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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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zögernd ins Zimmer, ganz ohne jene aufgesetzte Munterkeit, die sie früher an den Tag gelegt hatte – was Danube zusätzlich erschreckte, da er eine gewisse Verantwortung für das gebrochene Äußere dieser einst so starken Frau nicht abstreiten konnte, einer Frau, die ihm zwei Söhne geboren und zu seinen engsten Freunden gehört hatte und die zwei Jahrzehnte lang seine Geliebte gewesen war.
    »Ich bin gekommen, um über Merwicks militärische Ausbildung zu sprechen«, begann Constance in ruhigem Ton. »Es wird allmählich Zeit, dass er den Allhearts beitritt.«
    König Danube betrachtete sie argwöhnisch. »Dafür ist noch reichlich Zeit«, erwiderte er.
    »Er hat bereits sein sechzehntes Lebensjahr vollendet«, sagte Constance. »Er muss eine Rüstung bekommen, und zwar vom besten Schmied in Diensten der Krone. Anschließend muss er von Herzog Kalas zu einer Führungspersönlichkeit ausgebildet werden, einer Persönlichkeit, die im Stande ist, Soldaten zu führen. Für einen Anwärter auf den Thron ein absolut unerlässlicher Schritt.«
    Danube lächelte. Trotz ihres angeschlagenen Zustands hatte Constance nicht lange gebraucht, um sich fast unbemerkt wieder in die Angelegenheiten auf Schloss Ursal einzumischen. Danube war ziemlich sicher, dass sie den Schmied längst ausgesucht und wahrscheinlich sogar bereits das Anpassen von Merwicks Rüstung veranlasst hatte.
    Nicht zum ersten Mal fragte sich König Danube, ob es klug gewesen war, seine unehelichen Söhne, Constances Söhne, in die königliche Erbfolge einzusetzen. Er konnte sich der Tatsache nicht verschließen, dass die Vertreibung von Constance Pemblebury durch Jilseponie in letzter Zeit die Hauptursache allen Kummers am Hofe gewesen war, und was das Ganze noch frustrierender für ihn machte, er konnte Constance nicht einmal die Schuld daran geben.
    Schwer seufzend erklärte er sich mit einem Nicken einverstanden. »Herzog Kalas wird über diesen Auftrag geradezu entzückt sein«, sagte er und zwang sich zu einem Lächeln, das Constance erwiderte, wenn auch nur schmallippig und sichtlich gequält. Sie wandte sich bereits zum Gehen, als sie noch einmal über ihre Schulter blickte und sagte: »Die Königin hat Euch nicht benachrichtigt, dass sie beabsichtigt, bald zurückzukehren? Der Wintereinbruch wird die Straßen nach Palmaris sehr schnell unpassierbar machen.«
    In ihrem Ton schwang noch etwas anderes mit als die Sorge um ihn, erkannte Danube sofort. Hinter ihrer offenkundigen Logik und der Feststellung einer allseits bekannten Tatsache, dass nämlich Jilseponie nicht so bald zurückkehren würde, verbarg sich noch etwas anderes, das Danube ziemlich zu denken gab.
    Ein Gefühl der Hoffnung.
    Constance machte kehrt und ging.
    Bestimmt würde sie in Jilseponies Abwesenheit versuchen, sich wieder in seine Gunst und seine Arme zu schmeicheln, und er bezweifelte nicht, dass jeder bei Hofe die gleiche Hoffnung hegte und alles daransetzen würde, Constance darin zu unterstützen.
    Schon der Gedanke daran bewog Danube, den Kopf in die Hände sinken zu lassen und sich angespannt über sein lichter werdendes, leicht angegrautes Haar zu streichen.
    Es würde ein langer, harter Winter werden.
     
    Sie trug wieder ihre alte Kleidung, die Kleidung einer Bäuerin: eine einfache braune Jacke mit weißer Hose, dazu Wildlederstiefel und einen grünen Reiseumhang. Allein der mit Edelsteinen gefüllte Beutel an ihrer linken Hüfte und Beschützer, ihr vortreffliches, magisches Schwert, das sie an die linke Seite ihres Pferdesattels geschnallt hatte, deuteten darauf hin, dass sie keine gewöhnliche Frau war.
    Mit dem Ablegen ihrer königlichen Kleidungsstücke hatte sie im Grunde auch ihren Titel und ihren formellen Namen abgelegt. Und so war nicht etwa Königin Jilseponie an der Seite von Roger Flinkfinger und Dainsey nach Palmaris zurückgekehrt, sondern Pony, ganz einfach Pony. Eine Freundin, und nicht die Königin. Eine Freundin, und nicht die Heldin der Nordlande.
    Ganz einfach Pony.
    »Wir könnten gleich bis nach Caer Tinella weiterreiten«, schlug Roger vor, als die drei ihre Pferde über die gepflasterten Straßen der Stadt gehen ließen. »Vielleicht sogar bis nach Dundalis und wieder zurück, und zwar noch bevor der erste Schnee die Straßen unter sich begräbt.«
    Pony entschied sich ohne Zögern dagegen. Sie war noch nicht so weit, dass sie nach Dundalis hätte zurückgehen können; sie hielt es für besser, langsam und behutsam, Schritt für Schritt, wieder

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