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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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bisschen herumtelefoniert.«
    »Jessica hält eisern an ihrer Kidnapping-Geschichte fest. Sie denkt wahrscheinlich, das sei ihre einzige Chance, Ethan zurückzubekommen, was es natürlich auch ist.«
    Die um den Hafen von Cleveland gezogene Kaimauer hatte es der Marinepatrouille leicht gemacht, alle Boote zu überprüfen. Schon nach kurzer Zeit hatte man Lucas’ Kumpel gefunden, der sich auch als derjenige entpuppte, der Bobbys Auto nach Atlanta gefahren hatte. Der frühere Angestellte des Lagers erinnerte sich deutlich an den Mann mit der fehlenden Hand.
    Jessica Ludlow hatte man bei dem Wagen gefunden, als sie gerade versuchte, den sterbenden Lucas aus dem Auto zu ziehen. Er war viel schneller verblutet als Paul.
    »Das Auto ist nicht explodiert«, erzählte Chris weiter, als Theresa nicht antwortete. »Lucas hat nie den Zünder betätigt. Sie haben sogar Jessies verdammten Picasso herausgeholt, er war nur etwas mitgenommener als vorher.«
    Sie nickte. Frank hatte ihr das alles schon erzählt, aber sie ließ Chris dennoch berichten.
    »Weshalb haben Sie sie überhaupt verdächtigt?«
    Zu sprechen war so unendlich anstrengend. »Der Hund. Der Browns-Plüschhund. Der gehörte zu einer limitierten Sonderedition, die eine Fastfood-Kette vor langer Zeit im Programm hatte. Die Ludlows waren gerade erst hergezogen, woher hatten sie also so etwas Altes? Sie sagte, ein Nachbar hätte es dem Jungen gegeben, doch dafür war er in einem zu guten Zustand. Seltsam, so ein Sammlerstück jahrelang aufzuheben und es dann einem Kind zu geben, das man kaum kennt … Eine Winzigkeit, doch ab da hat plötzlich alles einen Sinn ergeben.«
    »Ein Plüschhund.«
    »Ich glaube, Bobby hat ihn Ethan geschenkt. Lucas hätte sicher auch keinen gehabt, aus demselben Grund, und Ethan hat dauernd von ›Bo‹ geredet. Bobbys Bruder hat erzählt, dass er gut mit Kindern umgehen konnte.«
    »Ein Plüschhund. Sie sind vielleicht eine, Theresa.« Er schwieg einen Moment und sagte dann ernst: »Wie geht es Ihnen? Auch wenn es wohl eine dumme Frage ist.«
    Sie wollte sagen, dass sie noch am Leben war, dass sie überlebt hatte, dass es ihr den Umständen entsprechend gut ging. Doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. »Ich weiß es nicht. Wie geht es Ihnen?«
    »Wunderbar, um ehrlich zu sein, ich bin euphorisch, dass ich noch am Leben bin. Leider ist das normal. Posttraumatischer Stress kann auch erst nach Wochen einsetzen.«
    »Das kann ich nachvollziehen. Mir ist jetzt sicher noch nicht in vollem Ausmaß bewusst, was ich verloren habe.« Die Vorstellung eines posttraumatischen Stresssyndroms ängstigte sie, und sie blickte sich beunruhigt nach Rachael um, wie sie es in den letzten Tagen alle zehn Minuten getan hatte, wenn sie nicht gerade schlief.
    Chris folgte ihrem Blick. »Wie kommt sie damit zurecht?«
    »Wie ein Profi, natürlich, aber das heißt nichts. Sie behält alles für sich, das hat sie von mir gelernt. Es ist fast schon eine Hilfe, wie schuldig ich mich fühle, dass sie wegen mir das alles durchmachen muss. Ich will mich so sehr um sie kümmern, dass es mich ablenkt …« Ihr Blick kehrte zu dem Erdloch vor ihr zurück.
    »Schuldig?«
    »Ich habe mein Leben riskiert. Ich habe ihre Mutter aufs Spiel gesetzt, um einen Mann zu retten, den wir erst seit sechs Monaten kannten.«
    »Sie können mit Ihrem Leben machen, was Sie wollen, Theresa.«
    Sie haben keine Kinder, oder ? » Nein, kann ich nicht.«
    »Es war todesmutig und selbstlos von Ihnen. Sie würde es respektieren.«
    »Es wäre sicher ein großer Trost für sie bei ihrem Schulabschlussball, ihrer Hochzeit, der Geburt ihres ersten Kindes.«
    Der Mann, der seinen Lebensunterhalt damit verdiente, die Motivationen anderer Menschen zu ergründen, fragte sanft: »Warum haben Sie es dann getan?«
    Sie dachte daran, wie sie mitten auf der East Sixth Street stand und die Sonne auf sie herunterbrannte, wie Paul in der Lobby zusammengebrochen war und stark blutete. »Ich hätte nichts anderes tun können.«
    »Wenn es diesen Nachmittag wieder geschähe, würden Sie es wieder tun.«
    Sie wusste die Antwort, auch wenn sie lange brauchte, sie tatsächlich auszusprechen. »Ja.«
    »Wir alle treffen Entscheidungen, Theresa, und wir alle tragen Verantwortung. Manchmal kommt es dabei nicht zu Konflikten, manchmal schon. Sie können nur Ihr Bestes geben. Hören Sie auf, sich zu quälen, was hätte geschehen können, weil es Sie nur von ihrem Schulabschlussball ablenken wird, vom nächsten

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