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Schattenbrut (German Edition)

Schattenbrut (German Edition)

Titel: Schattenbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Seider
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gefärbt. Und du trägst dunkle Kontaktlinsen. Aber ich habe dich dennoch erkannt.«
    Wenberg stützte die Hand auf ihren Schenkel, während sie Billy an den Lippen hing.
    »Und zweitens fiel mir etwas ein, vorhin, nachdem du mich angerufen hast.« Sie dachte wieder an ihren Traum. Die Lösung hatte die ganze Zeit vor ihr gelegen. »Du hast mich einmal in der Blume beobachtet, oder?«
    Wenberg schwieg und es sah aus, als würde sie die Luft anhalten.
    »Ich bin auf deiner Seite«, sagte Billy. »Und ich weiß, dass du gesehen hast, wie mich dieser Typ beleidigt hat.«
    »Und du hast es dir gefallen lassen«, beendete Wenberg, die in Wirklichkeit Viola war, den Satz.
    »Ich wollte keinen Ärger.«
    Viola schüttelte den Kopf.
    »Warst du enttäuscht von mir?«, fragte Billy.
    Viola fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Nein. Aber ich wusste, dass du meine Hilfe brauchst.«
    »Welche Hilfe?« Billy musste sich nicht verstellen, um neugierig zu klingen.
    »Dabei, dich zu erinnern, wer du bist.«
    »Und wer bin ich?«
    Viola lachte leise. »Die Frau, die ihrer alten Rivalin auflauert, um die Wahrheit herauszufinden. Du bist die Frau, die ihren Sohn schützt wie eine Löwin und ihn schließlich an die Polizei übergibst, als er es nicht mehr anders verdient. Du bist die Frau, die jeden schützt, der es wert ist, und jeden vernichtet, der es dir notwenig macht.«
    Ihr wurde übel. »Warum musste Oren sterben?«
    »Es war so geplant. Er wusste zu viel.«
    »So wie Clarissa.«
    Wenberg blinzelte.
    »Es ist okay, Viola. Sie hatten es nicht besser verdient, oder?«
    Viola legte die Arme vor sich auf den Tisch. »Genau, Billy. Beide hatten die Chance, zur Wahrheit zu stehen. Oren hatte ein Geheimnis vor seiner Mutter, das er nicht preisgeben wollte, Clarissa hat sich geweigert, dich und das, was du getan hast, öffentlich zu machen. Beide waren sie feige, beide haben versucht, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, ohne zu begreifen, dass dieser Weg nie zum Ziel führt.«
    »Das ist genau meine Meinung«, sagte Billy und Viola lächelte.
    »Ich bewundere dich. Wie schaffst du es, die Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was du willst?« Billy konnte es kaum fassen, doch Viola schien ihr wirklich zu glauben, dass Billy fasziniert von ihr war. Es war ihr deutlich anzumerken, wie sie die Bewunderung genoss.
    Dies schien Violas ganz persönlicher Schwachpunkt zu sein, dachte Billy voller Verachtung. Der Schwachpunkt eines Narzissten.
    »Das ist so einfach. Jeder Mensch hat einen Schwachpunkt. Etwas, das er um jeden Preis verbergen will, etwas, das er schützen will, etwas, das er auf keinen Fall verlieren will. Man muss diesen Punkt nur finden, und die meisten Menschen tun alles, um das zu verhindern, vor dem sie Angst haben. Sie sind dumm und schwach.« Ihr Gesicht hatte etwas Dämonisches bekommen.
    »Erkläre mir, warum Clarissa sterben musste.«
    »Muss das alles jetzt und gleich sein?«, fragte Viola, als würde sie lieber über das Wetter plaudern.
    Billy lachte, als würde ein kleines Mädchen seine Mutter bitten, ihr noch eine Geschichte zu erzählen. »Bitte ja.«
    »Gut. Als ich dich vor einem Jahr gesucht habe, gelang mir das sofort, doch ich brauchte weitere Informationen über dich. Also habe ich Kontakt zu Clarissa aufgenommen und gab mich als Katja aus. Ich habe ihr gesagt, dass ich bis heute unter Franks Tod leide, dass ich mir die Schuld dafür gebe. Es war so einfach. Gleich beim ersten Treffen hat sie alles gebeichtet. Ich tat, als könne ich es nicht glauben. Ein paar Tage später hat sie mir das Foto von dir und Frank als Beweis gezeigt. Und von deinem Kind hat sie mir auch erzählt.«
    Genau, wie sie es vermutet hatte. Sie schluckte die brennende Galle herunter und schmunzelte. «Warum hast du Clarissa den Text geschickt?«
    »Weil ich wusste, dass sie sofort zu dir fahren würde. Ich musste sie in Emmendingen töten, weil der Fall somit in meine Zuständigkeit fiel und ich nach Belieben die Ermittlungen führen und alles Katja in die Schuhe schieben konnte. Außerdem war es die beste Möglichkeit, dir zu begegnen.«
    Billy dachte fieberhaft nach. »Du hast das also nur getan, um Katja als Mörderin zu entlarven?«
    »Genau. In meiner Rolle als Polizistin, die den Mörder von Clarissa Puhlmann sucht.« Sie lachte selbstgefällig.
    »Und was sollte das mit Oren?«
    »Ich wollte, dass du endlich aufwachst, und das ging nur, wenn du etwas hast, das du liebst. Ich wollte, dass du deinen Sohn für

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