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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Stammesangehörigen der To-gai-ru aus den Steppengebieten, die wie ein Sandsturm über die Wüste hinweggefegt war.
    Eine solch umfassende Ablenkung der Kriegsherren und ihrer Truppen bedeutete für die Piraten offensichtlich vor allem eine Gelegenheit zu noch einträglicheren Raubzügen.
    »Die behrenesische Flotte war unserer Einschätzung nach noch nie von besonderer Bedeutung«, erwiderte Marcalo De’Unnero, der zwischen Sadye und Aydrian saß. »Warum sollte sie dem Bärenreich zu Hilfe eilen? Und wenn sie die Gelegenheit, die sich durch das Chaos im nördlichen Königreich ergibt, tatsächlich ergreifen sollten, um noch größere Verheerungen anzurichten, bitte.«
    »Die Flotte ist für uns nicht von Bedeutung«, stellte Maisha Darou klar. »Jetzt, da die Schiffe der Chezru anderweitig beschäftigt sind, brauche ich eigentlich nur noch zuzugreifen.«
    Wieder wurde Gemurmel und verhaltenes Gelächter laut; offenbar sahen die Piraten rosige Zeiten für sich aufziehen.
    »Warum also sollten wir für Euch nach Norden segeln, De’Unnero?«, fragte Maisha Darou skeptisch.
    Marcalo De’Unnero grinste, zuckte nicht mit der Wimper und nickte sogar zustimmend. Und diese Bestätigung, dass die Überlegungen des Piraten nicht von der Hand zu weisen waren, bewirkte, dass Maisha Darous blaue Augen noch heftiger funkelten, so als wäre ihm klar geworden, dass De’Unnero bereit war, dafür zu sorgen, dass sich die Geschichte für ihn lohnte.
    Wortlos warf De’Unnero einen kleinen, prall gefüllten Beutel auf den Tisch. Sein Gegenüber nicht aus den Augen lassend, schob der ehemalige Mönch das Säckchen über den Tisch.
    Maisha Darou löste den Zugverschluss, und schon ergossen sich Edelsteine in funkelndem Grün, Rot und Bernstein auf den Tisch.
    Einigen Piraten entfuhr ein überraschtes Keuchen, andere wollten bei diesem Anblick schon zum Tisch stürzen, doch Maisha Darou hielt sie zurück und bewahrte seine ruhige und entschlossene Miene. »Die Bezahlung für unsere Dienste?«, fragte er argwöhnisch.
    »Eure Bezahlung dafür, dass Ihr uns gestattet habt, herzukommen und mit Euch zu sprechen«, erwiderte De’Unnero. »Ein Zeichen meiner Dankbarkeit, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, uns anzuhören.«
    Aydrian, der es absurd fand, für ein paar Stunden von Darous Zeit solche Reichtümer herauszurücken, verzog das Gesicht und wandte sich zu seinem Mentor um. Er sah, dass dieser ein überaus zufriedenes Gesicht machte und Sadye, die auf der anderen Seite des ehemaligen Mönchs saß, ebenfalls.
    Als er seinen Blick daraufhin auf Maisha Darou richtete, wurde ihm schlagartig alles klar. Nach außen hin versuchte der Pirat die Ruhe zu bewahren, doch diese Fassade zeigte unverkennbar bereits erste Risse; seine angespannte Erwartung war förmlich mit Händen zu greifen.
    Und wieso auch nicht? überlegte Aydrian. Wenn De’Unnero für ein bloßes Treffen ein solches Vermögen an Edelsteinen auszuspucken bereit war, was würde er dann erst bezahlen, wenn Maisha Darou seinen Vorschlag annahm, im Falle eines Bürgerkrieges die Südküste von Mantis Arm im Bärenreich zu sichern?
    »Wenn Ihr gebraucht werdet, werden die Chezru vermutlich schon nicht mehr in kriegerische Handlungen verwickelt sein«, erläuterte De’Unnero. »Werden sie ihre Furcht erregende Flotte dann wegen eines Vergeltungsschlages gegen Euch und Eure Piraten umkehren lassen?«
    »Tja, gut möglich, dass wir dann ein günstigeres Jagdrevier benötigen«, räumte Maisha Darou ein, der, mit den Fingern in den Edelsteinen wühlend, kaum noch merkte, was er tat, wie Aydrian bemerkte.
    »Selbst wenn ihr es nicht benötigt, selbst wenn die behrenesische Flotte im Hafen von Jacintha festliegen sollte, so dass Ihr entlang der Küste freie Hand hättet, wäre es doch denkbar, dass ihr die Gewässer nördlich von Entel für weitaus profitabler haltet«, sagte De’Unnero mit stichelndem Unterton in der Stimme.
    »Das wäre in der Tat vorstellbar«, erwiderte Maisha Darou, sammelte die Edelsteine wieder ein, füllte sie in den Beutel und ließ diesen vom Tisch verschwinden, um ihn den Blicken seiner gierigen Mannschaft zu entziehen.
    »Unterhalten wir uns morgen weiter darüber?«, wollte De’Unnero wissen.
    »Wenn Ihr dafür ebenso gut bezahlt …«, begann Maisha Darou, doch dann setzte ein unverkennbares Stirnrunzeln von De’Unnero seinen Worten und Gedanken ein jähes Ende.
    »Ich denke doch, dass diese Zahlung den gesamten Besuch abdeckt«, erwiderte

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