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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Lorenna dich beschworen hat. Du hast es einen Schlüssel genannt. Und du hast ihn mir gegeben. Warum?“
    „Vielleicht nur, um dir etwas zu schenken, das mir viel bedeutet. Ich dachte, mein Schlüssel wäre sicher bei dir.“
    „Du unverschämter Mistkerl!“ Ihre Hände brann ten, ihr Blut schien in ihrem Körper zu kreischen: Schlag ihn, zischte eine Stimme in ihr; knall ihm eine, mitten ins Gesicht. Vielleicht kommt er dann zur Besinnung.
    Joana riss sich zusammen. „Mein Liebster“, presste sie hervor. „Du sagtest zu mir wörtlich: ‚Ich schenke dir den Schlüssel zu einer Tür, hinter der meine größte Angst gefangen ist. Vielleicht brauchst du ihn mal.‘ Und rede dich jetzt nicht heraus. Ich habe mir jedes Wort eingeprägt.“
    „Ich war unerfahren“, erklärte er mit so neutraler Stimme, als läse er die Gebrauchsanweisung für einen elektrischen Dosenöffner. „Ich hatte damals keine Gewissheit, mich immer zurückhalten zu können. Ich hatte Angst, dich zu verletzten. Ich hätte dich jeder zeit töten können. In jeder Nacht, in jeder Stunde, in jeder Sekunde. Du brauchtest den Hauch einer Chance und ich habe ihn dir gegeben, für den Fall, dass ich …“
    „Und der ist eingetreten!“ Joana schlug sich gegen die blauen Flecken, die sich um ihren Hals schmiegten wie eine Boa. „Du hättest mich fast erwürgt. Ich hatte keine andere Wahl.“
    „Du hättest tun können, was ich gesagt habe. Cut . Erinnerst du dich? Ich hatte mir etwas dabei gedacht. Du hättest mir vertrauen müssen.“
    „Dich aufgeben?“
    „Ja. Das ist besser als das, was du getan hast.“
    „Halt den Mund!“ Joana flüsterte nur, doch sie spürte die Worte in jeder ihrer Fasern vibrieren.
    Das war also der Dank für ihren Mut. Das war es, was die Realität von Filmen unterschied. Im Film war der Retter der Held, wurde geliebt und gefeiert und das Ende war gut. In der Realität bekam man fürs Retten einen Tritt in den Hintern.
    Und nichts endete.
     

16
     
    M
    ary registrierte bei ihrer Rückkehr mit skeptischem Stirnrunzeln, dass Joanas Siebensachen über der linken Hälfte des Bettes verteilt lagen, in dem sie eigentlich allein schlafen sollte.
    „Stress?“, fragte sie leise und deutete zum zweiten Schlafzimmer rüber, in dem sie Nicholas vermutete.
    Joana schnaubte. „Keine Ahnung.“
    „Jesus. Was ist denn nur passiert?“
    Joana schaltete den Fernseher ab und ließ sich aufs Bett fallen. „Halb Manhattan ist von der Flutwelle unbewohnbar gemacht worden, jedes Gebäude mit mehr als vier oder fünf Etagen musste evakuiert werden. Es gibt bisher 470 Tote und knapp doppelt so viele Menschen werden noch vermisst. Mindestens vier Menschen wurden von Monsterkraken gefressen, zehn weitere von Killerwalen. Russland verspricht freudestrahlend sofortige Gegenmaßnahmen, sollte die USA ihre Drohung nicht schnellstens mit ergebe ner Entschuldigung zurücknehmen. Aktuell hält die Dämonenwelt offenbar die Luft an, um für morgen neue Pläne auszuhecken. Das ist passiert.“
    „Ich habe Radio gehört, Joana. Ich meine euch. Ihn.“
    „Ach, er. Er ist in den Hudson River gefallen und hat eine Identitätskrise.“
    Mary zog scharf Luft ein. „In den Hudson River? Jesus. Dann konntet ihr nicht über alles reden?“
    Joana zog die Beine an den Körper. „Er hat be schlossen , zu schweigen.“ Wann war sie in Gesell schaft der Dämonen selbst zum Monster geworden? Sie wusste genau, warum er nichts mehr sagte. Sie hatte eine Anweisung gegeben. Einen Befehl. Nicht ganz bewusst, aber das machte es so schwierig. Nicht einmal eine einfache Diskussion konnte sie bewälti gen, ohne ihre Macht zu missbrauchen. Und nun schmollte sie auch noch, statt die Situation aufzulö sen. Wie sollte das weitergehen?
    „Wenn mir eine Bemerkung gestattet ist“, unter brach Mary ihr Sinnieren. „Du hast seit dem frühen Morgen nichts gegessen – er, so wie er aussieht, noch länger nicht. Hunger greift die Nerven an. Wie soll man so diskutieren? Es wundert mich, dass ihr euch nicht gegenseitig gefressen habt. Hier, bring ihm das rüber, esst zusammen und dann versucht ihr es noch mal.“ Sie schob Joana eine Papiertüte zu, aus der es Unheil verheißend nach pappigen Brötchen und knor peligen Burgern roch. „Bitte, Joana, schau nicht so. Es schmeckt wirklich nicht besser als es riecht, aber es war eine Herausforderung, überhaupt etwas zu Essen aufzutreiben. Die meisten Läden hier haben wegen de r Erdstöße zugemacht, selbst die

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