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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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klang die Vanth ernsthaft erstaunt. Oh, er irrt. Man weiß bis heute nicht um die Umstände, doch der Fürst des Hochmuts starb in der nächsten Nacht. Man munkelt, dass es Anhänger des von ihm Ermordeten waren, die ihn hinterlistig überfielen und besiegten, aber genau weiß man es nicht. Es war nur erstaunlich, dass gleich jemand vor den übrigen Fürsten um Audienz bat und sich als Anwärter auf den Thron des Fürs ten über den Hochmut vorstellte, noch ehe bekannt gegeben war, dass der erste Amtsinhaber dahingeschieden war. Hochmütiger geht es wohl kaum. Es gab eine Abstimmung – Luzifer wurde mit großer Mehrheit angenommen. Das ist die ganze Geschichte.
    Eine Geschichte, die Nichola s’ Welt in ihren Grund festen zum Wanken brachte. Nie hatte er eine derar tige Version der Entstehung der Fürstenhäuser ge hört. Die Vorstellung, dass ein Fürst gestürzt und er setzt werden konnte, wäre ihm in d en kühnsten Träu men nicht gekommen. Nun war es allerdings auch gut vorstellbar, warum jene Fürsten penibel dafür sorgten, dass dieser Teil ihrer Historie nicht die Runde machte. Welch Möglichkeiten dieses Wissen bot!
    Leider weniger für ihn.
    „Bleibt nur ein Problem, Hohe Fürstin über mori “, sagte er und deutete eine minimale Verneigung an, von der er selbst nicht wusste, ob er sie spöttisch meinte oder nicht. „Ich sitze hier drin. Gefangen. Die Gelegenheit ist denkbar blöd, um ausgerechnet jetzt Fürst zu werden, denkst du nicht?“
    Sie denkt, dass er das richtig erkannt hat. Ohne sie sehen zu können, ahnte er, dass sie nun huldvoll nickte. Wie also kann er dieses Ungemach beseitigen?
    Jegliche Idee von Hoffnung, die sich rasch und laut los ein Ungeziefer in ihm eingenistet und vermehrt hatte, krepierte. Er war so schlau wie zuvor, seine ernüchternde Ausgangslage wiederhergestellt. „Ich sehe keinen Weg.“
    Er macht Fortschritte. Eben noch hätte er gesagt, es gäbe keinen Weg.
    „Da besteht ein Unterschied?“ Er versuchte, nicht zu viel Zuversicht erkennen zu lassen. Immer noch bestand mehr als nur die theoretische Möglichkeit, dass sie bloß mit dem Essen spielte und seine ster bende Hoffnung als Sahnehäubchen auf dem Dessert verspeiste.
    Der Unterschied besteht . An ihrer Stimme hörte er, dass sie sich ein wenig von ihm entfernt hatte. Sie wird ihm mehr erzählen, wenn sie zurückkehrt. Zunächst muss sie eine Aufgabe erfüllen.
    „Ah. Vermute, jemand gibt den Löffel ab, was?“
    Das passiert ständig. Und immer muss sie anwesend sein.
    „Erstaunlich, dass sie dennoch so viel Zeit für mich übrig hat.“
    Sie lachte. Es war ein grausiges Geräusch, voll kommen ohne jeden Humor oder auch nur einen An satz von Freude. Wie lange, glaubt er denn, war sie bei ihm?
    Vermutlich traf jede seiner Schätzungen meilenweit daneben, daher riet er halbernst: „So lange, wie eine Hummel zum Einatmen braucht.“
    Erneut das Lachen, er hörte es leiser werden, als vergrößerte sich der Abstand zueinander. Vage darun ter erahnte er noch einen Hauch ihrer Stimme. Er hält sich für sehr wichtig, wenn er glaubt, dass sie ihm so viel ihrer Zeit zum Erzählen von Geschichten opfern könnte. Bald kehrt sie zurück.
    Bald. Er verbrachte unbestimmte Zeit mit der Grü belei, was das Wort für jemanden wie die Vanth wohl bedeutet würde. Und genoss dabei zum ersten Mal seit Längerem den Gedanken, dass er vielleicht doch nicht endgültig sterben musste.
    H alb tot , fand er, war eigentlich mehr als tot genug.
     
    ~*~
    „Manchmal frage ich mich … nun ja. Ob es das alles   … wert ist?“
    Ein Glas flog quer durchs Hotelzimmer und Lei tungswasser und Scherben sprudelten die Wand h in ab . Joana brauchte einen Moment, ehe ihr klar wurde, dass sie es wohl selbst dorthin befördert hatte, verur sacht durch einen Wutanfall, ausgelöst von Marys Frage, die sie nur darum so nervte, weil sie sie sich Hunderte Male selbst gestellt hatte.
    „Tschuldigung“, murmelte sie, dabei war ihr nach nichts weniger als einer Entschuldigung, während ihre Mutter noch skeptisch zwischen ihr und dem nassen Scherbenhaufen hin - und herblickte .
    „Sind wir gereizt, Joana?“
    „ Sind wir des Lebens müde, Mutter?“ Joana lief ein paar unruhige Schritte im Zimmer auf und ab und bemühte sich um eine regulierte Atmung. Sie mochte derzeit belastbar sein wie nie zuvor. Mit Nicholas hatte man ihr offenbar einen Teil ihrer Gefühls fähigkeit geraubt, was sie kühl, berechnend und relativ unemotional machte – aber was zu

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