich findest.»
Mit einem Mal regnet es. Nein, es schüttet, und der Wind scheucht die Tropfen umher. Hektisch schließe ich den Stift und drücke mich noch mehr an die Hauswand.
«Lauf!» Thursen hat mich gefasst, zieht mich hoch und läuft mit mir vorwärts. Ich folge verwirrt. Wo will er hin?Nach ein paar Schritten bleibt er stehen. Wirklich, hier ist es trocken.
Das war gar kein Regen! Thursen lacht. Ich drehe mich um und sehe den Strahl aus dem Feuerwehrschlauch. Sie bespritzen das Dach der Werkstatt, damit das Feuer nicht übergreift.
Thursen ist nass. Der plötzliche Guss hat ihm die Haare an den Kopf geklebt und das Shirt auf die Brust. Wahrscheinlich sehe ich genauso begossen aus. Nein. Nicht genauso, meine Haare tropfen, aber meine Jacke ist wenigstens wasserdicht.
«Und jetzt?», fragt Thursen triefend und sieht an sich hinab.
Ich habe eine Idee, und ich habe Edgars Handy. Hoffentlich erinnere ich mich noch an die richtige Nummer! Ich tippe und höre, wie abgenommen wird. «Hallo, Agnetha», sage ich. «Hier ist Luisa. Ich weiß nicht, ob du dich an mich erinnerst. Wir haben über deinen Bruder gesprochen, Lars.»
«Ja», flüstert sie. Ängstlich?
«Er steht neben mir.»
Sie weint, ich weine. Was für ein Anruf, ich kann Agnetha ihren Bruder wiedergeben!
Nachdem ich ihr von dem Feuer erzählt und erklärt habe, wo wir sind, schalte ich das Handy ab und sehe Thursen an.
«Das war Agnetha, deine Schwester», sage ich, schniefe ein bisschen wegen der Tränen. «Sie holt uns ab.»
DANKSAGUNG
Niemand kann ohne Unterstützung einen Debütroman schreiben, und auch ich hatte das Glück, von einer Reihe lieber Menschen dabei unterstützt zu werden. Besonders möchte ich meiner phantastischen Agentin Tanja Heitmann danken, die Luisa und Thursen auf den richtigen Weg geschubst hat. Sie hat nicht nur Karr das Leben gerettet, sondern auch dafür gesorgt, dass Thursen und Luisa ihr Zuhause beim genau richtigen Verlag gefunden haben. Ich danke meiner wunderbaren, geduldigen Lektorin Katharina Dornhöfer für ihre Hilfe bei der Suche nach der besten Formulierung. Und nicht zuletzt geht mein Dank an das ganze Rowohlt-Team. Es hat dafür gesorgt, dass aus einer einfachen Computer-Textdatei ein so schönes Buch geworden ist.
Vor allem aber muss ich meiner Familie danken. Meinem Sven und meinen Kindern Jule, Sophie, Simon und Lena, die mich auch dann noch ertragen haben, wenn ich mit glasigem Blick durchs Haus gestolpert bin, weil ich wieder ganz in der Geschichte versunken war. Ohne Eure Unterstützung hätte ich nicht einmal einen Entwurf zustande gebracht.
Impressum...
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, November 2010
Copyright © 2010 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
Umschlaggestaltung HAUPTMANN & KOMPANIE Werbeagentur, Zürich
(Abbildung: © Peter Donelly 2008/Getty Images; © andrearan/ www.shutterstock.com )
Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved. Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart
ISBN Buchausgabe 978 - 3 - 86252 - 000 - 8 (1. Auflage 2010)
ISBN Digitalbuch 978 - 3 - 644 - 90001 - 1
www.rowohlt-digitalbuch.de
Weitere Kostenlose Bücher