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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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viel verheerendere Wirkung.«
    »Im Falle eines Erfolges dagegen«, überlegte Sadye grinsend, »könnten sich deine Verbindungen zu Behren – oder auch zu To-gai – für uns als unschätzbare Hilfe erweisen.«
    »Schon der Umstand, dass diese lästigen Yatols in einen Krieg verwickelt sind, wird sich vorteilhaft auf unsere Sache auswirken«, überlegte De’Unnero. »Es wird sie daran hindern, jeden Ärger, der dem Bärenreich widerfahren könnte, zum eigenen Vorteil zu nutzen. Der Häuptling der Chezru ist schon seit langem der festen Überzeugung, dass Entel ein Teil seines und nicht unseres Königreiches ist.«
    »Er blufft«, warf Sadye ein. »Wäre der Häuptling der Chezru tatsächlich so sehr daran interessiert, Entel mit Gewalt zu annektieren, hätte Olin ihm längst entweder unter die Arme gegriffen oder sich von ihm distanziert.«
    Aydrian blendete sich aus der Diskussion aus, die ihm zu diesem Zeitpunkt nichts weiter als sinnlose Spekulation zu sein schien. Stattdessen richtete er seine Gedanken auf Brynn Dharielle, seine alte Weggefährtin, und hoffte, dass sie tatsächlich die Anführerin der To-gai-ru in diesem Bürgerkrieg war. Was für eine großartige Vorstellung, sie wiederzusehen, diesmal aber als König des Bärenreiches, als Herrscher über ein Königreich, das größer war als das Land, das sie soeben erobert hatte!
    Aydrians Lächeln wurde noch breiter, als er sich vorstellte, wie mannigfaltig sich seine Freundschaft mit Brynn ausnutzen ließe. Sie würde eine starke Verbündete sein; er musste nur die richtigen Worte finden, wenn er ihr erklärte, was er zur Rettung des Bärenreiches unternommen hatte. Da sie ihn bereits von früher kannte, würde sie wahrscheinlich geneigt sein, seine Ausführungen in einem günstigen Licht zu sehen.
    Anschließend konnte Aydrian die Dinge weiter vorantreiben und sich Brynns Freundschaft bedienen, um die Überlegenheit des Bärenreiches gegenüber Behren und To-gai zu sichern.
    Ja, Aydrian fand, dass die Angelegenheit durchaus noch interessant werden konnte.
    Wer hatte denn behauptet, er müsse sich mit der Eroberung des Bärenreiches zufrieden geben?

10. Pony
    »Es ist gut, dass sie Ursal verlassen hat.«
    So lauteten Herzog Kalas’ letzte Worte zu Danube an diesem Tag, geäußert in ziemlich barschem, endgültigem Ton. Der König wusste nur zu gut, dass sie exakt die Stimmung an seinem Hof wiedergaben.
    All seine Freunde und Weggefährten, darunter viele, die ihn bereits seit seiner Kindheit kannten, waren geradezu begeistert, dass Jilseponie nach Palmaris abgereist war, dass die Königin den Hof verlassen hatte und womöglich nie zurückkehren würde. Er hatte das Gelächter und die abfälligen Bemerkungen gehört. Immer wieder hatte er sich anhören müssen, wie man sich aufgeregt die Geschichte des Abschieds seiner Gemahlin von Schloss Ursal erzählte, meist hinter vorgehaltener Hand und in den dunklen Winkeln der riesigen Säle oder am anderen Ende der großen Abendtafel. Er spürte, wie unter all diesen Menschen an seinem Hof wieder so etwas wie Herzlichkeit aufkam, spürte, dass sie Jilseponies Entschluss guthießen, fühlte ihre fast greifbare Erleichterung darüber, dass der König in dieser Angelegenheit endlich zu Vernunft gekommen war und die Bauernkönigin wieder in ihr Reich in der Wildnis zurückgejagt hatte.
    Doch soweit es Danube betraf, hätte jedes anerkennende Schulterklopfen ebenso gut ein Stich mit der Spitze eines vergifteten Dolches sein können.
    So sehr sich König Danube auch einzureden versuchte, dass Jilseponie mit ihrer Abreise das Richtige getan hatte, dass es offenbar ein schrecklicher Fehler gewesen war, sie hierher zu holen, an einen Ort, wo sie einfach nicht hingehörte, und so sehr sich König Danube auch bemühte, in erster Linie die schmerzhaften Aspekte der Gerüchte über seine Frau zu sehen, ihre, wenn nicht vollzogene, so doch beabsichtigte Untreue oder ihre finsteren Machenschaften wider seine besten Interessen, es gab, zum großen Leidwesen des Königs, eine Wahrheit, die sich einfach nicht zerreden ließ.
    Jilseponie war die einzige Frau, die er jemals wirklich geliebt hatte.
    Die letzten Wochen ohne sie waren die einsamsten, die König Danube Brock Ursal jemals durchgemacht hatte.
    »Lady Pemblebury, mein König«, verkündete ein Page mit einer Verbeugung.
    Danube fuhr zusammen, bedeutete dem Knaben aber, sie hereinzulassen.
    Constance, nach außen hin gebrechlich und von angegriffener Gesundheit, trat

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