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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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beglückwünschte Chezru Douan abermals im Stillen, denn er ging davon aus, dass sein Leben hier, im Grenzgebiet, schon sehr bald viel einfacher werden würde.

16. Brynns neue Familie
    »Sie tun so, als würden sie nach dir suchen, aber finden will dich keiner«, sagte Barachuk mit einem verschmitzten Grinsen. Seit Brynns plötzlichem Aufbruch hatten er und Tsolona jede Nacht das Dorf verlassen, um nach ihr zu suchen; sie wussten, dass sie zurückkommen würde, und jetzt, eine Woche nach dem Kampf um die Befreiung Nestys, war ihre Mühe endlich belohnt worden.
    »Du hast eine Kriegerin der Chezhou-Lei getötet«, fügte Tsolona hinzu, deren Ton im Gegensatz zu dem ihres Gemahls keine Spur von Fröhlichkeit enthielt. »Und obendrein einen Yatol. Der Orden der Chezhou wird dir dein Leben lang auf den Fersen sein, und die Yatols werden die Ermordung eines der ihren auch nicht einfach hinnehmen.«
    »Von wegen eines der ihren«, stieß Brynn voller Verachtung hervor. »Daek war ein To-gai-ru, obwohl er sich innerlich von unserer Lebensweise abgewandt hatte. Wie tief ist eigentlich der Sumpf aus Fäulnis, in dem unser Land versinkt?«
    »Jedenfalls nicht so tief, wie die Yatols es sich wünschen«, erwiderte Barachuk.
    »Für die Leute aus unserem Dorf bist du eine Heldin, Brynn Dharielle«, fügte Tsolona hinzu. »Es tut uns in der Seele weh, unsere Pferde in Scheunen und Ställen eingesperrt zu sehen. Zu sehen, wie eine Kriegerin der To-gai-ru und ihr Pferd die üblen Machenschaften der Turbane durchkreuzen, erfüllt unsere Herzen mit Freude und erinnert uns daran, wer wir früher waren.«
    »Und wer wir auch wieder sein werden«, versprach Brynn; sie hatte Mühe, die Worte über die Lippen zu bringen, denn Tsolonas Bezeichnung der Behreneser als »Turbane« hatte längst vergessen geglaubte Erinnerungen in ihr wachgerufen. Früher hatten die To-gai-ru diesen abfälligen Namen für ihre in der Wüste lebenden Feinde verwendet; es war eine Anspielung auf den behrenesischen Brauch, sich den Kopf mit einem voluminösen Turban zu umwickeln. Zwar trugen auch manche To-gai-ru Turbane, doch die waren längst nicht so übertrieben protzig wie die der weitaus wohlhabenderen Behreneser. Es war nicht einfach bloß der Name, vielmehr Tsolonas Art, ihn auszusprechen, die Brynns Erinnerungen ausgelöst hatte, denn in dem Moment hatte sie genau wie ihre Mutter geklungen.
    »Die Turbane sind überaus zahlreich und mächtig, und ihr Reichtum ermöglicht es ihnen, sich die Dienste mancher To-gai-ru zu erkaufen«, warnte Barachuk. »So erfreulich dein Sieg war, bedeutend war er nicht gerade, und vor allem wird er nicht von Dauer sein, wenn der Orden der Chezhou dich irgendwann zur Strecke bringt.«
    »Die sollen nur kommen«, presste Brynn zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich werde die Steppe mit den auf Lanzen aufgespießten Köpfen dieser schurkischen Chezhou-Lei-Krieger übersäen.«
    »Man kann einen Krieg nicht ganz alleine führen.«
    Brynn hielt inne und musterte Barachuk sorgfältig. Sein Ton sagte ihr, dass er ihre Behauptung nicht für völlig unsinnig hielt, ihr Augenmerk jedoch auf etwas anderes lenken wollte. Sie starrte ihn durchdringend an, bis er den Blick abwandte und zu seiner Frau hinübersah, die ihm aufmunternd zunickte.
    »Hast du schon von einem Mann namens Ashwarawu gehört?«, fragte Barachuk.
    Brynn machte ein fragendes Gesicht. Das Wort selbst sagte ihr etwas, aber eben nur als Begriff und nicht als Name für eine Person. »Der ohne Erbarmen tötet?«
    »Ashwarawu zieht von Dorf zu Dorf und sammelt Krieger um sich«, erläuterte Tsolona. »Die Behreneser fürchten ihn.«
    »Eine Kriegerin mit deinen Fähigkeiten wäre ihm sicher hochwillkommen«, sagte Barachuk. »Die Kunde von deinen Heldentaten hier verbreitet sich schon jetzt quer durch die winddurchtoste Steppe.«
    »Ihr redet, als hätte jemand bereits eine Einladung ausgesprochen.« Brynns Stimme war deutlich anzumerken, mit welcher Vorsicht sie auf dieses heikle Thema reagierte. Sie war in der Hoffnung nach To-gai gekommen, dass sich bereits eine Art Untergrundbewegung gebildet hätte, hatte sich aber seinerzeit nicht getraut, allzu große Erwartungen darauf zu setzen. Sie wusste rein gar nichts über diesen Rebellenführer Ashwarawu, und erst recht nichts über die Rebellentruppe, die er im Begriff war zusammenzustellen.
    »Ashwarawu hat seine Ohren überall, meine junge Freundin, und seine Einladung gilt für alle To-gai-ru, die willens

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