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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Du bist tot.
    Sie hörte Elias, ganz schwach nur, in einer Erinne rung. Wenn jemand wie Nicholas auf die Knie geht, dann tut er das, weil er ein zusätzliches Ass am Boden versteckt hat.
    Sie selbst betet e in Gedanken Worte herunter wie eine Litanei. Dumm. Wie dumm von mir, ich hätte es wissen müssen. Wie dumm.
    Und eine Stimme, die sie nicht kannte, eine helle, weibliche Kinderstimme. Sie bringt sie hinüber. Sie muss nur einen Moment Geduld haben.
    Und dann wurde alles ganz still.
     
    ~*~
     
    Nicholas hätte beinah vor Euphorie geschrien. Er lag auf den Knien, das Gesicht am Boden. Aber er hatte gesiegt. Ihm war klar gewesen, dass der Luzifer , Herr über superbia, den Hochmut , niemanden töten würde, der wehrlos und in einer Geste der Unterwerfung war. Seinen Stolz würde der Fürst niemals vor Zeugen ver lieren. Marina kochte, ihr entwich ein unbeherrschter Laut. Sie schleuderte den Faustdolch von sich und trat ihm vor Zorn mit der Hacke ihrer High Heels auf den Handrücken. Er spürte Knochen brechen, aber sein Aufschrei verbarg ein Lachen. Auch sie schrie, schrill wie ein Tier und trat erneut zu. Ihr Absatz bohrte sich wie ein Nagel durch seine Haut , und als sie den Fuß zurückzog, blieb der Schuh in seiner Hand stecken. Ihm wurde kurz schwarz vor Augen, aber es gelang ihm, den Absatz aus seiner Hand zu reißen. Blut sickerte hervor. Er hätte den Schuh lieber quer durch den Saal geworfen, doch er legte ihn mit zitternder Hand vor Marinas Füße.
    Er hörte, wie das aufgeregte Gemurmel der anderen Fürsten verstummte , und sah auf.
    „Schnell!“, rief eine Gestalt, die in lange, zerfetzte, durchweichte Leichentücher inmitten des Raumes stand. Ihr Gesicht, einst bestimmt schön gewesen, war bis zu r Unkenntlichkeit verstümmelt. Die Nase fehlte; der wulstigen Narben nach hatte man sie vermutlich einfach abgeschnitten; ebenso die Lippen. Die Zähne waren nur noch abgebrochene Stummel. Ihre Wangenknochen stachen durch verwesende Haut. Die Augenlider hatte jemand mit grobem Zwirn zusammengenäht . „Sie muss gehen! Schnell, frag sie!“
    Er begriff. Irgendetwas stimmte nicht, aber er konn te es nicht greifen. Er verstand nur, wer da vor ihm stand.
    „Vanth!“, rief er. „Herrin über mori, das Sterben.“
    S ie erwiderte laut und klar: „Dafür – sie ist dafür!“, wirbelte durch den Saal, hinterließ einen Atemhauch, der nach Pest und Verwesung roch, und verschwand.
    Schwer atmend blieb Nicholas zurück. Seine Hand glühte und schien im Takt d es Pulses innerlich zu knallen. In seinem Inneren brüllte der Nybbas und zerdrückte ihn fast in seinem wilden Verlangen nach Freiheit. Er spürte alle Blicke auf sich und verstand . Er hatte die Mehrheit.
    Der Leviathan bestätigte es. „Die Vanth war einge laden. Wir hatten nicht gedacht, dass sie kommen würde. Ihr Kommen hängt von bestimmten Umstän den ab. Aber sie hat gleiches Stimmrecht wie alle. Willkommen in der Hohen Runde , Nybbas, Herr über levitas.“
    „Du bist diesem Titel würdig“, sagte irgendjemand mit ruhiger Stimme, aber Nicholas achtete nicht wei ter auf die Fürsten. Er wollte nur noch … ja, er wollte zu Joana. Er wollte! Er wollte so sehr, dass es ihm die Brust zuschnürte, als quetschten ihm große Hände die Rippen zusammen. Doch dort, wo eben noch Joana gestanden hatte, sah er nun schattenhaft die Konturen der Vanth.
    „Nein!“ Er rannte los, begriff erst zeitversetzt den Zusammenhang und wechselte noch im Laufen die Gestalt. Als Schatten schoss er auf die Vanth zu, während sein leerer Körper zu Boden stürzte wie ein gefällter Baum. Er flog durch die Vanth hindurch, zerriss sie beide zu flackernden Schattenfetzen.
    Weg von ihr.
    Er materialisierte sich, hockte sich über Joana s Körper , f auchte in Richtung der Vanth, die im Schat tenleib blieb.
    Sie gehört ihm nicht länger.
    Sie hatte ihm nie gehört. Sie gehört nicht dir, Vanth.
    Doch, das tut sie. Sie ist tot. Sie ihr ihres.
    Sie war nicht tot. Keinesfalls. Das war nicht mög lich. Dennoch fühlte er seinen Blick brennen, als er ihn auf den Dämon richtete, der zu ihrer Bewachung abgestellt war.
    Der hob beide Hände. „Ich hatte klare Anweisun gen. Sie wollte eingreifen.“
    Du stirbst später, das steht fest. Er hatte keine Zeit für Rache und noch weniger Lust. Er zog sie an sich. Seine Klauen zerrissen ihr Oberteil an den Schultern, schnitten ihr in die Haut. Es kam kaum Blut. Er sah sie an. Warum war sie so blass? Wo war der Glanz in ihren Augen? Ein

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