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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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in ihr Leben als Pony, in ihre frühere Identität, zurückzukehren. Bei ihrer Rückkehr nach Dundalis würde sie unweigerlich das Wäldchen vor den Toren der Stadt aufsuchen, und damit auch Elbryans Grab.
    »Jedenfalls noch nicht«, erklärte sie mit einem Seitenblick auf Roger, der sie überrascht ansah. »Vielleicht im Frühjahr. Auf diese Weise können wir den ganzen Sommer dort verbringen und sitzen, sollten wir feststellen, dass Dundalis nicht nach unserem Geschmack ist, nicht so weit nördlich fest.«
    »Im Frühjahr?«, fragte Dainsey. »Dann hast du also vor, uns noch ein Weilchen Gesellschaft zu leisten?«
    Statt einer Antwort lächelte Pony nur. »Wenn ihr wollt, könnt ihr nach Chasewind Manor vorausreiten«, bot sie ihren Begleitern an und deutete mit einem Nicken auf eine Seitenstraße, der sie sich rasch näherten, eine breite, von Bäumen gesäumte Gasse, die zu den Eingangstoren der Abtei St. Precious führte. »Ich hätte Bischof Braumin längst besuchen sollen, statt zu Hause zu hocken und auf einen Besuch von ihm zu warten.«
    Die Bemerkung war eigentlich als Scherz gemeint, doch als sie die Worte aus ihrem Mund kommen hörte, war ihr alles andere als heiter zumute. Schloss Ursal als ihr Zuhause zu bezeichnen, berührte bei Pony einen wunden Punkt, denn im Grunde hatte sie diesen Ort nie so gesehen. Schloss Ursal war Danubes Zuhause, und Pony war Danubes Frau, aber diesen Zusammenhang auf das Schloss auszuweiten und es als ihr Zuhause zu bezeichnen, das war ihr nie wirklich in den Sinn gekommen.
    Sie hörte, wie Roger zu einer Erwiderung ansetzte, er und Dainsey würden sie nach St. Precious begleiten, und Dainsey ihm mit einem ziemlich lauten Räuspern ins Wort fiel. Obwohl Pony sich nicht nach ihnen umdrehte, konnte sie geradezu sehen, wie Dainsey Roger mit einem stummen Nicken zu verstehen gab, dass Pony eine Weile allein sein müsse.
    »Reiten wir also nach Chasewind Manor«, sagte Roger. »Ich werde die Wachen in Bereitschaft versetzen und deine Gemächer vorbereiten lassen.«
    Am liebsten hätte Pony ihn gebeten, die Wachen ganz fortzuschicken, aber das kam natürlich nicht in Frage.
    Kurz darauf lenkte sie ihr Pferd in die Gasse, an deren Ende sich die Abtei St. Precious erhob. Sie kehrte in Gedanken noch einmal zu Schloss Ursal, nach Dundalis und zur Stadt Palmaris zurück und fragte sich, ob es unter diesen drei Orten einen gab, den sie wirklich als ihr Zuhause bezeichnen konnte.
    »Dreimal verheiratet und doch wieder allein«, sagte sie und musste leise lachen.
    Schwer seufzend wurde ihr schlagartig klar, dass sie überhaupt nicht mehr wusste, wo sie hingehörte. War sie Pony, die Frau, die als Bäuerin zuerst in Dundalis aufgewachsen und anschließend als adoptierte Jugendliche hier in Palmaris groß geworden war? War sie die streunende Katze Jill, das verwaiste und verwirrte junge Ding, das Connor Bildeborough, den Neffen des Barons von Palmaris, geheiratet hatte, nur um die Ehe bereits kurze Zeit später wieder annullieren zu lassen, nachdem die Dämonen einer von brandschatzenden Goblins zerstörten Kindheit in ihrem Innern verhindert hatten, dass sie diese Verbindung auch vollzog? War sie immer noch dieselbe Pony, die schließlich ihre große Liebe, Elbryan, gefunden hatte und jahrelang mit ihm im Kampf gegen den Dämon und deren Handlanger durch die Lande gezogen war und die schließlich mit Vater Markwart gekämpft hatte, der die abellikanische Kirche ins Verderben gestürzt hatte?
    Oder war sie vielleicht doch Königin Jilseponie, die Gemahlin König Danubes? Seine treue Gattin und ergebene Königin? Oder war sie, wie viele in Ursal nicht müde wurden zu behaupten, eine Hochstaplerin vom Land, die in eine Welt geraten war, die sie weder zu begreifen noch zu tolerieren im Stande war?
    »Von allem etwas«, sagte sie leise bei sich und spürte einen schmerzlichen Stich, nicht etwa ihretwegen, sondern wegen Danube. Er hatte ihr einige ziemlich scheußliche Dinge an den Kopf geworfen, hatte, so sehr er auch bemüht war, es zu vermeiden, die unzähligen, ihren Namen in den Schmutz ziehenden Gerüchte gehört, doch im Grunde hatte Danube sie niemals schlecht behandelt und – was sie am meisten schmerzte – er hatte niemals aufgehört, sie zu lieben.
    War dies also eine Flucht oder eine dringend benötigte Ruhepause? Würde sie eines Tages nach Ursal zurückkehren, um ihre Pflichten als Ehefrau und Königin zu erfüllen, oder würde sie sich für immer hier verkriechen, in einem sehr

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