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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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dauert. Und ich dachte: Was würde Joana von mir denken?“
    „Ich fürchte“, erwiderte sie , „diese Joana ist längst verloren und dir verfallen. Du könntest Hundebabys grillen, Nicholas, und ich würde dir das Salz anrei chen.“
    Er zog eine Braue hoch. „Das klingt nach psychi scher Instabilität, Jo, zumindest wenn man bedenkt, dass du ein Mensch bist und im Gegensatz zu einem Dämon unabhängig sein solltest.“
    Sie feixte. „Manche Gefühle werden gefährlich, wenn man zulässt, dass sie unkontrolliert wuchern. Wie giftiger Efeu.“
    „Mit psychosomatischer Wirkung? Ich verstehe.“
    „Dann verzeihst du mir?“
    Nicholas seufzte, als hätte sie etwas sehr Offen sichtliches einfach nicht verstanden. Er nahm die Tüte mit den Burgern und warf sie vom Bett, als würde er den Geruch nicht länger ertragen. „Ich kann dir nicht verzeihen, weil ich dir nicht böse sein kann. Es geht nicht. Und es fehlt mir. Das Fühlen.“
    Joana verstand das nicht recht. Wenn er nichts fühlte, wie konnte er dann über den Verlust der Gefühle Trauer empfinden. War es die Erinnerung von Gefühlen? Was machte eine Erinnerung weniger echt als ein aktuelles Empfinden?
    „Ich wollte nicht nur gut in deinen Augen sein, Joana“, fuhr er fort. „Ich wollte auch stark sein. Für den Fall, dass ich sterben sollte, wollte ich stark sein und es in deiner Erinnerung bleiben, solange du lebst. Stark sein, solange du lebst – das war es, was ich vom Leben wollte. Das hast du zerstört.“ Er legte sich die Hand auf die Brust, genau an die Stelle, wo sie die Buchstaben aus Blut gezeichnet hatte. „Mit diesen paar Strichen. Ich kann dir nicht verzeihen, weil ich dir nicht böse sein kann. Aber könnte ich es, dann würde ich dir, so wie ich mich kenne, nicht verzeihen wollen, nein.“
    „Das ist so kompliziert“, stöhnte sie.
    „Das ist es“, erwiderte er und wischte sich die Hände an der Hose ab. Er wirkte etwas entschlos sener als noch zuvor. „Aber so funktioniert das nun mal. Und ich bin dir nicht böse, die Motivation ist bedeutungslos. Du hattest recht , als du sagtest, dass es mir nicht zusteht, dich dafür zu kritisieren, die Regeln zu nutzen.“
    „Wir müssen also das Beste daraus machen?“, fragte Joana, dem Frieden nicht recht trauend. „Ich habe mir überlegt, dass ich, wenn ich schon Befehlsmacht über dich habe, dir befehlen könnte, frei zu sein. Meinst du, das funktioniert?“
    „Wäre schön, oder?“ Der Schatten, der über sein Gesicht fiel, war deutlich zu sehen wie ein Brett. „Ich habe dir doch von Laureen erzählt.“
    „Das Mädchen, das Elias beschworen hat.“ Das Mädchen, das Nicholas getötet hatte … um es von seiner vernichtenden Schuld zu befreien. Joana fragte sich, warum er das hätte tun sollen, wenn er Schuld angeblich nicht kannte?
    „Richtig. Laureen hat unzählbar oft versucht, Elias zu befreien.“
    Funktioniert hatte es erst, als sie gestorben war. Von da an hatte Elias unter ihrem Verlust leiden müssen, bis er selbst gestorben war. Manchmal schien das Leben eine einzige, weitläufig ineinander verwobene Ungerechtigkeit. Joana sah zu Nicholas rüber. Er hatte die Lider gesenkt, wie jemand, der sehr, sehr müde ist. Wenn er blinzelte , berührten seine Wimpern die Wangen. Ihr war nie aufgefallen, wie lang sie waren. Vielleicht bemerkte sie es jetzt, weil seine Wan gen so kantig geworden waren oder weil sein Haar so kurz und seine Haut so blass war. Mit dem Bürsten schnitt und all den scharfen Konturen im Gesicht, erschienen seine breiten Lippen und seine großen Augen mit den dichten Wimpern künstlich.
    „Elias fehlt mir“, sagte sie, und Nicholas sagte: „Ja“, und sie dachte: Du fehlst mir auch, und hoffte, dass er wenigstens unterschwellig ‚Du mir auch‘ dachte.
    Nicholas auf einfachem Weg zu befreien, schied also aus. Allerdings … „Sag, Nicholas, Beschwörun gen laufen scheinbar nicht alle gleich ab, oder?“
    „Vollkommen unterschiedlich.“
    „Und genau so unterschiedlich wirken sie sich auch auf euch aus, oder?“
    Die Frage schien nicht leicht zu beantworten zu sein, er wiegte leicht den Kopf, ehe er sprach. „Eigentlich nicht. Dämonen reagieren unterschiedlich, was aber vermutlich mit den unterschiedlichen Be schwörungen zusammenhängt. Du hast Lorennas Beschwörung bloß wiederholt, daher ist es für mich nicht anders.“
    Joana schüttelte sich innerlich vor Abscheu. Sie hatte Lorennas Brutalität im Traum gesehen. Nichts wollte sie mit dieser

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