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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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er sehr erfreut auf den Ausdruck der Zufriedenheit, der sich in seinen braunen Augen widerspiegelte. Da wusste er, dass auf seinem Zimmer etwas Entscheidendes mit ihm passiert war.
    »Drei Tage«, erklang eine Stimme hinter seinem Rücken.
    Er drehte sich um und verneigte sich. »Meister Cheyes.« Es gab in der Wolkenfeste noch drei weitere Mystiker von Pagonels Rang, der Roten Schärpe des Lebens, und nur zwei, die die nächsthöhere Ebene erklommen hatten und die Schärpe Aller Farben, das Symbol der Erleuchtung, trugen: Meister Cheyes und seine Ehefrau, Meisterin Dasa. Obwohl der Orden bereits seit unzähligen Jahrhunderten existierte, war die Zahl derer, die diesen Gürtel erlangt hatten, noch immer äußerst klein, weniger als einhundert, und dass zwei dieser Meister gleichzeitig in der Wolkenfeste lebten, war so gut wie noch nie vorgekommen.
    Und nun hatte Pagonel die Absicht zu verkünden, es werde noch ein dritter hinzukommen.
    »Ich habe das Chi gesehen«, erklärte er ruhig.
    Meister Cheyes nickte ernst. »Es ist, wie ich vermutete, nachdem du vor drei Tagen nicht zur Feier der Tagundnachtgleiche aus deinem Zimmer gekommen bist.«
    Vor drei Tagen?, lachte Pagonel innerlich, irgendwie nicht wirklich überrascht.
    »Ich hatte gehofft, du würdest es sehen«, fuhr Meister Cheyes fort. »Es ist gut, dass es geschehen ist, denn jetzt liegt dein Weg klar und deutlich vor dir.«
    »Ich habe das Chi berührt«, erklärte Pagonel. »Ich habe es verstanden. Ich kenne es.«
    Seine wortreichen Erklärungen ließen den alten, runzligen Meister stutzen. Nur wenige würden es wagen, eine solche Behauptung auszusprechen, und dass ein Mann im zarten Alter Pagonels das Chi berührt und sogar völlig verstanden hatte, war im Grunde überhaupt noch nie vorgekommen. Meister Cheyes Gemahlin, Dasa, hatte das Chi erst vor zwei Jahren gefunden, in ihrem achtundsiebzigsten Lebensjahr, dem fünfundsiebzigsten Jahr ihrer strengen Studien.
    »Ich möchte den Weg Aller Farben beschreiten, Meister Cheyes«, verkündete der junge Mann selbstbewusst.
    Meister Cheyes nickte, und obwohl ihm seine Zweifel an der Berechtigung dieses Anspruchs deutlich ins Gesicht geschrieben standen, sah Pagonel sich außer Stande, ihn darauf anzusprechen. Die Entdeckung des Chi, der höchsten Ebene der Erleuchtung, war eine sehr persönliche Angelegenheit, eine Behauptung, die sich Cheyes’ Kontrolle und der jedes anderen Meisters entzog.
    »Bist du dir über die Gefahren im Klaren?«, erkundigte sich Meister Cheyes schließlich, der Vorschrift entsprechend. »Und dir ist auch klar, dass keine Notwendigkeit besteht, den Weg Aller Farben zu beschreiten, weder jetzt noch zu irgendeinem anderen Zeitpunkt?«
    »Damit zu warten wäre töricht, wo ich doch jetzt bereit bin«, versicherte ihm Pagonel.
    »Es steht mir nicht zu, ein weiteres Wort über dieses Thema zu verlieren, Pagonel.« Meister Cheyes neigte respektvoll sein Haupt und gab damit zu verstehen, dass Pagonel nicht länger sein Schüler und Untergebener war. Beschritt er den Pfad mit Erfolg, würde ihn das augenblicklich auf eine Stufe mit Cheyes stellen. War ihm kein Erfolg beschieden, würde er ums Leben kommen. Dazwischen gab es nichts; mit dem Augenblick, da Pagonel seine Absicht öffentlich kundtat, endeten seine Tage als Schüler von Meister Cheyes und Meisterin Dasa. »Die Kammer ist bereit, wie immer.«
    Cheyes entfernte sich gesenkten Hauptes.
    Pagonel nickte; er war sich seiner Sache sicher. Er hatte das Chi gesehen, das Innere Leben, in dem Körper und Seele vereint waren, und diese Erkenntnis hatte alle Zweifel über den Ausgang des Beschreitens seines Pfades ausgeräumt. Er hielt auf ein wenig benutztes, im nördlichen Teil des Tempels gelegenes Treppenhaus zu, stieg drei Etagen tiefer auf das unterste der Allgemeinheit zugängliche Stockwerk und begab sich zu einer eisenbeschlagenen Tür, die nicht mehr geöffnet worden war, seit Meisterin Dasa diese Reise angetreten hatte. Er packte den Ring in der Türmitte und spürte die Wärme, die hinter dem Portal hervorströmte. Ein kräftiger Ruck ließ den Verschlussmechanismus ausrasten, die Tür öffnete sich einen Spaltbreit, und Pagonel schlug ein heißer Windhauch entgegen.
    Er ging hindurch, gelangte auf einen Treppenabsatz und schloss die Tür hinter sich. Dann drehte er sich um und wartete eine Weile, um seinen Augen Gelegenheit zu geben, sich an das matte, orangefarbene Licht zu gewöhnen, ein Leuchten, das aus ungeheuer großer Tiefe

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