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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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bereits etwas ein. Es hatte schließlich schon einmal geklappt …
    „Shit, Abby!“, stieß sie hervor. „Agnes hat recht. Ich habe keine Kräfte. Nicht mehr. Verdammt, begreifst du denn nicht? Ich bin schwanger. Agnes war sauer, weil ich alles, was wir zusammen erreichen wollten, wofür wir so hart gearbeitet haben, einfach wegge schmissen habe, wegen eines One-Night-Stands mit einem Mann, dessen Namen ich nicht einmal kenne. Da habe ich beschlossen … es wegmachen zu lassen.“ Ihr Herz stach bei den Worten. Es musste in einem anderen Leben gewesen sein, dass sie so etwas getan hatte. Es schien unvorstellbar, dieses zart stupsende Ding in ihrem Bauch zu gefährden oder töten zu lassen. Doch genau das machte es zur idealen Lüge. „Aber es war zu spät. In Deutschland darf man das nur bis zur zwölften Woche machen, da war ich drüber. Darum bin ich hier.“ Sie konnte nur hoffen, dass Agne s’ Bericht oberflächlich geblieben war und sie keine Details genannt hatte. Aber sie wusste, wie ungern Agnes telefonierte, erst recht mit Fremden. Und ihr Englisch, das hatte sie ihr einmal erzählt, war nie besonders gut gewesen. „Und dann …“ Sie stockte erneut, spürte Tränen in d en Augen, die nur zur Hälfte gespielt waren, „dann konnte ich es nicht mehr. Ich habe Agnes angerufen, aber sie hat mich nur beschimpft als Flittchen und Taugenichts. Daher kam ich zu euch in der Hoffnung, ein bisschen zu lernen, zumindest durchs Zuschauen. Ich will meiner Tante beweisen, dass ich trotzdem weitermachen kann. Ich hab doch fast niemanden außer ihr.“
    Dass sie sich nicht schämte und rot wurde!
    Abraham seufzte schwer. Er schien mit sich zu rin gen. Er war trotz seiner coolen Fassade ein väterlicher Typ und vielleicht dachte er an seine Töchter. Ande rerseits schien er den Gedanken, angelogen worden zu sein, zu verabscheuen. Ach, wenn er wüsste …
    „Ich wollte es euch heute sagen“, setzte Joana klein laut nach und lupfte ihr locker sitzendes Shirt, um ihren gewölbten Bauch zu zeigen. „In der Nähe ist eine Frauenarztpraxis. Dort wollte ich einen Ultra schall machen lassen – ich muss doch langsam dafür sorgen, dass das Kind gesund ist und bleibt – und dann wollte ich euch mit dem Bild erklären, warum ich nicht weitermachen kann. Ich habe einfach inzwi schen zu viel Angst.“
     
    ~*~
     
    Mary bremste ab, Nicholas sprang aus dem rollenden Fahrzeug und sprintete in eine Seitenstraße. Die Chance lag fifty-fifty, dass der Motorradfahrer an Mary dranblieb und auch wenn das nicht besonders heldenhaft war, hoffte er darauf. Wenn Mary gefilzt wurde, bedeutete das weniger Probleme für Joana. Natürlich war das auch seinem Verfolger klar. Das Motorrad jagte mit schlingerndem Hinterrad um die Ecke, der Fahrer schaltete, der Motor brauste auf und der Abstand verringerte sich in Sekunden von fünfzehn Metern auf beinah nicht mehr erwähnens wert. Zu allem Unglück kannte Nicholas die Gegend nicht, was ihm jetzt zum Verhängnis wurde: Die Seitenstraße, die sich zwischen zwei klobigen Wohn klötzen hindurchquetschte , stellte sich als hintere Zu fahrt einer Firma heraus und endete an einem Rolltor, durch das vermutlich ein Dampfschiff gepasst hätte. Leider war es verschlossen und verriegelt. Dreck.
    Nicholas suchte die schmutzigen Fassaden nach einer Fluchtmöglichkeit ab, aber zwischen ihm und der einzigen Feuerleiter hatte sich der Motorradfahrer bereits breitgemacht. Die Maschine stand, der Fahrer stützte sie mit einem Fuß und zog mit der gegenüber liegenden Hand eine Pistole zwischen Jackenbund und Hose hervor.
    „Keine Bewegung.“ Die Stimme war weiblich und klang fest entschlossen.
    Nicholas hob die Hände. Ein Gefühl sagte ihm, dass er sich sämtliche Possenspiele schenken sollte. Er war bereits damit durchgekommen, vor Clerica den harmlosen Menschen zu mimen, doch diesmal hatte er nicht den Eindruck, damit Erfolg zu haben. Das Mädel dort durchschaute ihn, das spürte er , ohne ihr Gesicht zu erkennen, das hinter einem verspiegelten Helmvisier verborgen war.
    Eine unbestimmte Weile – er empfand es wie eine kleine Ewigkeit – starrten sie sich an.
    „Ich weiß, was du bist“, rief sie schließlich. Mit einer kappen Bewegung öffnete sie das Helmvisier. Ihre Augen waren kalt, aber sie verrieten ein einziges, winziges Detail: Sie tat das zum ersten Mal. Vielleicht hatte sie Dämonen in Schattengestalt oder im dämo nischen Körper gebannt, ganz sicher sogar. Aber noch nie hatte sie einen

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