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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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eine Gefahr, wenn seine Zähne ihrem Fleisch so nah waren. Er schob ihre Beine noch ein Stückchen weiter auseinander. Und dann fuhr seine heiße Zunge über ihre Mitte und Joana biss gegen ein Schreien die Zähne zusammen. Es war eine solche Wohltat, weich von ihm dort berührt zu werden, wo er eben so grob zu ihr gewesen war.
    Er hielt inne. Wartete. Sie tastete nach ihm, fühlte seine hart gemeißelte Schläfe, seine Stirn, die kleinen Hörner. Zärtlich strich sie durch seine verfilzten Haarsträhnen, bemühte sich, keinen Druck auszu üben, keinen Wunsch zu äußern, nur ihr Einver ständnis.
    „Ich liebe dich“, sagte sie, weil es schlicht und ein fach war.
    Und er knurrte ganz leise und senkte den Kopf erneut zwischen ihre Beine.
     
    Als Joana in der Nacht erwachte, lag er dicht neben ihr und schnarchte vor sich hin. Seine Unterlippe war ein wenig vorgeschoben und das Haar fiel ihm in die Stirn. Er wirkte wie ein trotziger kleiner Junge, der soeben etwas angegangen war, das man ihm als unmöglich erklärt hatte.
    Ob er es geschafft hatte?
    „Schlaf gut“, flüsterte sie.
    Er schmiegte sein Gesicht näher an sie heran, küsste ihre Schulter. „Es wäre besser“, murmelte er schlaf trunken, „wenn ich dich beim nächsten Mal wieder lieben könnte.“
    Sie schloss die Augen, aber jegliche entspannte Schwere war wie fortgeblasen. Seine Worte verfolgten sie die ganze Nacht.
    Ja. Das wäre gut.

21
     
    H
    arlem war kaum wiederzuerkennen. Als sie es zum letzten Mal gesehen hatte, war es von einer chaotisch anmutenden Leere erfüllt gewesen; die Szenerie eines Horrorfilms , nachdem die Zombies ihren ersten Streifzug durch die Straßen gemacht und alle Men schen mit einem Fünkchen Verstand bereits das Weite gesucht hatten. Nur wenige Tage waren seitdem ver gangen, doch das Viertel zeigte sich, als wäre nie etwas geschehen. Sie passierten ein voll besetztes Straßencafé, in dem die Menschen gut gelaunt die frühsommerlichen Temperaturen genossen. An der nächsten Straßenecke versuchte ein Latino , einem offenbar ehrfurchtsvoll verstummten Touristenpaar Waren aus einem Rucksack anzudrehen. Etwas weiter saßen einige Frauen mit vielen Zigaretten auf einer der steilen Stahltreppen vor Brownstone-Reihenhäu ser n und ließen sich die Sonne in die Gesichter schei nen, während sie ihre Kinder beim Spielen beobachte ten. Ein fülliger, schwarzer Straßenmusikant zupfte im Schatten von Platanen den Kontrabass.
    Alles wirkte so friedlich.
    Die hatten keine Ahnung.
    Joana hätte sich am liebsten während der Fahrt aus dem Wagenfenster gelehnt und all diesen Menschen zugerufen, dass sich die Fürsten der Hölle inmitten unter ihnen befanden; dass sie aufhören sollten, emo tional und glücklich und so auffällig lebendig zu sein, weil sie sich den Dämonen damit regelrecht anboten. Doch was würde eine Panik ändern? Davon ab gesehen würde sie vermutlich schneller in der Geschlossenen landen , als sie das Wort Dämonenfürst aussprechen konnte. Wer würde ihr einen solchen Nonsens schon glauben.
    Der innere Druck gab jedoch nichts auf Argu mente. Sie musste sich eingestehen, dass sie schreck liche Angst hatte und das erstmals nicht nur um Nicholas, sondern nun auch um sich und in erster Linie um das Baby. Es war von ihr abhängig, war ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und trug keiner lei Schuld an der verfahrenen Situation. Und sie schleppte es auf geradem Weg in die Hölle. Mary, die im Fond des Wagens saß und beharrlich vor sich hin schwieg , hatte recht. Joana war eine grauenvolle Mut ter. Aber das war nichts Neues und um daran etwas zu ändern , musste sie ihr Ziel erreichen: Nicholas musste frei sein, anderenfalls hatte er nicht im Ansatz die Macht, sein Kind zu beschützen. Außer ihm konnte ihr niemand dabei helfen. Niemand, außer vielleicht …
    Sie musste an einer Ampel halten, um eine Gruppe Vorschulkinder vorbeizulassen, und nutzte die Zeit, um in ihrem kleinen, roten Rucksack nach dem Park schein zu suchen, auf dem Patricia ihr ihre Nummer notiert hatte. Nicholas sah sie fragend an, als sie ihr Handy zückte.
    „Ich will ein Netz für mich“, erklärte sie und stellte fest wie ungewohnt und wie gut es sich anfühlte, nicht herumzudrucksen, sondern entschlossen zu sprechen und sich gegen ihre Zweifel durchzusetzen. „Einen doppelten Boden. Wenn schiefgeht , was wir vorhaben, dann brauche ich eine Chance, das Baby zu retten.“
    „Die Clerica?“ Wenn Nicholas Angst hatte, dann zeigte er es

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