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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Menschen waren dieser gewaltigen Hitze nicht gewachsen, sein Chi dagegen ganz gewiss. Pagonel ging in sich und erzeugte einen Energieschild, eine innere Entschlossenheit, die allen Schmerz von ihm fern hielt.
    Nachdem er wieder zur Ruhe gekommen war, betrachtete Pagonel den vor ihm liegenden Steg; ein schmaler Metallträger überspannte die Höhle der Länge nach und führte zu einer orangefarbenen Lavakaskade. Die Hitze war so enorm, dass selbst der Steg glühte.
    Pagonel nahm seine ganze innere Kraft zusammen und bündelte sie zu einem Knoten aus geballter Energie, den er in seine Füße lenkte. Bedächtig und ohne Furcht trat der Ordensbruder auf den metallenen, nur wenige Zoll breiten Steg. Einen nackten Fuß vor den anderen setzend, blendete er Hitze und Schmerz so vollständig aus, dass er nicht einmal seine Haut versengte.
    Auf diese Weise arbeitete er sich bis zum Ende des Steges vor, bis er wenige Schritte von der Lavakaskade entfernt stehen blieb, so nah, dass er sie fast hätte mit der Hand berühren können. Pagonel besah sich das umliegende Gelände; offenbar gab es keinen anderen Weg; und doch wusste er, dass er nicht umkehren konnte.
    Dann dämmerte es ihm langsam; er nickte und tastete sich mehrere Schritte weit zurück, ging noch tiefer in sich, bis er seine Lebensenergie deutlich spürte, und formte daraus einen Schild.
    Schließlich rannte Pagonel los und sprang ab, den Kopf zwischen den Schultern, die Arme vorgestreckt und die Hände zu Fäusten geballt.
    Er durchbrach die Wand aus herabstürzender Lava und schaffte es bei seiner Landung auf dem schmalen Steg auf der anderen Seite sogar, irgendwie das Gleichgewicht zu wahren. Unter Vermeidung jedes Hochgefühls – denn auch dieser Steg war glühend heiß, und jede Ablenkung, die die Beherrschung seiner inneren Kräfte beeinträchtigte, hätte ihn augenblicklich die Haut unter den Füßen gekostet – setzte der Ordensbruder seinen Weg fort, bis er schließlich in einen zweiten unterirdischen Gang gelangte, der sich wiederum nach unten senkte.
    Schon bald von völliger Dunkelheit umgeben, wanderte er mehrere Stunden weiter, bis er einen winzigen Funken Tageslicht weit vor sich schimmern sah. Pagonel ermahnte sich, dass dieser Tag ein Segen für ihn sei, dass er Glück verhieß und daher nicht durch leichtfertigen Stolz verdorben werden sollte, und ging entschlossenen Schrittes weiter, anstatt einfach loszulaufen.
    In einer tiefen Grube von kaum zehn Fuß Durchmesser gelangte er ins Freie und ans Tageslicht. Dort, an einem Felszacken, sah er das Symbol seiner Leistung hängen, die Schärpe Aller Farben. Ehrfürchtig ergriff er sie mit beiden Händen. Sie war aus hauchfeinen Fäden einer behandelten Seide gemacht und so eng und kunstvoll gewoben, dass sie außer bei direktem Lichteinfall vollkommen schwarz zu sein schien. Fiel aber die Sonne darauf, erstrahlte die Schärpe in sämtlichen Farben des Regenbogens, sodass Pagonel sie sogleich in die Höhe hielt, um das matte Licht einzufangen und auf diese Weise wenigstens einen Eindruck von ihrer wahren Pracht zu bekommen.
    Die nächsten Monate, das wurde ihm in diesem Augenblick klar, würde er damit verbringen, die Schärpe für den nächsten zu weben, der die Prüfung des Chi bestand, und sobald er damit fertig wäre, würde er zu der Stelle dort hoch über ihm zurückkehren und sie hinunterwerfen, wo sie viele Jahre oder Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte auf ihn warten würde.
    So war es bei den Jhesta Tu Brauch.
    Pagonel band seine Schärpe um, eine Erinnerung daran, wer er war, dann sah er sich nach einer Möglichkeit um hinaufzuklettern. Das Loch war mehrere hundert Fuß tief, und die Wände fielen senkrecht in die Tiefe.
    Für einen Meister des Chi kein Hindernis.
    Pagonel fand erneut den vom Kopf bis in die Lenden reichenden Energiestrang, legte ihn wie einen Schleier um seinen Körper und hob mit seiner Hilfe das Gewicht seines Körpers auf.
    Dann begann er nahe an der Wand hinaufzuschweben, bis er zwischen den Felsen stand.
    Ein kurzer Fußmarsch durch einen engen Gebirgspass führte ihn unter der Brücke des Windes hindurch zum Fuß der scheinbar endlos in die Höhe kletternden Treppe. Er widerstand der Versuchung, zur Brücke hinaufzuschweben und die Studenten zu verblüffen, die Zeugen seines Könnens werden würden, und ging stattdessen, einen Schritt vor den anderen setzend, bescheiden zu Fuß.
    Meister Cheyes erwartete ihn bereits.
    »Ich freue mich sehr, Pagonel«, begrüßte

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