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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Roger und fasste ihn beruhigend am Arm.
    »Wird sie uns begleiten?«, fragte sie.
    Roger stand da, die Augen fest geschlossen, und litt mit ihr, denn seine Freundin litt sicher Schmerzen, und er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er ihr helfen sollte.
     
    »Jeder Tag muss wie ein Kampf sein«, wiederholte König Danube aufgebracht, als er Jilseponie, nach einer recht hitzigen Unterredung mit Herzog Kalas und einigen anderen über die gegenwärtige Lage in der Stadt Palmaris – in der es dem Vernehmen nach ruhig und friedlich zuging – zurück in ihre Privatgemächer folgte. Und so hallte Kalas’ Forderung, Danube solle die Frage der Machtstruktur in der Stadt Palmaris noch einmal überprüfen und insbesondere jene Übereinkunft überdenken, die es Braumin Herde gestattete, nicht nur als Abt, sondern in seiner Doppelfunktion als Bischof und Baron zu dienen, Jilseponie lediglich wie ein Nebengedanke durch den Kopf, der sie von der viel wichtigeren Frage ablenkte: Constance Pembleburys Rückkehr.
    Aus diesem Grund hatte sie Kalas’ Köder bereitwillig geschluckt und ihn in eine hitzige Diskussion verwickelt. Erst nach dem anfänglichen Wortschwall begriff sie, dass sie Kalas direkt in die Hände gespielt hatte, und seine unablässigen Einflüsterungen in Danubes Ohr ein Ausmaß angenommen hatten, das alle Einwände Jilseponies zu einem einzigen, unangenehmen Geräusch verschmelzen ließ.
    »Braumin Herde leistet dir gute Dienste«, erwiderte Jilseponie.
    »Und du scheinst zu glauben, das könnte ich nicht allein erkennen«, sagte Danube. »Jedenfalls nicht, ohne dass du Herzog Kalas an meinem Hof offen den Krieg erklärst.«
    »Er ist einfach halsstarrig!«, entfuhr es Jilseponie.
    »Und dickköpfig«, pflichtete Danube ihr bei. »Genau wie du, meine Liebe.«
    Seine Worte und seine augenscheinliche Unparteilichkeit verhinderten, dass ihre Antwort über ihre Lippen drang. Seufzend ließ sie sich auf ihrem Sofa nach hinten sinken, zu erschöpft, die Diskussion noch einmal aufzugreifen.
    »Roger und Dainsey haben mich eingeladen, den Winter in Palmaris zu verbringen«, sagte sie nach einer Weile und bemerkte, keineswegs überrascht, dass Danube die unerwartete Neuigkeit aufnahm, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Ich denke über ihr Angebot nach«, fügte Jilseponie sofort hinzu.
    Noch immer zeigte Danube keinerlei Regung. »Vielleicht wäre es so am besten«, erwiderte er ruhig.
    Zu ruhig. Jilseponie betrachtete ihn aufmerksam und wusste Bescheid. Der Sumpf, der ihn umgab, war viel zu tief; Danube drohte in all den Lügen und all dem Spott zu versinken.
    »Constance Pemblebury befindet sich auf dem Weg nach Ursal«, sagte Danube. »Zusammen mit Merwick und Torrence. Es handelt sich um einen Umzug, nicht um einen Besuch. Hier ist ihr Zuhause, also kehrt sie zurück.«
    »Das stand ihr immer frei«, erwiderte Jilseponie, woraufhin Danube bloß nickte.
    Dann erhob sie sich, ging zu ihm hin, ergriff seine Hände und sah ihm in die Augen.
    Er wandte den Blick ab.
    Am nächsten Tag, ohne vorherige Ankündigung und bis auf Roger und Dainsey auch ohne Begleitung, verließ Jilseponie Ursal zu Pferd in Richtung Norden und trat ihre lange und beschwerliche Reise zurück nach Palmaris an.

9. Im Süden regt sich etwas
    »Von der behrenesischen Flotte haben wir nichts zu befürchten«, erklärte der berüchtigte Pirat Maisha Darou seinen Gästen. Weit über sechs Fuß groß, mit einem Schopf aus ungekämmten schwarzen Locken, seinem vollen, dichten Bart und seinen blauen Augen, die nicht nur stechend waren, sondern geradezu etwas Wildes an sich hatten, war Maisha eine Erscheinung, die Aydrian und die anderen nicht so schnell vergessen würden. Sein Ruf absoluter Skrupellosigkeit vermochte sein eindrucksvolles Äußeres nur noch zu unterstreichen, und diese Augen … aus diesen Augen sprachen Grausamkeit und schiere Bosheit und ein unbeherrschbarer, todbringender Zorn. »Sie wird beschäftigt sein«, fuhr Maisha Darou boshaft grinsend fort. »Die Verteidigung Jacinthas dürfte nicht gerade einfach werden.«
    Die übrigen Piraten im dicht gedrängten Laderaum der Oway Waru , Darous Flaggschiff, begannen grinsend zu murmeln; offenbar freute es sie, dass die Kriegsherren der Yatols – und sogar der Häuptling der Chezru aus Behren – sich plötzlich in einer äußerst unangenehmen Lage befanden. Im Westen war ein Aufstand ausgebrochen, wie die Besucher aus dem Bärenreich erfahren hatten, eine Erhebung unter den

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