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Schattenblume

Schattenblume

Titel: Schattenblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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zitterte. Anscheinend war ihr klar geworden, dass ihr Rücken so lange eine Zielscheibe darstellte, bis sie sicher auf der anderen Straßenseite wäre.
    Smith schlenderte träge hinter den beiden her. Er flüsterte etwas, als er an Lena vorbeikam, doch sie war froh, dass sie ihn nicht verstanden hatte. Mit undurchdringlicher Miene fragte sie sich, wie sie das Messer aus der Hosentasche bekäme, um es Smith ins Herz zu rammen.
    «Psst», machte Brad. Sie hob das Kinn. «Was hat sie gemeint?»
    Lena versuchte, so leise wie möglich zu sprechen. «Die Zeit.»
    Brad dachte einen Moment nach. «Fünfzehn Uhr zweiunddreißig?», flüsterte er, und sie nickte. «Auf dein Signal.»
    «Los», bellte Smith seinen Partner an, woraufhin Sonny sich auf den Tresen lehnte und die Schrotflinte in Position brachte. «Jetzt!»
    Als Lena begriff, was sie vorhatten, stürzte sie sich los und schrie: «Nein!» Im selben Moment löste sich der Schuss.
    Sie war ein paar Meter weg gewesen, und Smith hatte reichlich Zeit, ihren Angriff abzuwehren. Er sah genervt aus, und wie vorher stieß er sie weg wie eine lästige Fliege. Lena stand schnell wieder auf, doch diesmal nicht, um ihn anzugreifen. Durchs Fenster sah sie, wie sich Molly über Marla beugte. Sonny hatte der alten Frau in den Rücken geschossen. Die Männer vom Sondereinsatzkommando schwärmten aus, sie gaben den beiden Frauen Feuerschutz und zerrten sie in die Reinigung.
    «Marla.» Lena starrte aus dem Fenster. «Sie haben Marla erschossen.» Dann stürzte sie sich mit erhobenenFäusten auf Smith. «Du verdammtes Schwein!», schrie sie und schlug auf ihn ein. Doch er war genau wie Ethan – ein einziges Paket aus Muskeln.
    «He», rief Smith und trat einen Schritt zurück. Mit Leichtigkeit hielt er ihre Hände fest und lachte über ihren Zorn. «Nicht so stürmisch.» Er packte sie am Hintern und zog Lena an sich. «Na, gefällt dir das, Lady? Gefällt dir mein großer dicker Schwanz?»
    Lena biss die Zähne zusammen. «Sie haben sie umgebracht», zischte sie und krallte die Fingernägel in seinen Arm. «Sie haben die alte Frau umgebracht.»
    Er kam mit dem Mund dicht an ihr Ohr. «Vielleicht bring ich dich auch um, Schätzchen. Aber keine Sorge, davor haben wir noch ein bisschen Spaß.»
    Sie zuckte zurück und riss dabei den Verband los, den er sich um den Bizeps geschlungen hatte. Sie warf das blutige Stück Stoff auf den Boden, dann wischte sie sich die Hände angeekelt an der Hose ab. «Du Schwein», sagte sie. «Du verdammter Mörder.»
    Er hielt sich den Arm, und sie sah Blut zwischen seinen Fingern durchsickern. «Das ist nicht gut», sagte er.
    Sonny legte die Flinte hin und zog ein Stofftaschentuch aus der Hosentasche. «Hier», sagte er und gab Smith das Taschentuch.
    «Verbind mir den Arm», befahl Smith und hielt es Lena hin.
    «Leck mich am Arsch», sagte Lena und kassierte eine Ohrfeige dafür, die sie zu Boden warf.
    «Mach schon», er gab ihr das Taschentuch.
    Lena stand auf und nahm das Stück Stoff. Sein Arm blutete stark, obwohl die Wunde nicht tief war, soweit sie sehen konnte. Trotzdem legte sie ihm einen Druckverbandan, den sie fest anzog. Sie wünschte, sie würde ihm damit die Gurgel zuschnüren.
    «Was guckst du so?», fragte Smith Sara. Er schob Lena weg und durchquerte den Raum. Sonny hatte das Gewehr wieder im Anschlag und sah Lena warnend an, bevor er sich der Tür zuwandte.
    Smith wiederholte: «Was ist?»
    «Nichts», erklärte Sara, die wieder bei Jeffrey kniete. Sie legte ihm die Hand auf die Stirn, und Lena sah, dass er sich bewegte, doch er war nicht mehr bei Bewusstsein. «Er muss ins Krankenhaus.»
    «Wir machen das hier», sagte Smith und schob mit dem Fuß den Verbandskasten zu ihr rüber. Zu Lena sagte er: «Du nimmst den anderen Kram.»
    Lena griff nach dem Defibrillator und dem Infusions-Kit und warf einen Blick über die Schulter. Brad arbeitete sich in Sonnys Richtung vor, aber er war noch nicht nahe genug dran.
    «Ich bin kein Gefäßchirurg», sagte Sara.
    «Das schaffst du schon», sagte Smith und nahm Lena die Tasche ab.
    Sara ließ nicht locker. «Die Achselschlagader ist getroffen. Ich kann überhaupt nichts sehen.»
    «Mir egal», sagte er und kniete sich neben Jeffrey.
    «Ich kann unter diesen Umständen keinen Eingriff vornehmen», erklärte sie. «Ich bin keine Anästhesistin.»
    «Wenn du dir noch mehr Ausreden ausdenkst, bekomme ich das Gefühl, dass du ihm gar nicht helfen willst.» Smith leerte das Infusions-Kit auf dem

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