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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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hob. Eine sehr klare Anweisung war darin zu erkennen: Anhalten.
    „Joana, was tun?“, fragte Mary abgehackt.
    Joanas Augen wurden rund und starr und Nicholas fühlte den Druck, der auf ihr lastete, tonnenschwer.
    „Wir halten“, sagte er. „Und spielen eine Show.“ Was sollten sie sonst tun?
    „Abraham durchschaut das“, widersprach Joana und entschied dann blitzschnell: „Ihr lasst mich raus, fahrt einfach weiter und trennt euch an der nächsten Ecke. Nicholas: Zu Fuß zum Luzifer, du musst pünktlich sein. Ich komme nach.“
    Zu weiteren Worten hatte sie keine Zeit, denn Mary bremste bereits am Straßenrand. „Fahr sofort weiter, ganz ruhig“, raunte Joana ihrer Mutter zu, stieg aus dem Auto, setzte ein breites Lächeln auf und schlug mit einem fröhlichen „ Tschüüs!“ die Tür zu. Sie klopfte noch gegen das Heck des Wagens, als Mary wieder anfuhr. Nicholas hob die Hand zum Gruß und bemühte seine Züge um absolute Entspannung, während er beobachten musste, wie der Schwarze sein Motorrad auf den Ständer lehnte und auf Joana zuschlenderte. Im gleichen Moment setzte sich eine schmale Enduro, die ihm hinter einer mit Büschen und Bäumen begrünten Verkehrsinsel zwischen den Fahrbahnen nicht aufgefallen war, in Bewegung.
     
    ~*~
     
    „Hallo Abraham“, rief Joana und hoffte, dass er ihr Herz unter der Bluse und der dünnen Jeansjacke, die sie offen trug, nicht poltern sah. „Habe ich mich in der Zeit vertan?“
    Er blieb einen Meter von ihr entfernt stehen. „Nein. Ich war bloß neugierig auf den Termin, den du hier in Harlem hast, da dachte ich, ich schau mal, ob ich dich zufällig treffe.“ Die Intonation seiner Stimme verriet, wie misstrauisch er war.
    Sie hob die Schultern. „Es hat sich erledigt. Mein Bekannter hat noch etwas Besseres vor.“ Sie gab sich Mühe, wie eine durch Zurückweisungen beleidigte Frau zu klingen .
    Abraham beobachtete einen gelben Bus, der auf der anderen Straßenseite an einer Haltestelle hielt und eine Gruppe Japaner ausspuckte. Dann schüttelte er langsam den Kopf. „Joana, was für ein Spiel spielst du hier?“
    „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“
    „Dann helfe ich dir auf die Sprünge.“ Immer noch behielt er den Verkehr im Auge, Joana bemerkte selbst durch die Sonnenbrille den scharfen Blick, mit dem er jeden vorbeifahrenden Wagen abtastete; schnell und gleichmäßig wie eine analytische Kameralinse. „Dein Verhalten schien mir ein wenig merkwürdig, daher habe ich nach g ood o ld Germany telefoniert.“
    „Und?“, fragte Joana und dachte dabei nur eins: Shit. Shit, shit, shit!
    „Ich geriet an eine junge Frau, die dort für alles Bürokratische zuständig ist und die redete von Gerüchten, man wisse aber nichts, und die Akte sei unter Verschluss oder nicht mehr aufzufinden, was wisse sie denn schon, und so weiter. Kurz gefasst: Die junge Dame war peinlich berührt und gab mir dann, nachdem ich gehörig Druck machte, eine andere Telefonnummer.“
    Agne s’ Nummer, dachte Joana beklommen. Die junge Frau konnte nur Tina gewesen sein. Tina, immer noch loyal, was auf nichts weiter basierte als einem gemeinsamen Frühstück. Sie waren sich sym pathisch gewesen, was für Tina offenbar Grund genug war, für Joana zu lügen oder zumindest Wahr heiten zu verschweigen. Oder waren die Clerica um Theodor herum derart überzeugt von sich, dass sie Joanas besonderen Fall verschleierten, um nicht zum Gespött zu werden? Wenn sie sich Theodor s’ über hebliches Gesicht und sein herablassendes „mein Kind“ ins Gedächtnis rief, schien das nicht abwegig.
    „Und von der Dame, die sich unter diesem An schluss meldete“, fuhr Abraham fort, „eine alte Bekannte im Übrigen, erfuhr ich dann, warum du die deutsche Gruppe tatsächlich verlassen hast.“
    „So?“, gab Joana zurück. Ihr fehlte der Atem für eine Betonung. „Ich nehme an, du hast mit meiner Tante gesprochen. Mit Agnes Sievers.“
    „Richtig. Und sie ließ mich wissen, dass du über haupt kein Interesse an deiner Bestimmung als Clerica hast. Weil du nämlich“ , Joana hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, stattdessen rollte sie mit den Augen, als wäre es Agnes, die ein ernsthaftes Problem hatte , „gar keine Clerica bist. Du verfügst über keiner lei Kräfte.“ Abraham setzte eine Pause, gönnte ihr aber noch immer keinen Blick. „Was sagst du zu die sen Anschuldigungen? Was willst du von uns?“
    Ein Seminar zum Erfinden schneller Lügen wäre praktisch, aber da fiel ihr

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